Marienkirche der Redemptoristen, Wien |
Aus den Briefen an den Nuntius in Wien
(Lesehore)
Sucht nicht euren eigenen Vorteil, sondern die Ehre Gottes
Ich beteuere vor Gott und Eurer Exzellenz, daß ich mit meinen Brüdern keine Anstrengung und keine Mühe scheue, für die Ehre Gottes, die Erhöhung der Kirche und das Heil der Seelen zu arbeiten. Aber ich brauche einen Platz, wo ich Arbeiter sammeln und zur Arbeit heranbilden kann. Ich wünsche und verlange sehnlichst, mich ganz und gar für unsern Erlöser Jesus Christus und für die mit seinem hochheiligen Blute erlösten Seelen zu opfern. Denn ich sehe, daß sich die Zustände im christlichen Volke immer verschlechtern, und zwar deshalb, weil einerseits die Zahl der Arbeiter beständig abnimmt, anderseits die Arbeiter selbst sich in Verderber der Herde Christi verwandeln.
Ich suche nicht meinen Vorteil. Suchte ich ihn, wo könnte ich ein bequemeres Leben führen als in Warschau inmitten meiner Brüder, deren Arbeiten ich in Ruhe überwachen und mich an ihnen erfreuen könnte? Ich hätte es wahrlich nicht nötig, in meinem vorgerückten Alter mich durch Hunger, Kummer und Sorgen, Ermüdung, beschwerliche Reisen und Unbilden der Witterung aufzureiben. Doch das sei ferne, daß ich meine Bequemlichkeit suche! Die Ehre Gottes, das Wohl der Kirche, das Heil der Seelen, das jetzt überall so sehr gefährdet ist, liegen mir am Herzen. Unterdessen flehe ich unablässig den himmlischen König an, er möge die Herzen jener lenken, denen er Gewalt gegeben hat.
- Nur Mut! Gott ist der Herr; er lenkt alles zu seiner Ehre und zu unserem Wohle, und niemand kann ihm widerstehen. Alle Pläne der Menschen, mögen sie auch noch so gut angelegt sein, sie dienen nur, um seinen heiligen Willen zu erfüllen. Was in dieser Lage mich selbst betrifft, so habe ich mich ganz seinem Willen überlassen. Ich sehe, daß alles, was uns feindlich zu sein scheint, uns dorthin führt, wo Gott uns haben will ...
Teure Brüder, bewahren wir unsere Unschuld und unsere Vollkommenheit; das ist das einzige, was wir suchen müssen; der eine möge den andern zum Guten ermutigen, aneifern. Seid liebevoll miteinander! Heiligt die Welt! Nichts wird der Feind wider Euch vermögen, wenn Christus für Euch ist. Betet für uns, wie wir für Euch beten, auf daß wir den heiligsten Willen unseres Vaters erfüllen. Es grüßen Euch alle Brüder!
Klemens wurde am Stephanstag 1751 in Taßwitz bei Znaim (Mähren) als neuntes Kind armer Leute geboren. Er war zuerst Bäcker, dann Einsiedler, schließlich Student und wurde mit 34 Jahren in Rom zum Priester geweiht. Er war der erste deutsche Redemptorist und seit 1788 Generalvikar dieser Kongregation im Norden. Der tief innerliche Mann „mit dem Apostelkopf“ und einem fröhlichen, gelegentlich auch heftigen Temperament arbeitete in Warschau, dann in Wien, wo er als Prediger und Beichtvater großen Einfluss hatte. Er war Seelsorger der Armen und der Reichen, der einfachen Leute und der Gebildeten, der Erwachsenen und der Kinder. Er starb am 15. März 1820 an Typhus. Sein Leib wurde 1862 in die Kirche Maria Stiegen in Wien übertragen. (Erzabtei Beuron)
Klemens-Denkmal vor der Wiener Marienkirche
Klemens als Beichtvater bei den Wiener Ursulinen
Die Ruhestätte des hl. Klemens Maria Hofbauer in Maria am Gestade
Das Grab des hl. Klemens im Weitwinkel
Das Klemens-Museum in Maria am Gestade
Maria am Gestade
Tasswitz - am Geburtsort des hl. Klemens Maria Hofbauer
Das Leben des hl. Klemens Maria Hofbauer dargestellt auf den Fenstern der Geburtskirche in Tasswitz
Altar des hl. Klemens Maria Hofbauer, Marienkirche, Wien |
Die Heiligen und Seligen des Redemptoristenordens, Marienkirche |
Mensch, wo gehst du hin?
Bedenke, dass ich dein Erlöser bin,
dass ich so viel gelitten habe für dich,
darum bleibe stehen und begrüße mich.
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