Die Jünger mit Jesus in Emmaus, Jesus College, Cambridge |
In der wundersamen Geschichte der Emmausjünger sehen wir den Osterglauben der Kirche durch die Selbstauslegung Jesu wachsen. Die Jünger, mit dem Unbekannten wandernd, sprechen von Jesus nur als einem Propheten (V19), und da dieser hingerichtet wurde und die Berichte der Frauen nicht hinreichten, ihre Niedergeschlagenheit zu beheben, hakt Jesus bei der Schrift ein, die sie kennen sollten. Es geht nicht um einen Propheten, sondern um den Messias selbst, auf dessen Sterben und Auferstehen alle drei Teile der Schrift, das Gesetz, die Propheten und die übrigen Bücher (von den Juden die Schriften genannt) konzentrisch hinweisen.
Alles prophetisch darin Erzählte weist daraufhin, daß Leiden und Tod nicht das letzte Wort Gottes über dem Menschen ist, sondern daß der urbildliche und endgültige Mensch, der Messias, in seiner Person alle Bilder zur erfüllten Wahrheit bringen wird.
Daß Gott ein Gott der Lebendigen und nicht der Toten ist, hatte Jesus schon den Sadduzäern gesagt, in Jesus erweist er sich als "das Leben und die Auferstehung" (Joh 11,25). Es ist keineswegs eine Übertreibung oder nachträgliche künstliche Auslegung des Alten Bundes, wenn dieser Grundgedanke hier von Jesus selbst und nachfolgend von der Kirche als der Grundsinn der ganzen bisherigen Schrift herausgestellt wird. Wie zum Beweis dieser Selbstauslegung folgt am Schluß die Erzählung von der eucharistischen Segnung des Brotes - des wahren Manna - und dem Entschwinden Jesu, der sein Wort und sein Sakrament der Kirche überläßt.
(H. U. von Balthasar, Licht des Wortes, 65)
EMMAUS
Glasfenster in Chartres
Glasfenster in St Alban´s Cathedral
Emmaus-Gang (tierisch)
Mosaik im Johannes Paul II. Heiligtum Krakau (Benedikt XVI., Regina Caeli, 7.4.2008)
Relief in Santo Domingo de Silos
Wandteppich in Vatikanischen Museen (2)
Wandteppich (1) - Johannes Paul II., Mane nobiscum Domine)
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