Namensdeutung: feste Ehre (altslawisch)
Namenstage:
Stanisław, Stanislaus, Stanislas, Stasys, Stanko
Gedenktag:
13. November
Lebensdaten: geboren am 28. Oktober 1550 auf Schloss Rostkowo, Masovien, gestorben am 15. August 1568 in RomLebensgeschichte: Stanisław stammte aus einer der führenden polnischen Adelsfamilien. Zusammen mit seinem Bruder kam er im Jahr 1564 in die Schule der Jesuiten nach Wien. Im Gegensatz zu seinem Bruder begeisterte er sich für das geistliche Leben, betete viel und empfing häufig die heilige Kommunion – er soll auch Jesus- und Marienvisionen gehabt haben. Nach einigen Monaten bat er um Aufnahme in den Orden, doch die Jesuiten der österreichischen Provinz fürchteten – zu Recht – Ärger mit der einflussreichen Familie und lehnten Stanislaus ab. Der portugiesische Jesuit Francisco Antonio, Beichtvater am Hof, riet ihm zur deutschen Ordensprovinz. Deshalb floh der 15jährige als Bettler verkleidet von Wien nach Augsburg und von dort weiter nach Dillingen, wo der Jesuit Petrus Canisius wirkte. Dieser nahm ihn allerdings auch nicht bei sich auf, obwohl er unzweifelhaft die Berufung Kostkas erkannte, sondern schickte ihn zu seinen Ordensbrüdern nach Rom. Dort erkannte auch der Ordensgeneral Franz von Borja die geistliche Tiefe des jungen Mannes und nahm ihn im Oktober 1567 endlich ins Noviziat auf. Durch sein fröhliches, frommes Wesen war er sehr beliebt. Man versprach sich von ihm eine große Zukunft. Doch schon zehn Monate später starb er am 15. August 1568 an einem schweren Fieberanfall – die Flucht zu Fuß durch halb Europa hatte ihn zu viel Kraft gekostet. Er wurde nicht einmal 18 Jahre alt.
Verehrung: Stanislaus’ Grab in der Kirche S. Andrea al Quirinale in Rom ist bis heute ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Im Konvent nebenan können seine Zimmer besichtigt werden. Stanislaus wurde 1602 als allererster Jesuit selig- und 1726 heiliggesprochen. Die Jesuiten und die (Erz-) Bistümer Wien und Augsburg feiern seinen Gedenktag am 13. November, andernorts wird seiner am 15. August gedacht.
Darstellung: mit Rosenkranz, Lilie, Kreuz, Marienbild, Jesuskind oder IHS-Monogramm
Patron: von Polen, Warschau, Gnesen, Posen, Lemberg und Lublin, der studierenden Jugend, der Novizen des Jesuitenordens, der Sterbenden, gegen Gliederbrüche, Augenleiden, Fieber und schwere Krankheiten
(Bistum Augsburg)
Stanislaus auf der Flucht
Am Grab des hl. Stanislaus Kostka in Rom
Das Sterbezimmer des hl. Stanislaus Kostka in Rom
Die Stanislaus Kostka Kapelle in Wien
nochmal die Kapelle in Wien
In der Christnacht 1566 erschien dem schwerkranken Stanislaus Kostka die Gottesmutter mit dem Jesuskind. In der Hand hielt sie die Regel der Jesuiten. Diese Erscheinung bestärkte Stanislaus in seiner Entscheidung, dem Jesuitenorden beizutreten.
"Als der hl. Stanislaus Kostka im Hause zur goldenen Schlange (1. Bez. Currentgasse an der Ecke zur Steindelgasse) wohnte, erkrankte er wegen des strengen Lebens, das er führte, im Dezember des Jahres 1566 so gefährlich, daß die Ärzte um sein Leben besorgt waren. Als Stanislaus nun mit den heiligen Sakramenten versehen zu werden wünschte, wollte der Eigentümer dieser Wohnung, der ein Protestant war, dieses nicht gestatten. In seiner Todesangst setzte der sterbenskranke fromme Jüngling sein ganzes Vertrauen auf Gott und auf die hl. Jungfrau und Märtyrin Barbara, der er sich schon ehemals in der Wiener Jesuitenkonviktskapelle verlobte. Es wurde nun von Zeugen beschworen, daß Stanislaus zur Nachtzeit auf seinem Krankenbette im Gebet ausgerufen hätte, er sehe die hl. Barbara und zwei Engel, die ihm sagten, er solle sich auf die Knie niederlassen. Als er dies im Bette vollführte, habe er sodann das göttliche Geheimnis zu sich genommen.
Noch ein anderer wunderbarer Vorfall ereignete sich in diesem Zimmer. Auf die Erscheinung der hl. Barbara erfolgte die der Mutter Gottes, die mit dem Jesuskinde auf den Armen sich dem kranken Stanislaus näherte, ihren göttlichen Sohn auf das Bett setzte und dem frommen Jüngling die tiefste Anbetung gönnte. Da Stanislaus bisher noch in seiner Standeswahl im Zweifel war, eröffnete ihm die Mutter Gottes den göttlichen Willen, daß er dem Jesuitenorden beitreten sollte."
Ein Engel reicht Stanislaus in seiner Krankheit die hl. Kommunion, Stanislauskapelle, Wien |
Stanislauskapelle, Wien |
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