Jesus am Ölberg, Alte Kathedrale in Salamanca |
Bei der Prozession am Gründonnerstag
begleitet die Kirche Jesus zum Ölberg:
Es ist der inständige Wunsch der betenden
Kirche, mit Jesus zu wachen,
ihn nicht allein zu lassen in der Nacht der
Welt, in der Nacht des Verrats,
in der Nacht der Gleichgültigkeit so
vieler.
(Benedikt XVI., Fronleichnam 2005)
Ölberg
Das Letzte Abendmahl
Mosaik von Rupnik, Johannes Paul II. Heiligtum, Krakau (B16, Ostertriduum 2011)
Steinrelief, Santo Sepulcro, Estella, Spanien
Andacht von der Todesangst Jesu am
Ölberg
Lied
P Herr Jesus Christus, du bist in unserer Mitte, wenn wir uns in deinem
Namen versammeln; du erneuerst an uns die Werke deiner Liebe, wenn wir ihrer
gedenken. Wir sind gekommen, dein Leiden am Ölberg in Glauben und Liebe, in
Dankbarkeit und Sühne zu verehren.
A Gib, dass unser Herz in dieser Stunde bei dir ist. / Lass uns ergriffen
werden von deiner Not, / stärke uns durch dein Gebet. / Durch deine Todesangst
und deinen Gehorsam / rette uns alle aus der Stunde der Finsternis. / Richte
uns auf an deinem Beispiel, / damit wir wie du den Willen Gottes tun.
Lied
l
ER BEGANN ZU ZITTERN UND ZU ZAGEN
V Im Markus-Evangelium lesen wir über die Todesangst des Herrn:
L Nach dem Lobgesang ging Jesus mit seinen Jüngern zum Ölberg hinaus. Sie
kamen zu einem Garten, der Getsemani heißt. Und er sagte zu seinen Jüngern:
Wartet hier, während ich bete. Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit
sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst, und er sagte zu ihnen: Ich bin zu Tode
betrübt. Bleibt hier und wacht. (Aus Mk
14)
STILLE
V Jesus, du hast unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen auf dich
geladen, wie von dir beim Propheten geschrieben steht: Er hatte keine schöne
und edle Gestalt, und niemand von uns blickte ihn an. Er sah nicht so aus,
dass er unser Gefallen erregte.
A Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, / ein Mann voller
Schmerzen, mit der Krankheit vertraut. / Wie ein Mensch, vor dem man das
Gesicht verhüllt, / war er bei uns verfemt und verachtet.
V Aber er hat unsere Krankheiten
getragen und unsere Schmerzen auf sich genommen. Wir meinten, er sei vom Unheil getroffen, von Gott gebeugt und
geschlagen.
A Doch er wurde durchbohrt wegen
unserer Verbrechen, / wegen unserer Sünden misshandelt. / Weil die Strafe auf
ihm lag, sind wir gerettet, / durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jes 53,2b-5)
Lied
2
V Jesus, du bist versucht worden wie wir; in dir haben wir einen Hohenpriester,
der mit unserer Schwachheit mitfühlen kann. Wir haben ja nicht einen
Hohenpriester, der nicht mit uns leiden könnte in unseren Schwächen, sondern
einen, der wie wir in allem versucht worden ist, aber nicht gesündigt hat.
A Mit Zuversicht lasst uns also zum Thron der Gnade hintreten, / damit wir
Erbarmen finden und Gnade empfangen, / Hilfe zur rechten Zeit.
V Als er auf Erden lebte, hat er Gebete und Bittrufe mit lautem Schreien
und mit Tränen vor den getragen, der ihn aus dem Tode retten konnte, und ist
seiner Ehrfurcht wegen erhört worden.
A Mit Zuversicht lasst uns also zum Thron der Gnade hintreten, / damit wir
Erbarmen finden und Gnade empfangen, / Hilfe zur rechten Zeit.
