Du wirst ja doch keinerlei Anstoß nehmen an der Einfachheit und Schlichtheit des Ausdrucks, wie er dir in den Heiligen Schriften begegnet, der sich zum Teil zurückführt auf die Unzulänglichkeit der Übersetzer, zum Teil aber auf die Absicht, auch einer ungebildeten Gemeinde Belehrung zu bringen, so daß der Gebildete und der schlichte Mann ein und dieselbe Stelle jeder in seiner Weise auffassen kann.
Ich bin keineswegs so anmaßend oder stumpfsinnig, daß ich mir schmeichle, die ganze Schrift zu verstehen und ihre Früchte auf Erden sammeln zu können, wo doch ihre Wurzeln in den Himmel gewachsen sind.
Aber ich bekenne, daß ich sie gern verstehen und mich hindurcharbeiten möchte. Nicht dein Lehrer will ich sein, aber mit Freuden dein Gefährte. Dem, der bittet, wird gegeben, dem Klopfenden wird aufgetan, der Suchende findet. Wohlan, sichern wir uns auf Erden eine Kenntnis, die uns auch im Himmel bleiben wird!
(Hieronymus: Brief an den Priester Paulinus, in: Texte der Kirchenväter 4, 318f)
Hl. Hieronymus, bitte für uns, Kathedrale Burgos, Spanien |
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