Freitag, 19. Juni 2020

Juliana Falconieri

Juliana Falconieri, Museum Maria Langegg


Ordensgründerin
Namensdeutung: aus dem Geschlecht der Julier (lat.)
Namenstage: Juliana, Julie, Juliette, Julienne, Liane, Giuliana, Gilian, männl.: Julian, Julius, Jules
Gedenktag: 19. Juni

Lebensdaten: geboren um 1270 in Florenz, gestorben am 19. Juni 1341 ebendort

Lebensgeschichte: Giuliana war die Großnichte von Alexis Falconieri, einem der sieben Gründer des Servitenordens, und erhielt von Philipp Benizi, dem Generalsuperior der Serviten, den Habit des Dritten Ordens: einen langen Mantel, nach dem die Servitinnen auch Mantellatinnen hießen. Bis zum Tod ihrer Eltern 1304 lebte sie zu Hause und nahm von dort aus teil am Gottesdienst, Chorgebet sowie dem Dienst an Armen und Bedürftigen. Dann bezog sie mit einigen Gefährtinnen ein eigenes Haus, in dem sie bis zu ihrem Tod als Oberin der Serviten-Terziarschwestern wirkte und im marianischen Geist des Ordens ein intensives Gebetsleben mit Bußübungen, Gebetswachen und häufigem Fasten führte.
Sie war von einer tiefen eucharistischen Frömmigkeit geprägt, was sich im Bericht über die Umstände ihres Sterbens niederschlägt: Als Juliana den Tod nahen spürte und noch einmal den Leib Christi empfangen wollte, infolge ihrer Schwäche aber keine Nahrung mehr behalten konnte, ließ sie sich die heilige Hostie auf das mit einem Tuch bedeckte Herz legen. Die Hostie verschwand in ihr. Nach ihrem Heimgang fand man das auf der Hostie aufgeprägte Bild des Gekreuzigten auf ihrer Brust abgebildet.

Verehrung: Juliana wurde 1678 selig- und 1737 heiliggesprochen. Ihr Grab befindet sich in der heutigen Sakramentskapelle der Basilica della Santissima Annunziata in Florenz, der Klosterkirche des Servitenordens. In Rom ist ihr seit dem 20. Jahrhundert eine Kirche auf dem Gianicolo geweiht. Juliana ist die einzige weibliche Heilige des Servitenordens.

Darstellung: in Ordenstracht mit Hostie auf der Brust

Patronin: der Servitinnen

(Bistum Augsburg)

Kapelle der hl. Juliana in der Wiener Servitenkirche


Heute gedenkt die Kirche auch der Märtyrer Gervasius und Protasius
Figuren in Saint Gervais, Paris
an ihrem Grab in Mailand

und des hl. Romuald von Ravenna, Ordensgründer


Juliana Falconieri, Darstellung mit der Hostie auf der Brust

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