V Jesus musste in allem den Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und
treuer Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu sühnen. Da
er selbst Versuchung erlitten hat, kann er denen helfen, die versucht werden.
A Mit Zuversicht lasst uns also zum Thron der Gnade hintreten, / damit wir
Erbarmen finden und Gnade empfangen, / Hilfe zur rechten Zeit.
(Aus dem Brief an die Hebräer 4;5; 2)
Gesätz des Rosenkranzes: Jesus, der für uns Blut
geschwitzt hat.
Lied
3
P Jesus, unser Hoherpriester, unser Bruder, in allem uns gleich, wir rufen dich um dein Erbarmen an:
V Bei deiner Angst und Trauer am Ölberg
A Erbarme dich unser.
V Bei deinem Zittern und Zagen
V Bei deiner Betrübnis bis zum Tod
V Bei deiner tiefen Verlassenheit
V Bei deinem Schmerz um die Sünden der ganzen Welt
V Bei der Trauer deines Herzens um unsere eigenen Sünden
V Jesus am Ölberg, du hast die Not der ganzen Welt brüderlich mitgetragen.
A Erbarme dich unser.
V Jesus am Ölberg, du verstehst alles Leid.
V Jesus am Ölberg, du liebst jeden Sünder.
V Bleib bei uns in Angst und Verlassenheit.
A Wir bitten dich, erhöre uns.
V Nimm alle Angst der Welt in deine Todesangst auf.
V Steh den Sterbenden in ihrer Todesangst bei.
P Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
Lied
4
WACHT UND BETET
V Im Mattäus-Evangelium lesen wir, wie Jesus seine Jünger bat, mit ihm zu
wachen und zu beten:
L Im Garten Getsemani sprach er zu ihnen: Bleibt hier und wacht mit mir!
Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete. Und er ging zu den
Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht
einmal eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in
Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Dann
ging er zum zweitenmal weg und betete. Als er zurückkam, fand er die Jünger wieder
schlafend. Die Augen waren ihnen zugefallen. (Aus
Mt 26)
Stille
V Jesus, du hast deine Jünger zum
Wachen und Beten ermahnt. In der Bedrängnis dieser Welt rufen wir zu deinem
Vater im Himmel:
Zu dir, Herr, erheb ich meine Seele. Mein Gott, auf dich vertraue ich.
A Lass mich nicht scheitern, lass
meine Feinde nicht triumphieren!
V Wende dich mir zu und sei mir
gnädig, denn ich bin einsam und gebeugt.
A Befrei mein Herz von der Angst, führe mich
heraus aus der Bedrängnis!
V Sieh meine Not und Plage an, und vergib mir
all meine Sünden!
A Erhalte mein Leben und rette mich,
/laß mich nicht scheitern!
Denn ich nehme zu dir meine Zuflucht. (Aus
Ps 25)
Lied
5
V Jesus, am Ölberg wachend und
betend, lass uns hören auf den Ruf zur
Wachsamkeit: Gebt acht, dass ihr euch nicht von dem
Irrtum der Gottlosen mitreißen lasst, euren Halt verliert und zu Fall kommt. Wachset in der Gnade und Erkenntnis
unseres Herrn und Retters Jesus Christus.
A Die Stunde ist gekommen, vom
Schlaf aufzustehen. / Die Nacht ist vorgerückt; der Tag ist nahe. / Darum lasst uns
ablegen die Werke der Finsternis / und anlegen die
Waffen des Lichts.
V Wacht und betet, damit ihr nicht
in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
A Die Stunde ist gekommen, vom
Schlaf aufzustehen. / Die Nacht ist vorgerückt; der Tag ist nahe. / Darum lasst uns
ablegen die Werke der Finsternis / und anlegen die
Waffen des Lichts.
V Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein
brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm
Widerstand in der Kraft des Glaubens!
A Die Stunde ist gekommen, vom Schlaf aufzustehen. / Die Nacht ist
vorgerückt; der Tag ist nahe. / Darum lasst uns ablegen die Werke der
Finsternis / und anlegen die Waffen des Lichts.
