Freitag, 31. Januar 2025

Empfehlungen für die Missionare von Don Bosco

 

Hier stand das Bauernhaus, in dem der hl. Johannes Bosco am 16. August 1815 geboren wurde.
Basilika des hl. Don Bosco in Castelnuovo

Don Bosco hatte seinen ersten Missionaren eine persönliche Empfehlung mitgegeben, die zum Ausdruck bringt, wie er seine Missionare haben wollte. Einige Sätze seien hier herausgegriffen.

- Sucht Seelen, nicht Geld, nicht Ehren, noch Würden.

- Nehmt euch mit besonderer Sorge der Kranken, der Kinder, der Alten und der Armen an. So werdet ihr euch den Segen Gottes und das Wohlwollen der Menschen erwerben.

- Lasst die Welt erkennen, daß ihr arm seid an Nahrung, Kleidung und Wohnung. Dann seid ihr reich vor Gott und werdet über die Herzen der Menschen gebieten.

- In allen Mühen und Leiden vergeßt nicht, daß uns ein großer Lohn im Himmel bereitet ist.

(A. Birklbauer, Don Bosco, ein Leben für die Jugend, 78)

Einen Gedanken für Gott entfachen (Statue bei der Basilika in Castelnuovo)

Don Bosco, Zauberer und Seiltänzer

Don Bosco assistiert bei der ersten hl. Messe von Don Michele Rua

Don Bosco über das Priestertum (Castelnuovo)

Hochaltarbild Maria-Hilf Basilika in Turin

Die Basilika am Geburtsort Don Boscos

Gebet Don Boscos zu Maria, Hilfe der Christen

Der Traum über die Überschwemmung (MEDOUM)

Don Boscos Traum von den Säulen im Meer

Am Grab des hl. Don Bosco in Turin

Don Boscos Elternhaus in Castelnuovo 

Don Bosco als Seelsorger (Annecy)

Beichte und Eucharistie (Sakristei der Mariahilfbasilika)


Dienstag, 28. Januar 2025

Der Triumpf bzw die Weisheit des heiligen Thomas

 

Triumpf des hl. Thomas, in der Spanischen Kapelle, Andrea di Bonaiuto 1365, S. Maria Novella, Florenz,

 

Thomas von Aquin, Dominikaner und Kirchenlehrer. Der Aquinate wurde um 1225 auf dem Schloss Roccasecca bei Neapel geboren und war von vornehmer Herkunft. Seit 1239 Student zu Neapel, lernte er dort den Dominikanerorden kennen, dem er gegen den Willen seiner Eltern um 1243 beitrat. Daraufhin überfielen ihn seine Angehörigen und hielten ihn zwei Jahre gefangen. Wieder in Freiheit sandte der Orden ihn zum Studium nach Paris oder Köln. In Köln war Thomas jedenfalls von 1248 bis 1252 Schüler des Albertus Magnus. Nun wechselten längere Aufenthalte in Paris und und Italien einander ab. Seine wissen-schaftlichen Erkenntnisse legte er in zahlreichen Werken nieder. Auf den Schriften seines Lehrers Albert aufbauend, vollzog er als größte geistesgeschichtliche Tat des Mittelalters die Synthese zwischen den Lehren von Augustinus und von Aristoteles in Philosophie und Theologie in seinem Hauptwerk, der Summa theologica. Mit der arabischen Philosophie setzte er sich in der Summa contra gentiles auseinander. Thomas schrieb die liturgischen Texte für das Fronleichnamsfest, – das „Adoro te devote“ und das „Lauda Sion Salvato-rem“. Er erweist sich hierin auch als mystisch-spekulativer Dichter. Auf dem Weg zum 2. Konzil von Lyon starb Thomas an einer plötzlich aufgetretenen Krankheit in der Zisterzien-serabtei Fossanuova am 7. März 1274. Thomas ist ohne Zweifel der größte Theologe der Kirchengeschichte. Er wird dargestellt im Dominikanerhabit mit Buch und Schreibfeder, mit Sonne, Stern oder Edelstein auf der Brust. (Martyrologium Sancrucense)


Thomas inmitten der Evangelisten, rechts Mose, links Paulus
die Irrlehrer Nestorius, Arius und Averroes zu seinen Füßen

Samstag, 25. Januar 2025

Ich will ihm zeigen...

