Mittwoch, 25. Januar 2023

Ich bin Jesus, den du verfolgst

 

Bekehrung des Apostels Paulus, Pauluszyklus, St Paul vor den Mauern
Ich bin Jesus, den du verfolgst

 

Das Fest der Bekehrung des hl. Paulus führt uns wieder die Gestalt dieses großen Apostels vor Augen, der von Gott dazu auserwählt wurde, »vor allen Menschen sein Zeuge« zu sein (Apg 22,15). Für Saulus aus Tarsus markierte der Augenblick der Begegnung mit dem auferstandenen Christus auf dem Weg nach Damaskus die entscheidende Wende seines Lebens. Da vollzog sich seine vollkommene Verwandlung, eine regelrechte geistliche Bekehrung.

Der unerbittliche Verfolger der Kirche Gottes war in diesem Augenblick zu einem im Dunkeln herumtappenden Blinden geworden, aber mit einem großen Licht im Herzen, das ihn schon bald dahin bringen würde, ein glühender Apostel des Evangeliums zu werden. Das Bewußtsein, daß allein die göttliche Gnade eine derartige Bekehrung hatte bewirken können, hat Paulus nie mehr losgelassen. Als er durch die unermüdliche Verkündigung des Evangeliums bereits sein Bestes gegeben hatte, schrieb er neuerlich voll Seeleneifer: »Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht – nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir« (1 Kor 15,10). Unermüdlich, als hinge das Werk der Mission ganz von seinen Kräften ab, war der hl. Paulus jedoch zutiefst davon überzeugt, daß seine ganze Kraft aus der in ihm wirkenden Gnade Gottes stammte.
(B16, 25. Jänner 2008)

Fenster der Bekehrung in Ely (b16, 25.1.2012)

Das Paulustor des Stephansdoms (Benedikt XVI., 25.1.2008)

Bekehrung Pauli in der St Paul´s Cathedral, London

Bekehrung Pauli - St. Paul vor den Mauern in Rom

Bekehrung Pauli - Unterstinkenbrunn

Bekehrung Pauli - Westminster Cathedral (Benedikt XVI., 25.1.2012)

Bekehrung und Berufung Pauli - St John´s College in Oxford  (Benedikt XVI., 25. Oktober 2006)

Bekehrung Pauli in Pöllau (Kanzel) Benedit XVI., Angelus 25.1.2009)

Bekehrung Pauli und Stephanus, Türrelief, (St Paul vor den Mauern) Kardinal Schönborn, Katechese, 2.2.2003)

In jenen Tagen

1wütete Saulus immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester

2und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.

3Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.

4Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?

5Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.

6Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.

7Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.

8Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein.

9Und er war drei Tage blind, und er aß nicht und trank nicht. (APG 9)


Samstag, 14. Januar 2023

Er ist es, von dem ich gesagt habe...

 

Johannes tauft Jesus, Saint Germain, Paris

Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
29 sah Johannes der Täufer Jesus auf sich zukommen
und sagte: Seht, das Lamm Gottes,
das die Sünde der Welt hinwegnimmt!
30 Er ist es,
von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann,
der mir voraus ist, weil er vor mir war.
31 Auch ich kannte ihn nicht;
aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser,
damit er Israel offenbart wird.
32 Und Johannes bezeugte:
Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube
und auf ihm blieb.
33 Auch ich kannte ihn nicht;
aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen,
er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen
und auf ihm bleiben siehst,
der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.
34 Und ich habe es gesehen
und bezeugt:
Dieser ist der Sohn Gottes.

(Evangelium vom 2. Sonntag im Jahreskreis, A)



Freitag, 13. Januar 2023

Steh auf, nimmt deine Tragbahre, und geh nach Hause!

 

Heilung des Gelähmten, St. Gervais, Paris

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus 2,1-12

1Als er einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war.

2Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.

3Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen.

4Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab.

5Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

6Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen:

7Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?

8Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen?

9Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher?

10Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten:

11Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!

12Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

(Evangelium vom Dienstag der 1. Woche im Jahreskreis)



Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

 

Heute gedenkt die Kirche des hl. Hilarius von Poitiers:

Hilarius bei der Taufe seiner Familie - Gebet um Bewahrung des Glaubens

Am Grab des hl. Hilarius von Poitiers (Benedikt XVI. über Hilarius)

Hilariusfenster in Saint Hilaire le Grand, Poitiers

Hilarius und der hl. Bischof Martin

Fresko des hl. Hilarius in der Kathedrale von Aquileia

und des hl. Remigius von Reims.

Donnerstag, 12. Januar 2023

Benedikt Biscop Baducing / Benet Biscop - Lehrer von Beda Venerabilis


Benedict Biscop Baducing (* 628; † 690) war ein englischer Mönch aus Northumbria, der sich der Regula Benedicti verpflichtet fühlte, insgesamt fünfmal nach Rom reiste, zwei Klöster gründete und wesentlich die Vorläufer des Benediktinertums in England beeinflusste.

Biscop gehörte in seinen jungen Jahren dem Gefolge von König Oswiu an. Später hatte er die Gelegenheit, zusammen mit Wilfrid von Lindisfarne nach Rom zu reisen. Im Anschluss daran lebte er von 665 bis 667 als Mönch in der Benediktinerabtei Lérins auf der Insel Saint-Honorat nahe Cannes. Hier, so vermutet Knowles, nahm er den Namen Benedict an.

Danach kehrte Biscop nach Rom zurück und reiste im Auftrag von Papst Vitalian zusammen mit Theodor von Tarsus, dem künftigen Erzbischof von Canterbury, wieder zurück nach England, wo er im Jahre 669 für zwei Jahre das Amt des Abts von St. Peter und Paul in Canterbury übernahm.

Nach der Ankunft des Neapolitaners Hadrian, der ihn als Abt ablöste, reiste Biscop ein drittes Mal nach Rom, wonach er in seine Heimat in Northumbria zurückkehrte und dort dank der Landschenkung von König Ecgfrith, Oswius Sohn, die Benediktinerabtei Monkwearmouth (674) und das zugehörige Priorat Jarrow (681) mit Ceolfrid als Prior gründen konnte. Zu Beginn hatte jedes der beiden Klöster etwa 22 Mönche und eine Schule für Knaben. In die Schule von Monkwearmouth trat später Beda als siebenjähriger Junge zu einer Zeit ein, als er noch Biscop als Abt kennenlernen konnte.

Benedikts Regel sieht im Kapitel 64 vor, dass Äbte aus der Gemeinschaft der Mönche gewählt werden. In Biscops Zeiten war es jedoch schon seit längerer Zeit üblich, dass das Recht, den Abt zu ernennen, von dem zuständigen Diözesanbischof oder dem Stifter des Klosters beansprucht wurde. Entsprechend ist es bemerkenswert, dass es Biscop gelang, für seine beiden Gründungen ein päpstliches Privileg zu erhalten, das beiden Klöstern das Recht auf freie Wahl des Abtes bzw. des Priors zusicherte. In seiner letzten Ansprache an seine Mönche betonte er, wie wichtig es sei, dieses Recht auch in Zukunft zu verteidigen. (Quelle)

Biscop Baducing bei Dr. Margarete Strauss und beim Heiligenlexikon.



I am Budge the Cathedral Cat

Heiliger Benet Biscop, bitte für uns!

Norwich Cathedral

Dienstag, 10. Januar 2023

Schweig und verlaß ihn!

 

Jesus treibt einen unreinen Geist aus, Gloucester Cathedral


+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus 1,21-28

21In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte.

22Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.

23In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien:

24Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.

25Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn!

26Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.

27Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.

28Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

 (Evangelium vom Dienstag der 1. Woche im Jahreskreis)




Montag, 9. Januar 2023

Alle Engel Gottes sollen sich vor IHM niederwerfen

 

Geburt Jesu mit anbetenden Engeln, Gloucester Cathedral, Kreuzgang

Lesung aus dem Hebräerbrief (vom Montag d. 1. Woche im Jahreskreis(

1Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten;

2in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat;

3er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;

4er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt.