Gesätz des Rosenkranzes: Jesus, der für uns gewacht und gebetet hat.
Lied
6
P Jesus am Ölberg, von allen verlassen, wir rufen dich um dein Erbarmen
an:
V Bei deinem einsamen Wachen und Beten
A Erbarme dich unser.
V Bei deiner Verlassenheit inmitten deiner Jünger
V Bei deiner Enttäuschung über den Verrat des Freundes
V Bewahre uns vor Gleichgültigkeit
gegenüber deinemLeiden.
A Wir bitten dich, erhöre uns.
V Mach uns dankbar für deine Liebe.
V öffne unsere Herzen für alles Leid
in der Welt.
V Bewege uns zur Reue und Sühne.
V Lass uns wachsam sein, damit wir
nicht in Versuchung fallen.
P Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
Lied
7
VATER, DEIN WILLE GESCHEHE
V Im Markus-Evangelium lesen wir, wie Jesus sich in den Willen des Vaters
gefügt hat:
L Er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, die
Stunde solle, wenn es möglich wäre, an ihm vorübergehen. Er sprach: Abba,
Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich
will, sondern was du willst, soll geschehen. (Mk 14,35-36)
Stille
V Bei seinem Eintritt in die Welt spricht Christus zum Vater: Einen Leib
hast du mir bereitet; siehe, ich komme, deinen Willen, Gott, zu erfüllen.
A Vater, dein Wille geschehe, / wie im Himmel so auf Erden.
V Am Ölberg betete Jesus zum Vater:
Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was
ich will, sondern was du willst, soll geschehen.
A Vater, dein Wille geschehe, / wie
im Himmel so auf Erden.
V Der Apostel mahnt: Beugt euch unter der mächtigen Hand Gottes; dann wird
er euch erhöhen, wenn die Zeit gekommen ist. Werft alle eure Sorge auf ihn;
denn er sorgt für euch.
A Vater, dein Wille geschehe, / wie im Himmel so auf Erden.
Lied
8 V
Ich erhebe meine Augen zu dir, der du hoch im Himmel thronst.
A Wie die Augen der Knechte auf die
Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, bis er uns gnädig ist.
V Schreien die Gerechten, so hört
sie der Herr; er entreißt sie all ihren Ängsten.
A Nahe ist der Herr den zerbrochenen
Herzen, hilft denen auf, die zerknirscht sind.
V Der Gerechte muss viel leiden, doch allem wird
der Herr ihn entreißen.
A Hoffe auf den Herrn und sei stark! Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn! (Aus Ps
123,34 und 27)
Gesätz des Rosenkranzes: Jesus, der
sich in den Willen des Vaters gefügt hat. – Lied
9
P Jesus am Ölberg, dem Vater
gehorsam bis in den Tod, wir rufen dich um dein Erbarmen an:
V Bei deinem inständigen Beten in der
Ölbergnacht
A Erbarme dich unser.
V Bei deinem blutigen Angstschweiß
V Bei deinem dreimaligen Ja zum
Willen deines Vaters
V Bei deinem am Ölberg erkämpften
Gehorsam
V Wir armen Sünder,
A wir bitten dich, erhöre uns.
V Lass uns in schweren Stunden gesinnt sein wie du.
V Sei allen Verunsicherten und Verwirrten nah.
V Führe uns durch die Teilnahme an deiner Not zur Herrlichkeit.
V Steh uns durch deine Todesangst im Sterben bei.
V Lass unsere Verstorbenen bei dir im Paradiese sein.
P Wir beten dich an, Herr Jesus
Christus, und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V Wir danken dir, göttlicher Heiland,
A dass du für unsere Sünden Todesangst gelitten und Blut geschwitzt hast. /
Wir bitten dich: / Verlass uns nicht in der Stunde des Leidens und der Angst, /
sondern sende uns deinen heiligen Engel, / dass er uns stärke und in dein himmlisches
Reich führe. / Amen.
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