 

Bekehrung Pauli, Museum National Art de Catalunya, Barcelona

 

"Ich will ihm zeigen, wieviel er um meines Namens willen leiden muß" (Apg 9,16). So der Herr  bei der Bekehrung und Erwählung des Paulus. Nicht nur das Wort, der ganze Vorgang hat etwas Gewalttätiges und wird dem fanatischen Christenverfolger angetan.
Das "Ich will´s ihm zeigen" betrifft nicht nur den Blitzschlag vom Himmel, der ihn zu Boden wirft und blendet, sondern seine ganze Existenz. Er wird sich dessen sehr wohl bewußt sein und sein "Leiden um meines Namens willen" den Gemeinden als eine Beglaubigungsurkunde und sein einziges Ruhmesblatt vorweisen.
"Fern von mir, mich in etwas anderem zu rühmen als im Kreuz unseres Herrn" (Gal 6,14). "Freudig will ich mich meiner Schwachheit rühmen.... der Mißhandlungen, Nöte, Verfolgungen, Bedrängnisse um Christi willen, denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark" (2 Kor 12,9f). Das "muß" im Verheißungswort Christi ist stahlhart.
(H. U. v. Balthasar, Du hast Worte ewigen Lebens, 179)


Glasfenster in Saint Aignan, Chartres

Bekehrung Pauli im Freskenzyklus in St. Paul vor den Mauern (B16, 25.1.2008)

Fenster der Bekehrung in Ely (b16, 25.1.2012)

Das Paulustor des Stephansdoms (Benedikt XVI., 25.1.2008)

Bekehrung Pauli in der St Paul´s Cathedral, London

Bekehrung Pauli - St. Paul vor den Mauern in Rom

Bekehrung Pauli - Unterstinkenbrunn

Bekehrung Pauli - Westminster Cathedral (Benedikt XVI., 25.1.2012)

Bekehrung und Berufung Pauli - St John´s College in Oxford  (Benedikt XVI., 25. Oktober 2006)

Bekehrung Pauli in Pöllau (Kanzel) Benedit XVI., Angelus 25.1.2009)

Bekehrung Pauli und Stephanus, Türrelief, (St Paul vor den Mauern) Kardinal Schönborn, Katechese, 2.2.2003)

Mittwoch, 22. Januar 2025

Ein Märtyrerdiakon

 Heute gedenkt die Kirche auch des sel. Arztes Ladislaus Batthyani-Strattmann.

Heiliger Vinzenz, bitte für uns!
(zwei Raben sollen den Leichnam, der nicht begraben werden durfte, bewacht haben)

 

Bild des Martyriums in der Kathedrale von Burgos

An seinem leeren Grab in San Vicente - Avila

Kenotaph des hl. Vinzenz mit Darstellung seines Lebens und Martyriums

Der Fußabdruck des hl. Vinzenz

Vinzenz der Märtyrer. Vinzenz oder Vincentius war nach der Überlieferung Archidiakon des Bischofs Valerus von Saragossa im 3. Jahrhundert und wurde mit diesem nach Valencia verbannt. Dort wurde er wegen seines christlichen Glaubens nach einer glänzenden Verteidigungsrede zu Tod gemartert, und zwar an einem 22. Januar, wahrscheinlich 304.
Schon im Frühmittelalter entstand an seinem Grab und bei seinen Reliquien ein blühender Kult, der sich im späteren Mittelalter auch auf Frankreich und die deutschsprachigen Gebiete ausdehnte.
Der heilige Märtyrer Vinzenz wird als Diakon mit Palme, Buch und Raben dargestellt. Er ist der Patron der Holzarbeiter.