5Denn zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt, und weiter: Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein?

6Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt er: Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen.

Sonntag, 8. Januar 2023

Der Beginn des geistlichen Lebens

 

Taufe Jesu, Kreuzgang d. Gloucester Cathedral

 

TAUFE DES HERRN

BENEDIKT XVI., ANGELUS

Petersplatz, Sonntag, 9. Januar 2011

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute feiert die Kirche das Fest der Taufe des Herrn, mit dem der weihnachtliche Festkreis zu Ende geht. Dieses Geheimnis des Lebens Christi zeigt auf sichtbare Weise, daß sein Kommen im Fleisch der erhabene Akt der Liebe der drei göttlichen Personen ist. Wir können sagen, daß von diesem feierlichen Ereignis an das schöpferische, erlösende und heiligende Wirken der Heiligsten Dreifaltigkeit immer mehr in der öffentlichen Sendung Jesu, in seiner Lehre, in den Wundern, in seinem Leiden, in seinem Tod und in seiner Auferstehung offenbar wird. So lesen wir im Evangelium des hl. Matthäus: »Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: ›Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe‹« (3,16–17). Der Heilige Geist »ruht« auf dem Sohn und bezeugt dessen Göttlichkeit, während die Stimme des Vaters, die aus dem Himmel kommt, die Gemeinschaft der Liebe zum Ausdruck bringt. »Der Schluß der Taufszene sagt uns, daß Jesus diese wahre ›Salbung‹ empfangen hat, daß er der erwartete Gesalbte [der Christus] ist« (Jesus von Nazareth, Freiburg-Basel-Wien 2007, S. 54), dies als Bestätigung der Prophezeiung des Jesaja: »Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen« (Jes 42,1).

Er ist wirklich der Messias, der Sohn des Höchsten, der aus den Wassern des Jordan steigt, die Neugeburt im Geist bewirkt und all jenen, die es wollen, die Möglichkeit eröffnet, Kinder Gottes zu werden. Tatsächlich erwirbt jeder Getaufte nicht zufällig die Eigenschaft des Kindseins ausgehend vom christlichen Namen, unverkennbares Zeichen dafür, daß der Heilige Geist bewirkt, daß der Mensch »neu« aus dem Schoß der Kirche geboren wird. Der sel. Antonio Rosmini sagt: »Der Getaufte erfährt einen geheimen, jedoch äußerst mächtigen Eingriff, durch den er zur übernatürlichen Ordnung erhoben, in Verbindung zu Gott gesetzt wird« (Del principio supremo della metodica, Turin 1857, Nr. 331). All dies geschah erneut am heutigen Vormittag bei der Eucharistiefeier in der Sixtinischen Kapelle, bei der ich 21 Neugeborenen die Taufe gespendet habe.

Liebe Freunde, die Taufe ist der Beginn des geistlichen Lebens, das durch die Kirche zu seiner Fülle gelangt. In der Gnadenstunde des Sakraments, während die kirchliche Gemeinde betet und Gott ein neues Kind anempfiehlt, verpflichten sich die Eltern und Paten, den Neugetauften aufzunehmen und ihn in der christlichen Bildung und Erziehung zu stützen. Das ist eine große Verantwortung, die aus einem großen Geschenk erwächst! Daher möchte ich alle Gläubigen ermutigen, die Schönheit neu zu entdecken, getauft zu sein und zur großen Familie Gottes zu gehören, und ein frohes Zeugnis für ihren Glauben zu geben, damit dieser Glaube Früchte des Guten und der Eintracht trage.

Darum bitten wir durch die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, Hilfe der Christen, der wir die Eltern, die sich auf die Taufe ihrer Kinder vorbereiten, sowie die Katecheten empfehlen. Die ganze Gemeinde möge an der Freude über die Wiedergeburt aus dem Wasser und dem Heiligen Geist Anteil nehmen!

Heute gedenkt die Kirche des hl. Severin von Noricum.

Kreuzgang der Gloucester Cathedral

Taufe des Herrn

Gloucester Cathedral