Philomena mit Pfeil, Heiligtum der hl. Philomena, Mugnano del Cardinale |
Philomena, jungfräuliche Märtyrin. 1802 wurde in der Priscilla-Katakombe in Rom das Skelett einer jungen Frau gefunden. Neben ihrem Kopf fand sich eine gläserne Ampulle mit Blutresten. Die Inschrift „Pax tecum Filumena“ deutet auf eine Märtyrin der diokletianischen Verfolgung hin. Nach der Entdeckung ereigneten sich bald Wunder: So regnete es in Neapel nach langer Dürre, Kranke wurden auf ihre Fürbitte hin geheilt; folglich breitete sich ihre Verehrung rasch in Italien, dann in ganz Europa aus, ja Philomena stieg zur „Wundertäterin des 19. Jahrhunderts“ schlechthin auf. Besonders Johannes-Maria Vianney verehrte Philomena als „liebe, kleine Heilige“ und schrieb ihr die in seiner Gemeinde Ars geschehenden Wunder zu. Gregor XVI. gestattete 1835 ihre Verehrung. Philomena wird als jungfräuliche Märtyrin mit Anker und Pfeil, Lilie und Palme dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)
Santuario di Santa Filomena, innen |
Historisch ist über die hl. Philomena nichts bekannt. Alle Informationen ihrer Biografie stammen ausschließlich aus Privatoffenbarungen aus dem 19. Jahrhundert, nachdem man am 25. Mai 1802 in der bekannten römischen Priscilla-Katakombe das Grab einer jungen Frau entdeckt hatte, das die lateinische Inschrift: Pax tecum Filomena (Der Friede sei mit Dir, Philomena) trug. Beim Grab fand man auch einige Symbole auf der Grabplatte: mehrere Pfeile, eine Geißel, ein Palmzweig und einen Anker, die als Hinweise auf ihre Leiden, ihre Todesart, ihren Triumph und ihre Hoffnung gedeutet wurden.
Anschließend wurden die Reliquien von Don Francesco, im Jahre 1805 in seine Pfarrei Mugnano überführt. Der Priester wollte mehr über die Märtyrerin erfahren und bat sie im Gebet, dass sie ihm das offenbaren möge. Die Heilige erhörte die Gebete und teilte ihm ihr Leben mit.
Laut der Privatoffenbarung der hl. Philomena an Don Francesco wurde sie im 3. Jahrhundert in Griechenland geboren. Ihr Vater war ein König aus Griechenland. Er und seine Gattin konnten keine Kinder bekommen. Von einem Freund bekam er den Ratschlag, dass sie Christen werden sollten. Die Eltern ließen sich taufen und bekamen anschließend eine Tochter geschenkt. Diese erhielt den Namen "Lumena" (Licht), weil sie im Licht des Glaubens empfangen und geboren wurde. Bei der Taufe erhielt sie den Namen "Philomena" (Freundin des Lichtes).
Einige Jahre später erklärte Kaiser Diokletian dem König aus Griechenland den Krieg. Der König zog darauf mit seiner Gemahlin und Philomena, die damals 13 Jahre jung war, nach Rom. Alle drei wollten beim Kaiser um Gnade bitten. Der Kaiser war von der 13-jährigen Philomena fasziniert und wollte die Gnade unter der Bedingung gewähren, dass Philomena seine Frau werde. Philomena hatte sich allerdings bereits schon Gott geweiht und wollte sich von ihrer Jungfräulichkeit nicht abbringen lassen. Der Kaiser war darüber sehr zornig und ließ darauf Philomena foltern. Er ließ sie in Ketten legen, öffentlich geißeln, mit einem Anker um den Hals in den Tiber werfen, mehrfach mit Pfeilen beschießen. Schließlich wurde sie am 10. August 302, an einem Freitag am Nachmittag um 3 Uhr, enthauptet.
(kathpedia)
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