(Martyrologium Sancrucense)

Heute

Sonntag, 19. Januar 2025

Das erste Eintreten Mariens bei Jesus

Hochzeit von Kana

Moasik an der Rosenkranzbasilika in Lourdes, JPII., Rosarium virginis Mariä, 21
Glasfenster von Christopher Webb in der Alban´s Cathedral (Angelus B16, 20.1.2013)
in Fenster in Chartres 1 (aus der Marienmesse Maria von Cana)
auf dem Weg nach Kana
die lateinische Kirche in Kana (im Heiligen Land)
bei der Johannesgemeinschaft
in der Heimsuchungskirche in Ain Karim (Basilea Schlink, Heiliges Land)


Hochzeit von Kana in Notre Dame de Paris

Liebe Schwestern und Brüder!

In der Szene der Hochzeit zu Kana beschreibt Johannes das erste Eintreten Mariens bei Jesus und hebt ihre Mitwirkung an der Sendung ihres Sohnes hervor.

Maria, die den Ernst der Lage wahrnimmt, ergreift die Initiative und wendet sich an Jesus: "Sie haben keinen Wein mehr" (Joh 2,3). Jesu Antwort darauf: "Was willst du von mir, Frau?" (Joh 2,4) wirkt befremdend und kühl.

Maria aber, in der Überzeugung, daß Jesus doch ihren Wunsch erfüllen wird, befiehlt den Dienern: "Was er euch sagt, das tut!" (Joh 2,5). Ihr Vertrauen wird belohnt: Jesus, dem die Initiative überlassen wird, wirkt das Wunder, und erkennt dadurch den Glauben seiner Mutter an.

Mariens Aufforderung: "Was er euch sagt, das tut!" bleibt auch für uns gültig. Wir sind eingeladen, selbst dann zu vertrauen, wenn wir den Sinn der Worte Jesu nicht verstehen. Die Darstellung der Hochzeit zu Kana lädt uns ein, mutig im Glauben zu sein und die Wahrheit der Worte des Evangeliums in unserem Leben zu erfahren: "Betet und es wird euch gegeben" (Mt 7,7; Lk 11,9).
(JPII., Generalaudienz, 26. Februar 1997)

Freitag, 17. Januar 2025

Die Demut

 

Glasfenster mit Heiligen in Notre Dame du Sablon, Brüssel
 

Ich sah alle Schlingen des Feindes über die Erde ausgebreitet.
Da seufzte ich und sprach: Wer kann ihnen denn entgehen?
Und ich hörte, wie eine Stimme zu mir sagte. Die Demut!

(Antonius, in: Apophthegmata Patrum, Nyssen, Miller, 16)

 Versuchungen des hl. Antonius von Hieronymus Bosch

Antoniusaltar in der Kathedras

Glasfenster des hl. Antonius in St Mary Aldermary
 
Schädelreliquie des hl. Antonius der Kathedrale Saint Trophime in Arles

Antonius mit Schwein und Glocke,
Bettlerglocke und zum Vertreiben der Dämonen

Sonntag, 12. Januar 2025

Die Bedeutung der Erniedrigung Christi für das Menschengeschlecht - Hl. Hilarius

 

Hilarius von Poitiers, in Saint Hilaire le Grand, Poitiers

 

Um des Menschengeschlechtes willen wurde Gottes Sohn aus der Jungfrau und dem Heiligen Geist geboren: bei dieser Tat sein eigener Diener. Durch seine, also durch Gottes überschattende Kraft ließ er die Anfänge seines Körpers wachsen und schuf er den Beginn seines fleischlichen Wesens.
Er wollte Mensch werden und aus der Jungfrau das Wesen des Fleisches in sich aufnehmen, und durch die Einung dieser Beimischung sollte der Leib des gesamten Menschengeschlechtes ein in ihm geheiligtes Dasein gewinnen, damit alle nach seinem Willen in ihn durch seine Körperlichkeit eingegliedert würden und umgekehrt er gerade durch das, was an ihm unsichtbar ist, Beziehung zu allen gewinne.

