Thiemo von Salzburg, Erzbischof und Märtyrer. Thiemo lebte im 11. Jahrhundert, er war Mönch in Niederaltaich und wurde 1077 Abt von Sankt Peter in Salzburg. Als Anhänger der gregorianischen Reform wurde er 1081 vertrieben und lebte als einfacher Mönch in Hirsau. 1085 konnte Thiemo nach Salzburg zurückkehren und wurde 1090 Erzbischof von Salzburg.
Da er im Investiturstreit weiterhin unentwegt auf Seiten des Papstes stand, wurde er von einem kaiserlichen Gegenbischof sogar gefangengenommen, konnte jedoch fliehen und nahm am 1. Kreuzzug teil.
In der Nähe Jerusalems fiel Thiemo in die Hände der Seldschuken, die ihn am 28. September 1102 zu Tod marterten, indem sie ihm die Gedärme aus dem Leib zogen. So krönte Gott das treue Wirken Thiemos für Papst und Kirche mit dem Martyrium. (Martyrologium Sancrucense)
Pfarrkirche Liesing mit Fenstern der Heiligen Österreichs
Heute gedenkt die Kirche auch der hl Lioba und des hl. Wenzel von Böhmen,
Lebensdaten: geboren am 24. April 1581 in Pouy (Gascogne), heute Saint-Vincent-de Paul, gestorben am 27. September 1660 in Paris
Lebensgeschichte:
Vincent Depaul wurde von seiner Familie, Landwirten in
Südwestfrankreich, zum Priester bestimmt und zum Studium nach Toulouse
geschickt. Obwohl er bereits mit 19 Jahren die Weihe empfing, gelang ihm
die geistliche Karriere mangels Anstellung nicht. Nach allerlei
Abenteuern verschlug es ihn 1608 nach Paris, wo die Freundschaft zum
Oratorium und die Gunst der Königin Margarete von Valois eine Wende in
seinem Leben bewirkten.
1612 übernahm er eine Vorort-Pfarrei in
Paris und wurde dann Hausgeistlicher des Galeerengenerals de Condi und
dessen Familie in Lyon. Nicht zuletzt durch die Begegnung mit Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal erkannte er, dass es seine Lebensaufgabe war, sich für die Schwächsten dieser Welt einzusetzen.
1617
gelobte er, sein Leben lang den Bedürftigen zu dienen. Dazu rief er
zuerst die Gemeinschaft der Laienschwestern „Confrérie de la Charité“
ins Leben, bald darauf die entsprechende Laienbruderschaft; 1625
gründete er den Orden der „Lazaristen“ und 1633 gemeinsam mit Louise de Marillac
die „Barmherzigen Schwestern“, auch „Vinzentinerinnen“ genannt. Alle
dienten seinem großen Werk, Menschen in jeglicher Not zu helfen.
Vinzenz
von Paul kümmerte sich mit Hilfe seiner Gemeinschaften um
Galeerensträflinge, Kranke, Arme, Witwen und Waisen, aber ebenso auch um
die Priesterausbildung und den Aufbau von Missionen. Er wurde der
Begründer der weltweiten Caritasbewegung. Mit fast 80 Jahren starb er am
27. September 1660 in Paris.
Verehrung: Vinzenz
von Paul wurde 1737 heiliggesprochen und 1885 zum Patron der
Nächstenliebe erklärt, sein Herz wird in der Kathedrale von Lyon
verehrt (corr.: in der Rue du Bac in Paris), sein unverwester Leichnam in der Pariser Kirche Saint-Lazare.
Seine Ordensgemeinschaften betreiben weltweit karitative Einrichtungen.
Darstellung: im Priestergewand, inmitten seiner Schützlinge, oft mit einem flammenden Herzen
Patron: aller
karitativen Einrichtungen, der Vinzentiner und Vinzentinerinnen, der
Priester, Kranken- und Waisenhäuser, Waisen und Gefangenen, Helfer für
das Auffinden verlorener Gegenstände.
