Donnerstag, 28. Februar 2019

Am Grab des hl. Theodulf von Trier

Grabdenkmal v. Domdechanten Bartholomäus von der Leyen (+1587),
Kreuzigungsgruppe, er kniet vor dem Gekreuzigten,
sein Patron empfiehlt ihn Christus, Maria und Johannes rechts


Theodulf von Trier, gestorben um 511 in Trier war ein Einsiedler. Theodulf soll als Fürstensohn in Britannien geboren worden sein. Er weigerte sich eine von den Eltern vorgesehene Ehe einzugehen und wurde verbannt. Um 500 kam er nach Gallien, in Trier wurde er Priester und ließ sich als Einsiedler in den Ruinen des dortigen Kaiserpalastes nieder. Theodulf starb um 511.
1520 wurde seine Gebeine in einer Kapelle in den Kaiserthermen Triers aufgefunden und in der Dominikanerkirche aufbewahrt. Nach deren Sakularisation kamen sie in die Trierer Liebfrauenkirche.
Der Tag der Auffindung seiner Gebeine, der 28. Februar ist sein Gedenktag. Er gilt als Schutzpatron gegen Krankheiten.
(Vgl. Wikipedia)

hl. Theodulf von Trier?, Statue beim Grab des hl. Theodulf in der Liebfrauenkirche

Unter der Mensa des Altares (1903) ruhen die Gebeine des hl. Theodulfs. Sie wurden bereits 1803 aus der Laurentiuskirche
in die Liebfrauenkirche übertragen

Die Predella des Grabaltars zeigt die Szenen der Verkündigung an Maria, der Kreuztragung und Anbetung der Hirten



Grabdenkmal des Weihbischofs Matthias von Eyss, liegend dargestellt, ebenfalls aus der Laurentiuskirche übertragen

Liebfrauenkirche, Trier

Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Elisabeth von Pommern.

Mittwoch, 27. Februar 2019

Montag, 25. Februar 2019

Walburga (Brügge)

Marmorretabel 1643 (Jacob Coc(k)x),  mit Darst. der Auferstehung (Suvee, 1783)



Walburga war die Tochter des angelsächsischen Königs Richard und Schwester des hl. Willibald, Bischofs von Eichstätt, und des hl. Wunibald. Sie kam zusammen mit Lioba und Thekla als Missionshelferin von England nach dem Festland. Zuerst war sie in Tauberbischofsheim, dann als Äbtissin in Heidenheim, wo sie nach dem Tod Wunibalds (761) die Leitung des Doppelklosters übernahm. Das Kloster wurde ein Zentrum der christlichen Mission, der Kultur und der Wohltätigkeit. Walburga starb am 25. Februar 779; ihre Reliquien kamen 870 nach Eichstätt (St. Walburg).

Barmherziger Gott,
du hast der heiligen Äbtissin Walburga
einen starken Glauben
und ein mütterliches Herz gegeben.
Hilf uns auf ihre Fürsprache
an deinem Wort festzuhalten
und in der Welt deine Güte sichtbar zu machen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Walburga in der Abtei St. Hildegard

Das Öl der hl. Walburga in St. Peter, München

hl. Walburga, Holzplastik von Houvenaegel, 1842, Walburgakirche, Brügge

Walburgakirche (Franz Xaver-Kirche), Brügge

Sonntag, 24. Februar 2019

Nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden

Der auferstandene Christus inmitten der Symbole der Evangelisten, Catholic Apostolic Church, London



Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther 15,45-49

Brüder!
So steht es in der Schrift: 45Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendigmachender Geist.
46Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische.
47Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel.
48Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren.
49Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.

(2. Lesung vom 7. Sonntag im Lesejahr C)


Catholic Apostolic Church, Christ the King, London

Samstag, 23. Februar 2019

Maria am Samstag (gleichfalls aus Mainz)

Schutzmantelmadonna, St. Stephan, Mainz


1. Maria, breit den Mantel aus,
Mach uns ein’ Schirm und Schild daraus.
Laß uns darunter sicher steh’n,
bis alle Feind’ vorübergeh’n.
     Barmherzige Patronin,
     Komm uns zu Hilf’, Maria!