Also Gottes unsichtbares Ebenbild hat die Beschämung menschlichen Lebensanfanges nicht verschmäht; er hat durch die Empfängnis und Geburt, durch Wimmern und Wiege alle Beschwerlichkeiten unserer Menschlichkeit durchlaufen.
Was könnten wir dem Erweis einer solchen Würdigung Würdiges vergelten?
Der eine eingeborene Sohn, unsagbaren Ursprungs aus Gott, hat sich im Schoß der Jungfrau in die Gestalt eines winzigen Menschenleibes hineinversenkt und so herangewachsen.
Der alles umfaßt, innerhalb dessen und durch den alles geschaffen ist, wird ganz wie jeder Mensch zur Welt gebracht;
und er, bei dessen Wort die Erzengel und Engel erzittern, Himmel und Erde und alle Grundstoffe dieser Welt der Auflösung verfallen, ihn hört man wimmern wie ein Kind.
Der unsichtbar und unerfaßlich ist, der nicht durch Gesicht, Empfinden, Getast ermessen werden kann, ist in Windeln eingehüllt.

Wenn einer das als Gottes unwürdig erachten mag, wird er einer um so größeren Wohltat gegenüber sich zu Dank verpflichtet fühlen, je weniger dies alles der Erhabenheit eines Gottes angemessen erscheint. Nicht jener bedurfte es, Mensch zu werden, sondern wir waren dessen bedürftig, daß Gott Fleisch wurde und unter uns wohnte, durch die Annahme eines fleischlichen Leibes allem Fleische insgesamt innewohnte.
Seine Niedrigkeit ist unsere Vornehmheit, seine Schmach ist unsere Ehre; was jener ist, der als Gott im Fleische Dasein nimmt, das wiederum sind wir, aus dem Fleisch heraus zu Gott erneuert.

(Hilarius, über die Dreieinigkeit 2,24-25, in: Texte der Kirchenväter 2, 115f)

Glasfenster, die Familie des hl. Hilarius wird getauft, Saint Hilaire le Grand, Poitiers
(Gebet um Bewahrung des Glaubens)

Am Grab des hl. Hilarius von Poitiers (Benedikt XVI. über Hilarius)

Hilariusfenster in Saint Hilaire le Grand, Poitiers

Hilarius und der hl. Bischof Martin

Fresko des hl. Hilarius in der Kathedrale von Aquileia

 

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Remigius von Reims.

Die Taufe öffnet uns den Himmel

 

Taufe des Herrn, Kathedrale von Brüssel

 
Liebe Brüder und Schwestern!

Mit dem heutigen Fest der Taufe Jesu endet die liturgische Weihnachtszeit. Wir finden das Kind, zu dem die Sterndeuter aus dem Osten nach Betlehem kamen, um es anzubeten und ihm ihre symbolischen Gaben zu überbringen, jetzt als Erwachsenen vor, und zwar in dem Moment, in dem er sich vom großen Propheten Johannes im Fluss Jordan taufen lässt (vgl. Mt 3,13). Das Evangelium erzählt, dass sich der Himmel öffnete, als Jesus getauft worden und aus dem Wasser gestiegen war, und dass der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herabkam (vgl. Mt 3,16). Und eine Stimme erklang aus dem Himmel, die sprach: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe“ (Mt 3,17). Dies war nach ungefähr 30 Jahren verborgenem Leben in Nazareth sein erstes öffentliches Auftreten.

Augenzeugen des einzigartigen Ereignisses waren neben dem Täufer auch dessen Jünger, von denen einige dann Jünger Christi wurden (vgl. Joh 1,35-40). Es war dies „Christophanie“ und „Theophanie“ in einem: Vor allem offenbarte sich Jesus als der „Christus“, das griechische Wort, um das hebräische „Messias“ zu übersetzen, was „gesalbt“ heißt. Er wurde nicht wie die Könige und Hohenpriester Israels mit Öl gesalbt, sondern mit dem Heiligen Geist. Im gleichen Moment erschienen zusammen mit dem Sohn Gottes die Zeichen des Heiligen Geistes und des himmlischen Vaters.

