Opfer Isaaks, Jesus trägt das Kreuz, Kathedrale von Tours |
Im römischen Kanon haben wir nach der Konsekration das Gebet „supra quae", das einige „Vorausbilder" Christi, seines Priestertums und seines Opfers erwähnt: Abel, den ersten Märtyrer, mit seinem Lamm; Abraham, der von der Intention her seinen Sohn Isaak opfert, der durch das von Gott geschenkte Lamm ersetzt wird; und Melchisedek, Hoherpriester des höchsten Gottes, der Brot und Wein bringt.
Das bedeutet, dass Christus die absolute Neuheit Gottes sowie gleichzeitig in der ganzen Geschichte gegenwärtig ist, durch die ganze Geschichte hindurch, und dass die Geschichte auf Christus zugeht. Und nicht nur die Geschichte des erwählten Volkes, das die wahre von Gott gewollte Vorbereitung darstellt und in der sich das Geheimnis Christi offenbart, sondern auch vom Heidentum her wird das Geheimnis Christi vorbereitet, gibt es Wege zu Christus, der alles in sich trägt.
(Benedikt XVI., Ansprache zum Beginn der Fastenzeit vor dem Klerus, 22.2.2010)
So bringen wir aus den Gaben, die du uns geschenkt hast, dir, dem erhabenen Gott, die reine, heilige und makellose Opfergabe dar:
das Brot des Lebens und den Kelch des ewigen Heiles.
Blicke versöhnt darauf nieder und nimm sie an wie einst die Gaben deines gerechten Dieners Abel, wie das Opfer unseres Vaters Abraham, wie die heilige Gabe, das reine Opfer deines Hohenpriesters Melchisedech.
Wir bitten dich, allmächtiger Gott: Dein heiliger Engel trage diese Opfergabe auf deinen himmlischen Altar vor deine göttliche Herrlichkeit; und wenn wir durch unsere Teilnahme am Altar den heiligen Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, erfülle uns mit aller Gnade und allem Segen des Himmels.
(aus dem 1. Hochgebet, auf das im Lektionar bei der Lesung hingewiesen wird!)
Lesung aus dem Buch
Genesis 22
In jenen Tagen
1stellte
Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin
ich.
2Gott
sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das
Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als
Brandopfer dar.
3Frühmorgens
stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und
seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem
Ort, den ihm Gott genannt hatte.
4Als
Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem.
5Da
sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit
dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.
6Abraham
nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst
nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander.
7Nach
einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein
Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das
Brandopfer?
8Abraham
entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen
miteinander weiter.
9Als sie
an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar,
schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den
Altar, oben auf das Holz.
10Schon
streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu
schlachten.
11Da rief
ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete:
Hier bin ich.
12Jener
sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts
zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen
einzigen Sohn nicht vorenthalten.
13Als
Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern
im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt
seines Sohnes als Brandopfer dar.
14Abraham
nannte jenen Ort Jahwe-Jire - Der Herr sieht -, wie man noch heute sagt: Auf
dem Berg lässt sich der Herr sehen.
15Der
Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
16und
sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast
und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,
17will
ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die
Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor
ihrer Feinde einnehmen.
18Segnen
sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine
Stimme gehört hast.
19Darauf
kehrte Abraham zu seinen Jungknechten zurück. Sie machten sich auf und gingen
miteinander nach Beerscheba. Abraham blieb in Beerscheba wohnen.
(Lesung von Donnerstag der 13. Woche im Jahreskreis)
Christus mit seinen Vorausbilder im AT, Kathedrale von Tours |
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