Simon Kananäus, Apostel. Simon wird im Neuen Testament nur in den Apostelkatalogen genannt, in den Evangelien tritt er weder durch Worte noch durch Taten hervor. Sein aramäischer Beiname „Kananäus“ bedeutet „der Eiferer“ und hat nichts mit einer Herkunft aus Kanaan zu tun. Dieselbe Bedeutung hat das griechische „Zelotes“, mit dem der Apostel apostrophiert wird. Vermutlich besagt „Kananäus“ bzw. „Zelotes“, dass Simon, bevor er sich Jesus anschloss, der jüdischen Partei der Zeloten angehört hat. Die Legende macht aus Simon und Judas Thaddäus Brüder. Simon soll später in Palästina als Glaubensbote gewirkt haben. Über sein Lebensende sind wir nicht unterrichtet. Dass er zersägt worden ist, ist ebenfalls legendär. Der Apostel Simon kann mit dem „Herrenbruder“ Simon nicht gleichgesetzt werden. Die Kirche gedenkt des Herrenbruders Simon, der der zweite Bischof von Jerusalem war, am 18. Februar. Der Apostel Simon wird dargestellt mit Säge, auch mit Lanze oder Schwert.
Judas Thaddäus,
Apostel. Thaddäus heißt „der Beherzte“. Judas Thaddäus war der Sohn eines
Jakobus (Lk 6,16), er war von Jesus zum Apostel berufen worden. Judas Thaddäus
ist nicht zu verwechseln mit Judas Ischariot, der Jesus verraten hat. Er ist
auch nicht mit Judas, dem Bruder des Simon, gleichzusetzen. Ebenso wenig ist er
der Verfasser des Judasbriefes im Neuen Testament. Außer in den
Apostelkatalogen wird er im Neuen Testament nicht erwähnt. Nach der Legenda
Aurea wurde Judas vom Apostel Thomas nach derHimmelfahrt Christi zu König Abgar
von Edessa geschickt. Abgar von Edessa ist jener König, der ein Bild Jesu malen
ließ, weil Christus ihn geheilt hatte. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist seine
Verehrung im Steigen begriffen, weil er in verzweifelten und ausweglosen
Situationen als Helfer angerufen wird. Der Apostel Judas Thaddäus wird dargestellt
mit Buch und Keule
(Martyrologium Sancrucense)
Altar des Judas Thaddäus, Gemälde um 1928, Michaelerkirche, Wien |
In Österreich geht die Verehrung des hl. Judas vor allem auf den hl. Klemens Maria Hofbauer (1751-1820) zurück. Besonders in Wien, wo Klemens wirkte, sind viele Kirchen und Kapellen dem Heiligen geweiht. Klemens Maria verfasste einige Gebete zu Judas Thaddäus und ermunterte die Gläubigen, sich in allen Nöten voll Vertrauen an den Apostel zu wenden.
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast den heiligen Apostel Judas Thaddäus
mit der besonderen Gnade geziert,
die bösen Gedanken zu vertreiben und
in ganz und gar verzweifelter Lage zu helfen.
Gib, dass ich diesen
großen heiligen Apostel mit besonderer Andacht verehre und anrufe.
Verleihe, dass mir in allen meinen Nöten des Leibes und der Seele,
besonders in diesem Anliegen . . .
Erhörung und Hilfe durch seine
mächtige Fürbitte am Throne Gottes zuteil werde.
Herr Jesus, wahrer Gott
und Mensch,
du hast aus besonderer Huld und Gnade den heiligen Judas
Thaddäus
unter deine vielgeliebten Apostel aufgenommen.
Gib mir, ich
bitte dich, durch seine Fürbitte die Gnade der Beharrlichkeit bis zum
Tod,
auf dass mein Name und die Namen aller mir Anbefohlenen
im Buch des
Lebens eingeschrieben seien.
Liebe Mutter Gottes, um der Verdienste des
heiligen Judas Thaddäus willen
erbarme dich meiner Seele und jener, für
die ich besonders beten will.
Rette mich und sie. Amen.
Gebet des hl. Clemens Maria Hofbauer zum hl. Judas Thaddäus
(Quelle)
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