als Bischof |
Die Person Jesu bildet daher den wesentlichen Bezugspunkt, um das Leben und den Dienst des Priesters zu verstehen und ihm Sinn zu geben. „Der Bezug auf Christus ist also der absolut notwendige Schlüssel für das Verständnis aller Dimensionen priesterlicher Wirklichkeit (Pastores dabo vobis Nr. 12)
Auch die „feste Entschlossenheit der Kirche ... an dem Gesetz festzuhalten, das den zur Priesterweihe nach dem lateinischen Ritus ausersehenen Kandidaten den frei gewählten ständigen Zölibat auferlegt" (ebd. Nr. 29) ist in diesem christologischen Kontext zu erkennen. Wie euer Kongreß es gut hervorgehoben hat, handelt es sich ja nicht bloß um eine juridische Norm, sondern um eine auf die Ebene des Kirchenrechts übertragene theologische Wirklichkeit, weil ihre Motivierung in jene „Dynamik des Geschenkes" (vgl. ebd., Nr. 50) eingeschrieben ist, die mit der heiligen Weihe und der auf ihr beruhenden sakramentalen Gleichgestaltung mit Christus in engem Zusammenhang steht.
Die eigentlichen Grunde für den Zölibat sind daher nicht auf psychologischem, soziologischem, geschichtlichem oder juridischem Gebiet zu suchen, sondern auf dem mehr im eigentlichen Sinn theologischen und pastoralen oder im priesterlichen Charisma als solchem.
Um auf die Herausforderungen einzugehen, die die Neuevangelisierung stellt, wird der Priester heute eine Spiritualität leben müssen, die ständig genährt wird von einem selbstlosen und liebevollen Dienst an den Menschen, in Übereinstimmung mit dem empfangenen apostolischen Auftrag.
Die Hauptrolle im geistlichen Leben und im Bildungsweg muß daher der Feier des heiligen Meßopfers zuerkannt werden, das „die Mitte und die Wurzel" der ganzen priesterlichen Existenz ist; sie findet ihre Ausweitung in einer von Liebe getragenen Verehrung der Gegenwart des Herrn im Tabernakel. Im Meßopfer finden sich die erhabensten Gründe für den Z ö l i b a t und für, die Hirtenliebe, die den Priester mit Christus gleichgestalten in der vollkommenen Hingabe seiner selbst an den himmlischen Vater.
Er muß ein Mann sein, der ganz vom Gebetsgeist durchdrungen ist. Je mehr er mit dringenden Dienstaufgaben belastet ist, um so mehr muß er die Kontemplation und den inneren Frieden pflegen in dem Bewußtsein, daß die Seele allen Apostolates in der lebendigen Verbundenheit mit Gott besteht. Die starke, feste und treue Liebe zu Jesus Christus, die transparente und freudige Beobachtung der Disziplin, die Pflege des Gottesdienstes, die Verfügbarkeit zum Dienst, die Verbundenheit mit der Hierarchie wandeln sich in ihm auch zu missionarischem Geist, zu einem Wachstumsferment für die Kirche, zu wahrhaft katholischer Zielsetzung und Garantie für eine echte Evangelisierung.
Verwurzelt in der christozentrischen und kirchlichen Spiritualität, erblüht als ganz besonderes Merkmal die Verehrung der heiligen Jungfrau, der Mutter des Erlösers und Mutter des Priesters als eines „zweiten Christus" - „alter Christus".
Zum Abschluß des Internationalen Symposions fordere ich alle auf, gerade auf Maria zu schauen. Betrachten wir miteinander jene, die durch den Heiligen Geist den Erlöser empfangen und geboren hat. Bitten wir sie, den Samen des Guten zum Wachsen zu bringen, der mit gutem Willen in diesen Tagen ausgestreut wurde, und weiterhin über die Entfaltung der Berufungen und des priesterlichen Lebens in der Kirche zu wachen.
Aus der Heiligkeit des Priesters - davon sind wir alle überzeugt - wird eine mächtige, besonders intensive Welle der Evangelisierung entspringen können, eine wunderbare Kraftquelle für das nahe bevorstehende dritte Jahrtausend.
(Ansprache von Johannes Paul II. am 28. Mai 1993)
in jungen Jahren |
als Papst |
Beim Essen |
bei der Verehrung der Mutter Gottes |
als Johannes Paul Denkmal auf dem Wawel, Krakau |
Johannes Paul II. Altar mit Reliquie, Wawel-Kathedrale |
bei Kaffee und Kuchen |
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