Freitag, 10. Mai 2019

Ich habe geredet, was ich nicht verstehe (Kapitel 42,3) - Hiob

Ijob wird von Satan versucht, oben das Gespräch Satans mit Gott,
links die Frau Ijobs mit Vorwürfen, Kathedrale von Segovia

Job, Ijob bzw. Hiob ist ein nach der Hauptperson benanntes Buch des Alten Testaments. Der Prolog erzählt, dass Satan die Glaubenstiefe des glücklichen Job anzweifelt; aber sie bewährt sich bei dem Verlust seiner Habe und seiner Kinder und bei seiner Krankheit (Aussatz oder besser Beulen), auch trotz der Aufreizung der Freunde.
Die Streitreden behandeln das Leiden des Gerechten, überhaupt die Vergeltung sowie das Übel und die Sünde in der Welt. Die Freunde sehen bei Job ein Mahnleiden für Schwachheitssünden, ja schließlich den Beweis für schwere Schuld. Job deutet es im Bewußtsein seiner Unschuld als unberechtigten göttlichen Zorn und Beweis der vielen Unzulänglichkeiten der Vorsehung. Durch Eid (Kap 27) und Lebensbeichte (Kap 29-31) bringt er die Freunde zum Schweigen.

Elihu, ein Zuhörer, geht von Gottes Unschuld aus, tadelt aber die andern Folgerungen. Aufgrund der gottverliehenen Vernunft legt er des allmächtigen Gottes Gerechtigkeit, Weisheit und Güte in den verschiedenen Arten der Leiden  und in den Wundern der Regenzeit dar. Unverdiente Leiden sollen auch vom Stolz der Seele läutern (33,16) oder vor möglicher Sünde bewahren (36,18).

Gott selbst legt an Hand des Weltgebäudes und der Tierwelt dar, wie seine Allmacht von Weisheit und Güte beseelt ist, so dass in diesem Lichte Jobs Leiden als ein Ratschluß des weisen und gütigen Gottes erscheinen.
Die Abschnitte über Nildpferd und Krokodil erläutern die Duldung des Bösen durch Gott: Job soll seine Eignung für Weltumgestaltung nur an den Großtieren erhärten, aber seine Weisheit und Kraft sind zu schwach, um des Allmächtigen Geheimnisse zu durchdringen und ihm die Wege der Vorsehung vorzuschreiben. Job erkennt demütig seine Überhebung an; er will selbst weiter leiden, da das Leid nicht Ausfluß des göttlichen Zornes, sondern der Gnade ist und ihn in der Erkenntnis Gottes gefördert hat.

Der Epilog berichtet, wie Job für seine Freunde fürbittend die göttliche Verzeihung erlangt; ihm selbst verleiht Gott der frühere Glück verdoppelt wiedern.

(Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 5, 1. Auflage, 1933)


Der Gedenktag von Hiob ist der 10. Mai.

Kathedrale von Segovia

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