2. Dein Mantel ist so schön und weit,
Bedeckt die ganze Christenheit,
Bedeckt die ganze weite Welt,
Ist aller Zuflucht und Gezelt.

3. Er ist so schön, so himmelblau,
Ist unser Schild, wie ich vertrau’;
Wer eifrig sich darunter stellt,
Der wird von keinem Feind gefällt.

4. Maria, Hilf’ der Christenheit,
Zeig deine Hilf’ uns allezeit,
komm uns zu Hilf’ in allem Streit,
Treib ab von uns die Feinde weit.

5. Wenn alle Feind’ zusammensteh’n,
Wenn alle grimmig auf uns geh’n.
Bleib du bei uns, bleib unser Schutz,
So bieten jedem Feind wir Trutz.

6. Maria, komm und hilf geschwind,
Nimm auf den Arm dein göttlich Kind,
Send uns der lieben Engel Heer,
Daß es die Feinde von uns wehr’.

7. O Mutter der Barmherzigkeit,
Hoch über uns den Mantel breit,
Uns all’ darunter wohl bewahr
zu jeder Zeit, in aller Fahr.

St. Stephan - Mainz

Willigis von Mainz

Willigis von Mainz, Glasfenster in der Bonifatiuskrypta im Mainzer Dom


Namensdeutung: der Willensspross (germ.-althochdt.)
Namenstage: Willigis
Gedenktag: 23. Februar
Lebensdaten: geboren um 940 in Niedersachsen, gestorben am 23. Februar 1011 in Mainz
Lebensgeschichte: Willigis war von freier, aber nichtadeliger Herkunft und wurde Hofkaplan Kaiser Ottos I. 971 übernahm er das Amt des Reichskanzlers und wurde 975 von Kaiser Otto II. als Erzbischof von Mainz eingesetzt. Lange sollte die Erzkanzlerwürde mit dem Erzbistum Mainz verbunden bleiben, zumal Papst Benedikt VII. ihn zum päpstlichen Vikar ernannte und ihm damit eine Vormachtstellung über alle anderen Bischöfe übertrug.
Nach dem Tod Ottos II. und dessen Mutter Kaiserin Theophanu regierte Willigis das Reich bis zur Mündigkeit Ottos III. Die damit einhergehenden Tributzahlungen machten das Erzbistum Mainz immens reich.
Willigis nahm unter Mitwirkung Ottos III. Einfluss auf die Papstwahl Gregors V. in Rom und ließ nach dem frühen Tod Ottos Heinrich II. zum neuen König wählen. „Des Kaisers und des Reiches Vater“ starb am 23. Februar 1011 und wurde in der Mainzer Stephanskirche begraben, weil der von ihm erbaute Dom nach einem Brand noch nicht wiederhergestellt war.
Verehrung: Um 1150 stellte Dompropst Hartmann eine Sammlung von Hymnen, Antiphonen und Responsorien zusammen, die vielleicht bei Willigisfeiern genutzt wurden. Willigis’ Grab wurde 1634 von Protestanten zerstört, später aber wieder hergestellt. Das Rad, das er als Sohn eines Wagners im Wappen führte, ging in das Wappen von Rheinland-Pfalz ein.
Patron: der Wagner
Darstellung: mit Rad
(Bistum Augsburg)


Willigis in der Mainzer Stephanskirche

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Polykarp von Smyrna.

