Gedenktag der seligen und heiligen Märtyrer des Grazer Jesuitenkollegs:
Johannes Ogilvie, Markus Crisin, Stephan Pongracz, Melchior Grodecz und Jan Sarkander.
Das Jesuitenkolleg in Graz, von den Habsburgern zur Rekatholisierung Innerösterreichs gestiftet,
hatte in der Zeit der Gegenreformation eine starke Ausstrahlung. Elf seiner Schüler werden
als Märtyrer des katholischen Bekenntnisses gerühmt, drei sind selig und zwei sogar heilig
gesprochen.
Während sie in ihren Heimatländern an je eigenen Gedenktagen gefeiert werden,
wird ihrer in Österreich an einem einzigen Tag, dem 7. September, gedacht. Es handelt sich u. a. um den Jesuiten John Ogilvie. Er stammte aus einer calvinischen Familie in Schottland, studierte in
Graz und wurde Priester. Er wurde am 10. März 1615 in Glasgow öffentlich gehängt. Papst
Paul Vl. sprach ihn am 17. Oktober 1976 heilig.
Bild des hl. John Ogilvie von Peter Howson in der Sakramentskapelle von St Andrews RC, Glasgow |
Lebensdaten: geboren 1579 bei Keith, Schottland, gestorben am 10. März 1615 in Glasgow
Lebensgeschichte: John Ogilvie stammte aus einer teils calvinistischen, teils katholischen Adelsfamilie, wurde selber calvinistisch erzogen und mit 13 Jahren zur Ausbildung auf den Kontinent geschickt. Er studierte in Löwen, wo er 1596 unter dem Einfluss des Jesuiten Cornelius a Lapide, des katholischen Bibelexperten bei kontroversen Diskussionen mit den Protestanten, katholisch wurde. Ogilvie setzte seine Studien zunächst am Schottischen Kolleg in Douai fort und gelangte über einen Aufenthalt im Regensburger Benediktinerkloster St. Jakob ans Olmützer Jesuitenkolleg, wo er sich 1598 der Gesellschaft Jesu anschloss. Nach der Ordensausbildung und weiterführenden Studien in Graz, Wien und Brünn wurde er 1610 in Paris zum Priester geweiht und in Rouen eingesetzt.
Nach der Begegnung mit zwei Jesuiten, die als Missionare im inzwischen katholikenfeindlichen Schottland eingekerkert gewesen waren, lag Ogilvie zweieinhalb Jahre seinen Ordensoberen in den Ohren, ihn doch in seine Heimat zu entsenden, wo er im November 1613 eintraf. Ogilvie gab sich als Pferdehändler namens John Watson oder als ein aus den europäischen Kriegen heimgekehrter Soldat aus, um inkognito unter den heimlichen Katholiken zu wirken und politische Kontakte zu knüpfen, hatte aber keinen Erfolg und kehrte alsbald nach Paris zurück. Scharf dafür ermahnt, seine Mission aufgegeben zu haben, landete er im April 1614 wiederum in Schottland, wo er eine Anstellung als Hauslehrer fand, die verbliebenen Katholiken seelsorgerisch betreute und sich erste Erfolge bei der Bekehrung einiger Landsleute abzeichneten.
Im Herbst 1614 wurde er nach der Feier der heiligen Messe in Glasgow verraten und verhaftet. Ogilvie weigerte sich in drei Prozessen und trotz aller Misshandlungen, Namen von Katholiken preiszugeben oder die Vollmacht des Königs in geistlichen Belangen anzuerkennen, konnte noch einen Haftbericht für seine Oberen aus dem Gefängnis schmuggeln und wurde am 10. März 1615 wegen Hochverrats öffentlich gehängt, ausgeweidet und gevierteilt. Als man ihm unterm Galgen den Hocker wegstieß, warf er noch seinen Rosenkranz in die Menge.
Verehrung: 1929
seliggesprochen, wurde der Jesuit 1976 im Beisein mehrerer Angehöriger
der Familie Ogilvie als erster Schotte seit 1250 feierlich für heilig
erklärt. 2015 wurde sein 400. Todestag von der katholischen Kirche in
Schottland festlich begangen. (Bistumaugsburg)
Heute gedenkt die Kirche auch der alttestamentlichen Judith und des sel. Otto von Freising.
Heiliger John, bitte für uns |
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