Was ist die Bedeutung dieser Tat, die Jesus – den Widerstand des Täufers überwindend –vollbringen wollte, um dem Willen des Vaters zu gehorchen (vgl. Mt 3,14-15)? Der tiefe Sinn wird erst am Ende des irdischen Lebens Christi sichtbar werden, das heißt in seinem Tod und seiner Auferstehung. Dadurch, dass sich Jesus von Johannes zusammen mit den Sündern taufen ließ, begann er damit, die Sündenlast der ganzen Menschheit auf sich zu nehmen, als Lamm Gottes, das die Sünde der Welt „hinwegnimmt“ (vgl. Joh 1,29). Eine Tat, die er am Kreuz vollbrachte, als er auch seine „Taufe“ empfing (vgl. Lk 12,50). Indem er nämlich starb, „tauchte“ er „ein“ in die Liebe des Vaters und goss den Heiligen Geist aus, damit diejenigen, die an ihn glauben, aus dieser unerschöpflichen Quelle des neuen und ewigen Lebens neu geboren werden.

Die ganze Sendung Christi wird damit zusammengefasst: uns im Heiligen Geist zu taufen, um uns von der Knechtschaft des Todes zu befreien und „uns den Himmel zu öffnen“, das heißt den Zugang zum wahren und vollen Leben, das ein „immer neues Eintauchen in die Weite des Seins ist, indem wir einfach von der Freude überwältigt werden“ (Spe salvi, 12).

(Benedikt XVI., 13.1.2008, Angelus)

Taufe des Herrn

Mittwoch, 8. Januar 2025

Du wolltest leben Gott zum Ruhm

 

Heiliger Severin, bitte für uns!
 

 

Sankt Severin von Norikum,

du wolltest leben Gott zum Ruhm:

und beten, fasten, stille sein

und dienen Gott dem Herrn allein:

 

Hilf uns, dass wir wie du bereit

uns öffnen für die Not der Zeit

in Liebe und Barmherzigkeit!

 

Gott setzte dich im Strom der Zeit

wie einen Felsen in das Leid

und jeder, der dich heimgesucht

fand bei dir Heimat auf der Flucht.

 

Hilf uns,.....

 

Aus Liebe zu des Herrn Gebot

Brachst du den Hungernden das Brot,

Gefangne hast du frei gemacht,

mit Kleidung Frierende bedacht.

 

Hilf uns,....

 

Aus Liebe zu des Herrn Gebot

Brachst du den Hungernden das Brot,

Gefangne hast du frei gemacht,

mit Kleidung Frierende bedacht.

 

Hilf uns,....

 

Du hast auf deinen Herrn vertraut,

dem Frieden Brücken stets gebaut

und eine morsche, alte Welt

gestärkt, gehalten und erhellt.

 

Hilf uns,....

Text: Max Huber 1982

Severin von Lorch:
Severinrelief am Portal des St. Pöltner Doms
Die Reliefs von St. Severin im 18. Bezirk
Das Severintor in Lorch / Lauriacum (und Glasfenster im Linzer Dom)
im Stephansdom 

Heute gedenkt die Kirche auch der Heiligen: 

Erhard von Regensburg

Gudula von Brüssel

Montag, 6. Januar 2025

Sie verehren in ihm König und Mensch und Gott

 

Anbetung der Sterndeuter, S. Maria Maggiore, Rom
Die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben, Ps 72


Seht, am Himmel erglänzt
leuchtend ein neuer Stern
kündet: Christus, der Herr,
wurde als Mensch geborn,
der Geringes geformt,
der auch das Größte schuf,
dessen Zepter mit Macht
ewig das Reich regiert.


Weise folgen dem Stern,
Finden das kleine Kind
Judas heiligen Sproß,
Arm und gering im Stall.
Weihrauch, Myrrhe und Gold
bringen sie kniend dar:
Sie verehren in ihm
König und Mensch und Gott.


Laßt uns jubelnd im Lied
heute das Fest begehn,
da der gütige Herr
gnädig im Fleisch erschien.
Jetzt ist Gott unter uns:
Christus, das Licht vom Licht,
ew´ger Vater des Alls,
Richter und Herr der Welt.


Christus Ehre und Preis,
Den uns die Magd gebar,
Den der Stern offenbart,
strahlend in großem Licht;
auch dem Vater sei Lob,
der ihn als Sohn bezeugt,
Preis und Ehre dem Geist,
Jetzt und für alle Zeit. Amen.