Mainzer Dom

Freitag, 22. Februar 2019

Margareta von Corona


Tod der hl. Margareta von Corona, M. Benefial, 1732, S. Maria in Aracoeli, Rom


Margareta von Cortona, Mystikerin und Büßerin. Margareta wurde um 1247 zu Lavian geboren, sie lebte seit ihrem 16 Lebensjahr mit einem Edelmann zusammen, mit dem sie ein Kind hatte.
Aus dem Leben in Sünde und Luxus löste sie sich, als sie ihren Mann ermordet auffand: der Hund führte Margareta zu dem seit Tagen verschwundenen Mann, der Anblick der verwesenden Leiche bewirkte eine radikale Bekehrung. Margareta gab nun ihrer Schönheit die Schuld an ihrem bisherigen Leben, deshalb versuchte sie sich zu entstellen, um hässlich zu werden. Die Leute deuteten das als Heiligkeit. Sie wollte diesen Irrtum aufklären und bekannte laut und öffentlich all ihre Verfehlungen. Doch auch darin sahen die Leute einen Ausdruck der Heiligkeit. So floh Margareta in die Einsamkeit, um nicht irrtümlich für heilig gehalten zu werden. Sie führte zu Cortona ein außerordentlich strenges Bußleben. Gott zeichnete sie durch reiche mystische Gnadenerweise aus. Margareta gründete ein Hospital und eine Vereinigung von Franziskanerterziarinnen. Sie starb am 22. Februar 1297 zu Cortona, wo sich auch ihre Reliquien befinden. Margareta wird dargestellt im Terziarinnenhabit mit Rosenkranz, Geißel, Strick und Totenschädel.
(Martyrologium Sancrucense)

S. Maria in Aracoeli, Rom

Heute ist das Fest der Kathedra Petri.

Donnerstag, 21. Februar 2019

Petrus Damiani - 2007, zur 1000-Jahr-Feier seiner Geburt

Papst Alexander II. übergibt Petrus Damiani die Ordensregel,
Francesco Mancini, 1751, S. Gregorio Magno al Celio, Rom


Eremitenregel (Vatikanische Museen) und Papst Benedikt XVI. über Petrus Damiani

Gebet zum Gekreuzigten von Petrus Damiani

Leben des Kirchenlehrers Petrus Damiani - Kempten

S. Gregorio Magno al Celio, seit 1576 im Besitz der Kamaldulenser


An den Ehrwürdigen Pater
GUIDO INNOCENZO GARGANO
Oberer des Klosters »San Gregorio al Celio«

Das heutige Fest des hl. Petrus Damiani bietet mir die willkommene Gelegenheit, einen herzlichen Gruß an alle Mitglieder des verdienstvollen Ordens der Kamaldulenser zu richten, sowie auch an diejenigen, die sich mit Bewunderung an der Gestalt und am Werk dieses großen Zeugen des Evangeliums inspirieren. Er war einer der Protagonisten der mittelalterlichen Kirchengeschichte und zweifellos der produktivste Schriftsteller des 11. Jahrhunderts. Die Tausendjahrfeier seiner Geburt stellt eine äußerst günstige Gelegenheit dar, die Aspekte zu vertiefen, die bezeichnend sind für seine vielseitige Persönlichkeit als Gelehrter, Eremit und Mann der Kirche, vor allem aber als Mensch, der Christus liebte. In seinem Leben zeigt der hl. Petrus Damiani eine glückliche Synthese von Eremitenleben und pastoraler Tätigkeit. Als Eremit verkörpert er jene evangeliumsgemäße Radikalität und jene vorbehaltlose Liebe zu Christus, die in der Regel des hl. Benedikt so trefflich zum Ausdruck kommen: »Nichts, überhaupt nichts der Liebe zu Christus voranstellen«. Als Mann der Kirche wirkte er mit weitblickender Weisheit und traf, wenn nötig, auch kühne und mutige Entscheidungen. Seine ganze menschliche und geistliche Geschichte befindet sich im Spannungsfeld zwischen Eremitenleben und kirchlichen Verpflichtungen.

Der hl. Petrus Damiani war vor allem ein Eremit, er war sogar der letzte Theoretiker des Eremitenlebens in der lateinischen Kirche, zu der Zeit, als sich das Schisma zwischen Ost und West vollzog. In seinem interessanten Werk mit dem Titel »Vita Beati Romualdi« hat er uns eine der bedeutendsten Früchte der monastischen Erfahrung der ungeteilten Kirche hinterlassen. Für ihn ist das Eremitenleben eine nachdrückliche Mahnung an alle Christen, den Primat Christi und seine Herrschaft anzuerkennen. Es ist eine Einladung, die Liebe zu entdecken, die Christus, ausgehend von seiner Beziehung zum Vater, zur Kirche hat, eine Liebe, die der Eremit seinerseits nähren muß »mit, durch und in« Christus gegenüber dem ganzen Volk Gottes. Er verspürte so stark die Gegenwart der Universalkirche im Eremitenleben, daß er in der ekklesiologischen Abhandlung mit dem Titel »Dominus vobiscum« schrieb, die Kirche sei eine in allen ihren Gliedern und zugleich ganz in jedem ihrer Glieder.

