Restituta
Helene Kafka, Ordensfrau und Märtyrin. Schwester Restituta wurde als Helene Kafka
1894 in Brünn geboren und stammte aus einfachsten Verhältnissen. Ihre Familie übersiedelte
nach Wien, wo sie nach ihrer einfachen Schulausbildung kurz als Trafikantin und
Aushilfsschwester im Krankenhaus Wien-Lainz arbeitete. Dort lernte sie die
„Franziskanerinnen von der christlichen Liebe“ kennen, die kurz „Hartmannschwestern“
genannt werden, und trat 1915 ein. Sie erhielt den Ordensnamen „Restituta“. Nach
ihrer Ausbildung zur Operationsschwester erhielt sie wegen ihres geraden und
eindeutigen Auftretens und ihres ausgebildeten Gerechtigkeitssinnes den
Spitznamen „Schwester Resoluta“.
Zur Zeit der nationalsozialistischen
Machtergreifung war Schwester Resituta im Krankenhaus Mödling eingesetzt und
wurde dort sehr bald zu der Zentralfigur, die für die Erhaltung des Glaubens im
Spital sorgte. Unter anderem leistete sie einer Verordnung, in den Krankenzimmern
die Kreuze abzunehmen, erbitterten Widerstand, sorgte trotz Verbot für die Spendung
der Krankensalbung und machte insgesamt keinen Hehl aus ihrer Nazigegnerschaft.
Nach der Anzeige durch einen nationalsozialistisch gesinnten Arzt wurde sie am
18. Februar 1942 verhaftet und im Wiener Landesgericht am 29. Oktober 1942 zum
Tod verurteilt. Mit diesem Urteil wollte man die katholische Kirche und den
Ordensstand überhaupt zutiefst demütigen, Gnadengesuche wurden abgewiesen.
Briefe aus dem Gefängnis bezeugen die große Ergebenheit Schwester Restitutas in
den Willen Gottes. Sie wurde am Morgen des 30. März 1943 im Landesgericht Wien
enthauptet.
Schwester Restituta wurde am 21. Juni 1998 auf dem Wiener
Heldenplatz, wo sich 60 Jahre zuvor Adolf Hitler als „Führer“ hatte huldigen
lassen, von Papst Johannes Paul II. als Märtyrin selig gesprochen. Reliquien befinden
sich im Altar der Katharinenkapelle des Rudolphinums.
(Martyrologium Sancrucense)
Restitutakapelle im Hartmannspital, 1050 Wien |
Als Schwester
Restituta gefasst zum Richtblock ging, bat sie Gott um Verzeigung für alle, die
an ihrem Tod schuldig waren. Da man ihr Ketten angelegt hatte, bat sie den
Gefängnisgeistlichen; "Hochwürden, machen sie mir ein Kreuzchen auf die
Stirn", dann wurde sie um 18.21 Uhr enthauptet. Die fünf Monate Haft in
der Todeszelle hatten sie gereift und geläutert. Der Gefängnispriester
berichtet: "Man sah weder Angst noch Tränen bei ihr. Eher leuchtete innere
Freude und Verlangen nach Ruhe und dem Frieden in Gott aus ihren Mienen und
Worden."
Diese Märtyrin hat für Christus gelebt und ist für Christus gestorben.
Sie hat sich nicht gefürchtet vor den Drohungen der Richter.
Darum durfte sie eingehen in die Herrlichkeit des Herrn.
(Eröffnungsvers d. hl. Messe)
Gott, du hast der seligen Maria Restituta die Gabe verliehen,
bis in den Tod für den Glauben und die menschliche Würde zu kämpfen.
Auf ihre Fürsprache gib, dass auch wir uns im Kreuz des Herrn rühmen
und unerschrockene und treue Zeugen deines Heiles werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet)
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