ERSCHEINUNG DES HERRN 

(erfreut euch an der Schönheit der Kunst früherer Zeiten)
 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 2. Januar 2025

Gleiche Hoffnung auf Erkenntnis bestimmte uns beiden den Weg

 

Basilius der Große und Gregor von Nazianz, Kölner Dom

Eine Seele lebt in zwei Körpern
 
In Athen fanden wir beide, Basilius und ich, uns vereint. Athen hatte uns wieder! Wie wenn sich ein Gewässer an der einen heimatlichen Quelle teilt, so hatte uns das Verlangen nach Bildung in verschiedene Richtungen auseinandergetrieben; nun waren wir wieder in Athen beieinander, als ob wir es so verabredet hätten, in Wirklichkeit aber, weil Gott es so gefügt hatte. Damals verehrte ich meinen großen Basilius, weil ich seine ernste Lebensauffassung sah und die Reife und Klugheit seiner Reden. Aber ich verehrte ihn nicht allein, sondern ich gewann auch andere für ihn, jüngere, die ihn noch nicht kannten. Ich gewann sie, dass sie ihn wertschätzten wie ich. Aber die meisten schenkten ihm gleich ihre Verehrung, weil sie ihn vom Hörensagen schon kannten. Nach einiger Zeit gestanden wir einander unsere gemeinsame Neigung: die Philosophie, um die es uns ging. Damals schon bedeuteten wir uns alles: wir lebten unter demselben Dach, aßen am gleichen Tisch, arbeiteten zusammen, hatten die gleichen Interessen, und einer weckte stets im andern wärmeres und festeres Verlangen. Gleiche Hoffnung auf Erkenntnis bestimmte uns beiden den Weg, Hoffnung auf Erkenntnis, um die doch die Menschen einander am meisten beneiden. Aber zwischen uns gab es den Neid nicht. Und doch war uns ein Wettkampf wichtig: Das war der Streit zwischen uns, nicht, wer den ersten Preis gewänne, sondern wer ihn den andern gewinnen lasse. Denn jeder hielt den Ruhm des andern für seinen eigenen. Eine Seele lebte in zwei Körpern. Wenn auch die Philosophen keinen Glauben verdienen, nach denen alles in allem gegenwärtig sein soll, so darf man doch uns glauben, dass jeder im andern und beim andern war.
Unser beider Wirken und Streben galt der Tugend, auf die künftige Hoffnung hin zu leben und uns so einzustellen, dass wir schon vor dem Scheiden aus dieser Welt Abschied von ihr nahmen. Das stand uns vor Augen, und danach richteten wir das Leben und alles Tun. Wir hielten die Gebote Gottes und eiferten einander an zum Ringen um das Gute. Wenn es nicht zu anmaßend scheint, möchte ich sagen: einer war dem andern Norm und Richtmaß, nach dem er das Rechte vom Falschen unterschied. Der eine hat diesen, der andere jenen Zunamen. Er hat ihn von den Eltern geerbt oder ihn durch eigenes Mühen und Arbeiten erworben. Uns aber war es die eine große Wirklichkeit und der eine große Name: Christen zu sein und Christen zu heißen.

Mittwoch, 1. Januar 2025

Gottesmutter, bitte für uns!

 

Am Oktavtag der Geburt Christi feiert die Kirche das Hochfest der Gottesmutterschaft Mariens. Das Konzil von Ephesus hatte im Jahre 431 feierlich den Marientitel „Theotokos – Gottesgebärerin“ bestätigt, der von Nestorius in Frage gestellt worden war. Schon Elisabeth begrüßt Maria als „Mutter meines Herrn“. Mit dem hl. Cyrill von Alexandrien und den Vätern von Ephesus bekennt die Kirche, dass in der Person Christi Gottheit und Menschheit in unteilbarer Weise verbunden sind, sodass die Mutter Christi den ganzen Gottmenschen geboren hat. In Maria erreicht der Mensch das Höchstmaß seiner Würde, da sie als Mensch gewürdigt wurde, dem ewigen Sohn Gottes in der Zeit als Mutter Leib und Leben zu schenken. Seit Papst Paul VI. begeht die Kirche am 1. Jänner auch den Weltfriedenstag.