Dieser große Eremit und Heilige war auch ein herausragender Mann der Kirche, der bereit war, die Einsiedelei zu verlassen und sich überall dorthin zu begeben, wo seine Anwesenheit nötig war, um zwischen Streitenden zu vermitteln, seien dies Kirchenmänner, Mönche oder einfache Gläubige. Obgleich er radikal auf das »unum necessarium« konzentriert war, entzog er sich nicht den praktischen Erfordernissen, die die Liebe zur Kirche ihm auferlegte. Er war getrieben von dem Wunsch, daß die kirchliche Gemeinschaft sich stets als heilige und makellose Braut zeigen möge, bereit für ihren himmlischen Bräutigam, und er brachte mit lebhafter »ars oratoria« seinen aufrichtigen und uneigennützigen Eifer für die Heiligkeit der Kirche zum Ausdruck. Nach jeder kirchlichen Mission kehrte er jedoch in den Frieden der Einsiedelei von »Fonte Avellana« zurück. Frei von jedem Ehrgeiz ging er sogar soweit, endgültig auf die Kardinalswürde zu verzichten, um sich nicht von der Eremiteneinsamkeit zu entfernen, der Zelle seines in Christus verborgenen Daseins.

Schließlich war der hl. Petrus Damiani die Seele der »Gregorianischen Reform«, die den Übergang vom ersten zum zweiten Jahrtausend prägte und deren Herz und Antriebskraft der hl. Gregor VII. war. Konkret ging es darum, Entscheidungen auf institutioneller Ebene und von theologischem, disziplinärem und geistlichem Charakter umzusetzen, die im zweiten Jahrtausend eine größere »libertas Ecclesiae« zuließen, indem der Atem der großen Theologie zurückgewonnen wurde mit Bezug auf die Kirchenväter und insbesondere auf den hl. Augustinus, den hl. Hieronymus und den hl. Gregor den Großen. In Wort und Schrift wandte er sich an alle: Von den Eremiten, seinen Mitbrüdern, verlangte er den Mut zur radikalen Hingabe an den Herrn, einer Hingabe, die dem Martyrium möglichst nahekommen sollte; vom Papst, von den Bischöfen und von den hochrangigen Kirchenmännern forderte er einen evangeliumsgemäßen Abstand von Ehren und Privilegien bei der Erfüllung ihrer kirchlichen Funktionen; die Priester erinnerte er an das sehr hohe Ideal ihrer Sendung, die sie ausüben müssen, indem sie die Sittenreinheit und eine wirkliche persönliche Armut pflegen.

In einer Epoche, die gezeichnet war von Parteilichkeiten und Ungewißheiten, da sie keine einigenden Prinzipien besaß, vermittelte Petrus Damiani, der sich der eigenen Grenzen bewußt war – er liebte es, sich als »peccator monachus« zu bezeichnen –, seinen Zeitgenossen das Bewußtsein, daß sich nur durch eine beständige harmonische Spannung zwischen zwei grundlegenden Polen des Lebens – der Einsamkeit und der Gemeinschaft – ein wirksames christliches Zeugnis entfalten kann. Gilt diese Lehre vielleicht nicht auch für unsere Zeit? Ich bringe gern den Wunsch zum Ausdruck, daß die Tausendjahrfeier seiner Geburt dazu beitragen möge, nicht nur die Aktualität und die Tiefe seines Denkens und Handelns wiederzuentdecken, sondern daß sie auch eine günstige Gelegenheit sein möge zur persönlichen und gemeinschaftlichen Erneuerung, durch einen ständigen Neubeginn in Jesus Christus, »derselbe gestern, heute und in Ewigkeit« (Hebr 13,8).

Ich versichere Sie und alle Kamaldulensermönche eines Gedenkens im Gebet und sende allen einen besonderen Apostolischen Segen, in den ich gern auch diejenigen einschließe, die Ihre Spiritualität teilen.

Aus dem Vatikan, am 20. Februar 2007

BENEDICTUS PP. XVI