Jesus auf einem Esel, Pfarrkirche zum hl. Nikolaus, Hall in Tirol |
„Hosanna! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“
Mit diesem Lobpreis begrüßte ihn das Volk. Stellt euch vor, was für eine Qual der Neid in den Seelen der Hohenpriester ausgelöst hat, als eine so große Menge Christus als ihren König ausrief.
Doch was kann es ihm schon bedeutet haben, König Israels zu sein? Was kann es für den König der Ewigkeit schon bedeuten, König der Menschen zu werden?
Christus ist ja nicht König Israels, um Tribut zu fordern oder ein Heer mit dem Schwert zu bewaffnen und die Feinde nieder zu kämpfen. Er ist der König Israels, weil er den Geist der Menschen regiert, weil er diejenigen, die glauben, hoffen und lieben, in das Himmelreich führt.
Wenn also der Sohn, der dem Vater gleich ist, das Wort, durch das alles geworden ist, wenn er also der König Israels sein will, dann ist das keine Erhöhung, sondern eine Erniedrigung; es ist ein Zeichen erbarmender Liebe, und keine Vermehrung der Macht. Denn er, der auf Erden König der Juden genannt wurde, er ist im Himmel der König der Engel.
Jesus setzte sich bei seinem Einzug in Jerusalem auf einen Esel, wie geschrieben steht: „Fürchte dich nicht, Tochter Zion, siehe, dein König kommt auf dem Füllen einer Eselin sitzend.“ Erkenne also den an, der von dir gepriesen wird. Hab keine Angst, wenn er leidet, denn hier wird jenes Blut vergossen, durch das deine Sünde getilgt und dir das Leben wieder geschenkt werden soll.“
(Augustinus, Kommentar zum Johannesevangelium)
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