Da jeder Mensch seine Fehler hat, bedarf auch jeder der Nachsicht. Bei ehrlicher Selbstkontrolle entdeckt man bei sich viele Schwächen und Unzulänglichkeiten und muß feststellen, daß man sich gar nicht ohne weiteres davon frei machen kann. Man fällt also anderen zur Last. Man hat zum Beispiel eine Abneigung gegen einen Menschen, der nicht schlechter ist als wir. Aber alles an ihm mißfällt uns. Er mag sehen, hören, reden oder tun, was er will, alles ist verkehrt bei ihm. Der Grund liegt bei uns. Ein anderer spricht korrekt, aber wir finden seine Gedanken langweilig, weil er uns unsympathisch ist, was wir aber auch wieder nicht in unserer Gewalt haben. Wie froh sind wir, wenn man deswegen Nachsicht mit uns übt! Wir wollen, daß die anderen unsere Launen und Schwächen hinnehmen. Ist es da nicht gerecht, daß auch wir die anderen ertragen? Wer sich kennt, weiß, daß er seinen Mitmenschen manches zu ertragen gibt. Und je tiefer einer spürt, daß ja auch Gott unsere Verkehrtheit erträgt, desto mehr ist er bereit, die Last zu tragen, die der andere ihm aufbürdet. (Vinzenz von Paul, Worte des Erbarmens, 78f)
Glasfenster des hl. Vinzenz von Paul in Saint Germain-l`Auxerrois, Paris
„Die ihr die Gnadengabe der Heilungen empfangen habt, schenkt die
Gesundheit der in Nöten Befindlichen, wundertätige, ruhmreiche Ärzte, durch Eure Heimsuchung schlugt ihr auch den Hochmut der Feinde nieder, die Welt heilend durch Wunder.
Heilige Märtyrer Cosmas und Damian, wir danken euch für Eure Güte und
Mildtätigkeit. Ihr habt als Vorbild für uns alle die geistigen und
leiblichen Werke der Barmherzigkeit geübt. Im Namen Jesu habt ihr
unentgeltlich die Kranken geheilt. Wir bitten Euch, Fürsprache
einzulegen bei Gott für unser Anliegen (…).
Wir danken Euch, dass ihr
Eure Treue zum Glauben mit dem Martyrium besiegelt habt und bitten Euch,
inmitten den Bedrängnissen dieser Zeit unserem christlichen Glauben
treu bleiben zu dürfen und – so wie ihr – die Gnade zu erhalten, unseren
Mitmenschen zu helfen durch Barmherzigkeit im Gebet, im Wort und in der
Tat. Amen.
Märtyrer
Namensdeutung:Kosmas: der Geschmückte, Damian: der Mächtige (griech.)
Lebensdaten: geboren in Arabien, gestorben um 305 in Aigeai, Kilikien, heute Teil von Yumurtalık, Türkei
Lebensgeschichte und Legende: Die Zwillingsbrüder
Kosmas und Damian stammten aus einer wohlhabenden christlichen Familie
und waren angesehene Ärzte, wobei sie grundsätzlich über den Kranken das
Kreuzzeichen machten und beteten sowie auf jedes Honorar verzichteten
(siehe Mt 10,8: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“).
Mit spektakulären Heilungen wie einer Beintransplantation und
zahlreichen Bekehrungen ihrer Patienten zum Christusglauben schufen sie
sich viele Neider und Feinde, nicht zuletzt unter den Götzenpriestern
der römischen Heilgötter Apoll und Äskulap, denen sie das Geschäft
verdarben.
Als unter Kaiser Diokletian eine reichsweite Christenverfolgung
einsetzte, die unter dem Mitkaiser Galerius besonders im Osten des
Römischen Reichs wütete, wurden Kosmas und Damian dem Statthalter Lysias
vorgeführt, der ihnen das Kaiseropfer befahl. Als sie sich weigerten,
wurden sie der Feuerfolter unterworfen und schließlich enthauptet,
einigen Lesarten ihrer Hagiographie nach gemeinsam mit drei weiteren
Brüdern.
Anderen Überlieferungen nach waren sie Söhne der heilkundigen
Christin Theodote, der Erfinderin der im Mittelalter weitverbreiteten
Apostelsalbe aus zwölf Zutaten gegen Geschwüre, und starben 284 im
nordsyrischen Kyrrhos (heute Nebi Huri) eines natürlichen Todes, nicht
ohne zuvor noch den römischen Kaiser Carinus geheilt und bekehrt zu
haben.
Verehrung: Kosmas und Damian werden ostkirchlich
besonders als „Anargyroi – Silberlose“, d.h. als heilige Geldverächter
verehrt. Ihr Kult reicht an Orten wie Thessaloniki und Kyrrhos bis ins
4. Jahrhundert zurück. Ihr früherer westkirchlicher Gedenktag am 27.
September, dem Weihetag der ihnen gewidmeten römischen Kirche Santi
Cosma e Damiano im Jahr 527, wich 1969 dem gebotenen Gedenktag des
heiligen Vinzenz von Paul.
