Dienstag, 19. Mai 2020

Cölestin V., Einsiedler Papst

Petrus de Murano, Pietro da Morrone, Cölestin V., wird zum Papst erwählt
Vatikanische Museen

Cölestin V., Einsiedler, Papst. Pietro wurde 1215 als Sohn einfacher Bauern geboren. Er nannte sich nach dem Berg Morrone in den Abruzzen, auf dem er als Einsiedler lebte „Pietro da Morrone“. Als sich ihm andere anschlossen, entstand der Cölestinerorden. 1294 wurde der fast 80-jährige Einsiedler zum Papst gewählt; seiner Wahl waren unüberbrückbare Parteiungen im nur zwölfköpfigen Kardinalskollegium sowie eine zweijährige Sedisvakanz vorausgegangen. Pietro weigerte sich, wurde jedoch von seinen Anhängern überzeugt, dass die Ablehnung der Wahl eine Todsünde wäre. Als er mit dem Namen Cölestin V. auf einem Esel reitend im Juli 1294 in L’Aquila antrat, meinten viele, die Verheißungen des Joachim von Fiore gingen nun in Erfüllung und das Zeitalter des Heiligen Geistes bräche an. Doch Cölestin war hoffnungslos überfordert und geriet schon bald in politische Abhängigkeit. Er legte daher nach wenigen Monaten, am 13. Dezember 1294, sein Amt zurück. Rom hat er nie betreten. Sein Nachfolger, der staatsmännische Kirchenpolitiker Bonifatius VIII., hielt ihn bis zu seinem Tod am 19. Mai 1296 in der Festung Castello di Fumone bei Rom in Verwahrung, um ein Schisma zu verhindern. Cölestin V. ist (war) der einzige Papst der Kirchengeschichte, der sein Amt aus eigenem Antrieb zurücklegte.
(Martyrologium Sancrucense)

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Dunston von Canterbury.




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