Petrus Canisius, Servatiuskirche, Wien Liesing |
Lebensdaten: geboren am 8. Mai 1521 in Nimwegen, gestorben am 21. Dezember 1597 in Fribourg
Lebensgeschichte: Pieter Kanjis war der Sohn des Bürgermeisters der Freien Reichsstadt Nimwegen und studierte Philosophie und Theologie in Köln, wo er unter dem Einfluss mystischer Literatur eine tiefe Bekehrung erfuhr. In Mainz traf er auf den Jesuiten Peter Faber und trat 1543 als erster Deutscher in die Gesellschaft Jesu ein. Noch vor seiner Priesterweihe 1546 entsandte ihn der Kölner Klerus zum Kaiser, um die Absetzung des protestantisch gewordenen Erzbischofs zu erreichen.
1547 nahm er kurze Zeit am Trienter Konzil teil, das in Bologna tagte, wirkte ein Jahr als Professor in Messina und wurde nach Ablegung seiner feierlichen Gelübde 1549 nach Deutschland zurückgeschickt, um die Gegenreformation zu organisieren.
Mit kirchlicher Sendung und politischer Unterstützung baute er durch die Gründung zahlreicher Jesuitenkollegien den Orden in Süddeutschland und Österreich auf. Er nahm als Rektor der bayerischen Landesuniversität Ingolstadt Einfluss auf den theologischen Nachwuchs, war Domprediger und Bistumsadministrator in Wien, wirkte fast zehn Jahre als Domprediger in Augsburg und war von 1571 bis 1577 Hofprediger in Innsbruck.
Zugleich reiste er unermüdlich in kirchlichen wie politischen Angelegenheiten, machte die deutschen Bischöfe mit den Beschlüssen des Trienter Konzils bekannt und entfaltete eine breit angelegte seelsorgerische Tätigkeit. Von ihm sind 12.000 Predigtentwürfe erhalten, er war ein gefragter Beichtvater und verfasste drei Katechismen für verschiedene Altersstufen und Bildungsschichten, die in Übersetzungen in ganz Europa Verbreitung fanden und noch bis zum 20. Jahrhundert in Gebrauch waren.
1580 wurde er ins schweizerische Fribourg gesandt, um ein weiteres Jesuitenkolleg zu gründen. Dort widmete er sich weiterhin der Glaubensunterweisung durch Predigt und Katechese, verfasste weitere Bücher und blieb durch seine umfassende Korrespondenz als kirchlicher und politischer Berater tätig. 1591 erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht wieder ganz erholte. Er starb am 21. Dezember 1597.
Verehrung: Petrus Canisius wurde zunächst unter dem Hochaltar der Jesuitenkirche St. Michael in Fribourg bestattet, heute liegen seine Gebeine in einer eigenen Kapelle neben der Kirche. 1864 seliggesprochen, wurde er 1897 mit dem Ehrentitel „zweiter Apostel Deutschlands“ nach dem heiligen Bonifatius ausgezeichnet. 1925 wurde er von Papst Pius XI. zeitgleich zum Kirchenlehrer ernannt und heiliggesprochen.
Darstellung: im Jesuitengewand mit Totenschädel, Kreuz, Katechismus und Feder, manchmal auch mit dem IHS-Monogramm
(Bistum Augsburg)
Fahne des hl. Petrus Canisius in der Wiener Canisiuskirche (Benedikt XVI. über Petrus Canisius)
Jesuitenkirche in Malaga, Gebet des hl. Petrus Canisius anlässlich seiner Herz Jesu Vision
Jesuitenkirche in Wien, P. Canisius über die Ehescheidung
Canisiuskirche in Wien, P. Canisius als Katechet
aus einem Brief von Ignatius von Loyola an Petrus Canisius
Petrus Canisius in Innsbruck, Dom St. Jakob
Servatiuskirche, Wien Liesing |
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