Dafür werden sie im Ersten Eucharistischen Hochgebet genannt. Reliquien
befinden sich in Prüm, Essen, Hildesheim, Madrid und München. In
Italien, besonders auf Sizilien, finden um den 27. September herum
zahlreiche Prozessionen zu ihren Ehren statt.
Darstellung: als Ärzte mit medizinischen Instrumenten, beim Beinwunder, bei ihrer Enthauptung
Patrone: der Kranken, der Ärzte und Apotheker,
Barbiere und Bader, der medizinischen Fakultäten, von Essen, Florenz,
der Dynastie der Medici („Ärzte“), Kinderpatrone in Brasilien.
"Und er begann wiederum und sprach zu mir: "Wenn es dich nicht verdriesst, so will ich dich auch mein Buch sehen lassen, worin ich lerne und die Kunst dieser Lehre zu verstehen suche." Und der trug eine Zeichnung herbei mit einer Figur, die aussah wie ein Rad mit sechs Speichen, in der Art, wie sie hier abgebildet ist:
Und er begann zu reden und sprach zu mir:
"Siehst du diese Figur? So ist das göttliche Wesen. Die Mitte bedeutet die ungeteilte Gottheit, in der sich alle Heiligen erfreuen. Die drei Spitzen, die in der Mitte beim inneren Ring, hineingehen, bedeuten die drei Personen. Sie gehen aus von der einen Gottheit und haben den Himmel und die ganze Welt umfangen. Und so, wie sie ausgehen in göttlicher Macht, so gehen sie auch hinein, sie sind einig und ungeteilt in ewiger Herrschaft. Das bedeutet diese Figur."
(aus dem Pilgertraktat, um 1487, in: Bruder Klaus und seine Heiligtümer, 45)
Emmerich und sein Erzieher Gerhard. Matthiaskirche, Budapest
Namenstage:
Gerhard, Gerd
Funktion:
Heiliger, Benediktiner, erster Bischof von Csanád, Märtyrer
Gedenktag:
24. September
Patronat: Budapest; der Pädagogen besonders verehrt in Budapest (Gellértberg)
Gherardo Sagredo (Gerhard), der Spross einer reichen patrizischen
Familie, wurde am 23. April um 980 in Venedig geboren. Nachdem er eine
schwere Krankheit nur knapp überlebt hatte, gab man ihn mit fünf Jahren
in das Benediktinerkloster San Giorgio Maggiore (auf einer Insel bei
Venedig), in das er nach Studien in Bologna eintrat und wo er mit 30
Jahren die Priesterweihe empfing und später Abt wurde. Seine wahre
Berufung sah er aber in einem Leben als Einsiedler, so dass er sich 1015
auf den Weg ins Heilige Land machte, um wie sein Vorbild, der Heiligen
Hieronymus, in Askese zu leben. Ein Sturm trieb sein Schiff über die
Adria, wo es auf der Insel St. Andreas (nördlich von Dubrovnik,
Kroatien, heute unbewohnt) landete. Im dortigen Kloster machte er die
Bekanntschaft des ungarischen Gesandten, der ihn mit nach Ungarn nahm.
In Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) lernte er König Stephan I. (István;
Heiliger) kennen, der von seiner Ausstrahlung und seinen Fähigkeiten so
beeindruckt war, dass er ihn bat, die Erziehung seines Sohnes Emmerich
(Imre; Heiliger) zu übernehmen. 1023 machte ihn Stephan zum Bischof von
Csanád (heute im westlichen Rumänien); er konnte dieses Amt allerdings
erst sieben Jahre später antreten und begab sich in der Zwischenzeit in
die St.-Moritz-Abtei, wo er meditierte und seinen Studien nachging. Nach
der Übernahme seiner Diözese machte er sich durch eine erfolgreiche
Missionstätigkeit und sein mildes, menschenfreundliches Wesen bald einen
guten Namen. Er kümmerte sich um Arme, Kranke und Aussätzige und sorgte
persönlich für das Wohlergehen der frisch getauften Bevölkerung, der er
auch durch seinen asketischen Lebenswandel ein gutes Vorbild war.
