Ursula von Köln, Märtyrin. Ursula war eine christliche Jungfrau, die in Köln wahrscheinlich im 3. Jahrhundert den Martertod erlitten hat. Die jüngsten Ausgrabungen in der Ursulakirche in Köln haben gezeigt, dass die dortige Kirche noch in römischer Zeit über Märtyrergräbern errichtet worden ist. Die Lage der Kirche auf einem römischen Gräberfeld brachte es mit sich, dass bei Bauarbeiten im Mittelalter zahlreiche Gebeine gefunden wurden, die zur Entwicklung der Legende von gleich elftausend Jungfrauen beitrugen.
Durch die Visionen der hl. Elisabeth von Schönau seit 1152 bildete sich eine phantasievolle Ursulalegende aus. Demnach war Ursula eine englische Königstochter, die sich per Schiff über den Rhein in Begleitung einer großen Schar von Gefährtinnen auf Pilgerreise nach Rom begab. In Köln habe Ursula mit ihren Gefährtinnen das Martyrium durch heidnische Hunnen erlitten. Von ihren Begleiterinnen werden unter anderem eine Priska, Eugenia, Grata, Cäcilia, Verena und Cordula verehrt.
Der Kult der heiligen Jungfrauen verbreitete sich im 12. Jahrhundert im ganzen Abendland, von Skandinavien bis zu den Mittelmeerländern, von England bis Russland. Angela Merici gab 1535 ihrer Ordensgründung den Namen „Gesellschaft von der heiligen Ursula“, auch „Ursulinen“ genannt. Die Märtyrin Ursula wird in fürstlicher Gewandung mit Krone dargestellt, mit Palme und Schiff, unter ihrem Mantel ihre Gefährtinnen bergend.
(Martyrologium Sancrucense)
Schutzmantelursula, 14. Jh., St. Ursula, Köln |
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