Kathedrale von Reims |
Vinzenz von Paul - geht die Kirche in Europa unter?
Die Statue des hl. Vinzenz von Paul im Petersdom
Das Herzreliquiar in der Rue du Bac
Vinzenz von Paul sieht während der hl. Messe die Seele von Johanna Franziska von Chantal in den Himmel eingehen
Vinzenz von Paul als Feldprediger bei den königlichen Galeeren
Vinzenz von Paul? oder ein anderer Vinzenz?, Kathedrale von Metz, Glasfenster v. Gaudin |
Vinzenz von Paul stammte aus Pouy, einem Dorf in der Gascogne (Südfrankreich), das seit 1828 St-Vincent-de-Paul heißt. Er wurde im Jahr 1600, noch nicht zwanzig Jahre alt, zum Priester geweiht. Hatte er diesen Beruf zunächst gewählt, um aus der Armut herauszukommen, so vollzog sich in dem jungen Priester bald ein tiefer Wandel, zu dem die Begegnung mit dem Priester (und späteren Kardinal) Bérulle wesentlich beitrug. Als Hausgeistlicher des Grafen de Gondi entdeckte Vinzenz die Verlassenheit und religiöse Unwissenheit der Landbevölkerung, und er stellte auch die mangelhafte Bildung vieler Geistlicher fest. Aus kleinen Anfängen entstand 1625 die Kongregation der Lazaristen, so genannt nach dem ehemaligen Priorat St-Lazare, das der Kongregation seit 1633 als Mutterhaus dient. Die Aufgabe der Lazaristen sah Vinzenz in der Abhaltung von Volksmissionen und in der Heranbildung eines guten Klerus; der Erfolg einer Mission kann ja nicht von Dauer sein, wenn die Arbeit nicht an Ort und Stelle weitergeführt wird. In Zusammenarbeit mit Louise de Marillac gründete Vinzenz die „Töchter der Liebe“ (Barmherzige Schwestern, Vinzentinerinnen). Immer tat Vinzenz „nur“ das Notwendige: das, was die Situation ihm als den Willen Gottes zeigte. Er hat keine Bücher geschrieben und keine Wunder gewirkt, aber er war demütig und treu, groß in seiner Einfachheit. Er starb 1660 in der Nacht zum 27. September.
(Quelle: Erzabtei Beuron)
Im Januar 1617 hielt Vinzenz sich in der
Picardie auf, unweit von
Amiens, auf den Gütern der Gondis
in Folleville. Dort wurde er zu einem todkranken
Bauern gerufen, der als ein untadeliger
Mensch galt. Dennoch: seine Generalbeichte
wurde für ihn zur Offenlegung einer unglaublichen
geistlichen Misere. Die Leute beichteten
nicht mehr, sie zogen es vor, ihre eigenen
Nöte für sich zu behalten, und so konnten sie
sich nicht mehr von ihrer Schuld befreien,
weil sie sich zu sehr schämten. Es handelte
sich hier keinesfalls um einen Einzelfall. Nein,
dies war die allgemeine Lage in Frankreich. Die
Armen waren weder evangelisiert noch wurde
ihnen in irgendeiner Weise geholfen.
Vinzenz begriff,
dass der Grund für diese Situation
nicht in einem Mangel an Priestern zu finden
war. Im Gegenteil, es gab zu viele davon.
Aber die Priester zogen es vor, sich vorwiegend
mit sich selbst und ihren eigenen Angelegenheiten
zu beschäftigen. Dem Klerikerstand beizutreten,
bedeutete nicht, Beschwerlichkeiten
und Unbequemlichkeiten auf sich zu
nehmen, sondern vielmehr teilzuhaben
am „ersten Stand im Königreich“. Genau das
also, was Vinzenz ursprünglich für sich
selbst beabsichtigt hatte. Der Bauernsohn, der
geradezu erleichtert war, dass er nun die Situation
endlich verstanden hatte, beschloss, mit Madame
de Gondi darüber zu sprechen. Sie war
zutiefst bestürzt, als sie von diesen Dingen hörte.
Sie fragte Vinzenz, wie man Abhilfe schaffen
könne. Sie legte ihrem Beichtvater nahe, die
Kanzel zu besteigen, zu den Leuten zu sprechen
und sie zur Generalbeichte aufzufordern.
Dies
alles ereignete sich am 25. Januar, dem
Fest der Bekehrung des heiligen Paulus. Die Ansprache
wurde zu „einer Predigt“, die das ganze
Volk verstand. Die Menschen stürmten daraufhin
förmlich den Beichtstuhl, und Vinzenz
musste sich von anderen Priestern helfen lassen.
Mit der Zeit sah Vinzenz ein,
dass es sich nicht um ein
zufälliges Ereignis gehandelt hatte, sondern
um eine Begegnung mit der Vorsehung, die ihm
den Plan für sein Leben enthüllt hatte.
Aus diesem Grunde sah er diese Predigt immer
als seine erste Missionspredigt an. Allerdings
erkannte er das erst viel später. Längere
Zeit sollte es auch dauern, bis er zu der Erkenntnis
kam, zur Verkündigung des Evangeliums bei
den Armen auf dem Lande berufen zu
sein.
(Quelle: lazaristenat)
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