Stephan I. unterstützte ihn nach Kräften, doch nach seinem Tod 1038 kam
es zu jahrelangen Streitigkeiten um die Nachfolge, die Gerhard zunächst
für seinen eigenen politischen Einfluss nutzen konnte: Zwei
Thronaspiranten, Aba Samuel und dem venezianischen Abenteurer Peter
Orseolo, versagte er mit Erfolg die kirchliche Unterstützung. Als die
Wirren in einen Volksaufstand mündeten, richtete sich die Wut der Ungarn
nicht nur gegen das unfähige Königshaus, sondern auch gegen die neu
etablierte Kirche. Während Gerhards Reise nach Székesfehérvár
(Stuhlweißenburg), wo er mit anderen Bischöfen den neuen Kandidaten für
den Thron vom Rückfall ins Heidentum abhalten wollte, flogen am 24.
September 1046 in Buda zunächst Steine gegen die Geistlichen, dann
stürzte man die Wagen um und erstach Gerhard mit einer Lanze. Nach einer
anderen Version wurde er in ein Fass gesteckt und vom Berg Kelen (dem
später nach ihm benannten Gellértberg) in die Donau gerollt. Zwei
weitere Bischöfe und ungezählte andere Geistliche kamen an diesem Tag
ums Leben. Zunächst bestattete man Gerhard in der Kirche Unserer
Lieben Frau in Budapest, ein paar Jahre später wurden die Gebeine ins
von ihm gegründete Marienkloster nach Csanád überführt. 1083 wurde er
von Papst Gregor VII. (Heiliger) heiliggesprochen. Während der
Bauernaufstände 1514 wurden das Kloster und das Grab des Heiligen
zerstört, nur wenige Reliquien gelangten in die Abtei San Giorgio
Maggiore bei Venedig, deren Vorstand er gewesen war. Auf dem Gellértberg in Budapest errichtete man 1904 dem Schutzpatron der Stadt ein imposantes Denkmal.
Darstellung: als Bischof im Ornat oder als Benediktinerabt im schwarzen Habit
In jener Zeit 30 zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa.
Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; 31 denn er belehrte seine Jünger
und sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände von Menschen ausgeliefert und sie werden ihn töten;
doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. 32 Aber sie verstanden das Wort nicht,
fürchteten sich jedoch, ihn zu fragen. 33 Sie kamen nach Kafárnaum.
Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen? 34 Sie schwiegen,
denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen, wer der Größte sei. 35 Da setzte er sich,
rief die Zwölf
und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. 36 Und er stellte ein Kind in ihre Mitte,
nahm es in seine Arme
und sagte zu ihnen: 37 Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf;
und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
In der heutigen Katechese wollen wir unser Augenmerk auf den Apostel Matthäus
richten. Das Neue Testament gibt uns keine Biographien, sondern nur einzelne
Elemente, die für uns geistlich bedeutsam sind, über die einzelnen Jünger, so
auch über Matthäus. Sein Name bedeutet "Geschenk Gottes" und
erscheint in allen Apostellisten. Das erste Evangelium trägt seinen Namen und
stellt ihn uns als Zöllner vor (Mt 9,9; 10,3), das heißt als Steuereintreiber,
und setzt ihn mit dem Levi des Markus- und des Lukasevangeliums gleich.
Der Herr scheut sich also nicht, in den Kreis seiner engsten Jünger einen
Menschen aufzunehmen, den die Leute als Sünder und als Kollaborateur der
verhassten Fremdherrschaft ablehnen und mieden. Christus, das will uns damit
gesagt sein, schließt keinen von seiner Freundschaft aus. Gerade den sündig
gewordenen Menschen will er die Gnade Gottes anbieten.
Die Begegnung mit dem Herrn ändert das Leben dieses Zöllners Matthäus. Das
Evangelium sagt uns: Er stand auf und folgte Jesus. Er löst sich auf den Ruf
des Herrn hin von seinen sündigen Gewohnheiten – auch von dem Vermögen, das er
wohl hatte – und beginnt ein neues Leben mit dem Herrn.
Mit Blick auf Matthäus können wir daher sagen: Wer zunächst dem Anschein nach
weit von der Heiligkeit entfernt ist, kann zu einem wirklichen Jünger Jesu
Christi, ja zu einem Vorbild werden für einen Menschen, der bereit ist, die
Barmherzigkeit Gottes zu empfangen und sich von ihr auf einen neuen Weg führen
zu lassen.
(...) Der Zöllner Matthäus, der zum
Apostel auserwählt wurde, verkündet uns mit seinem Wort und seinem Leben die
Barmherzigkeit Gottes. Vertrauen wir uns der Liebe des Herrn an. Christus ruft
uns zum wirklichen Leben. Euch allen wünsche ich einen segensreichen Aufenthalt
in Rom.
(Kurzfassung der Katechese von Benedikt XVI. am 30. August 2006)