Grab des hl. Papstes Pius V., S. Maria Maggiore, Rom |
Eng mit
dem Namen dieses Papstes verbunden ist die Seeschlacht von Lepanto. Die im Golf
von Patras bei Lepanto stationierte türkische Flotte war entschlossen, dem
christlichen Abendland den Todesstoß zu versetzen. Vom 12. bis 7. Oktober 1571
tobte eine der blutigsten Seeschlachten der Geschichte. Drei Tage lang
lieferten sich die unter Pius V. zur Heiligen Liga vereinten christlichen
Mittelmeermächte einen erbitterten Kampf mit den Osmanen, aus dem die Heilige
Liga als Sieger hervorging. Papst Pius V. ließ aus Dankbarkeit in ganz Rom die
Glocken läuten und das Rosenkranzgebet einführen: am 7. Oktober, dem Fest
Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz.
Der Reformpapst
Sein
vorbildlicher Lebenswandel, seine Bescheidenheit und sein Interesse für die
Belange der Menschen brachten dem ehemaligen Großinquisitor schon bald die
Verehrung des Volkes ein. Sein Dominikanerhabit legte er auch als Papst nicht
ab, und war somit der erste weißgekleidete Papst. Als Reformer von Verwaltung
und Liturgie trieb Pius V. die Umsetzung des Konzils von Trient voran; 1566
erschien der erste Römische Katechismus, 1568 das erste Brevier und 1570 das
„Missale Romano“, das Messbuch für die ganze katholische Kirche mit Gebeten und
Texten für die Messfeier.
Die Sorge um die Armen
Wie sehr
Pius V. die Armen am Herzen lagen, zeigte er nicht zuletzt durch die Gründung
der römischen Krankenhäuser „San Pietro“ und „Santo Spirito“. Zur Unterstützung
der Armen und Bedürftigen richtete er auch ein Leihhaus ein, das Armen gegen
Pfand und geringe Zinsen Kredite gewährte: den „Monte di Pietà“. Während der
Hungersnot des Jahres 1566 ließ er in der größten Not an die Bevölkerung
Nahrungsmittel verteilen.
Gegen Häresie und Nepotismus
Pius V.
setzte sich für die Bewahrung der Glaubenslehre ein und bekämpfte die Häresien
seiner Zeit. Er reduzierte die Kosten am Päpstlichen Hof, führte die
Präsenzpflicht für Bischöfe und Priester ein und trieb die Gründung von
Priesterseminaren voran. Als leidenschaftlicher Bekämpfer jeder Form von
Simonie und Nepotismus stärkte er die Kirche in der Zeit der Gegenreform.
Pius V. und die europäischen Herrscherhäuser
Pius V.
zeigte auch im Umgang mit den europäischen Monarchien großes Geschick. Ihm ist
es zu verdanken, dass die Beschlüsse des Konzils von Trient in Italien,
Deutschland, Polen und Portugal durchgesetzt werden konnten. Er exkommunizierte
Königin Elisabeth I. von England, die den zuvor wieder eingeführten
Katholizismus zurückgedrängt und endgültig die anglikanische Kirche eingeführt
hatte.
Tod und Heiligsprechung
Pius V.
starb nach langer Krankheit am 1. Mai 1572 und wurde in der Basilika Santa
Maria Maggiore in Rom bestattet. 100 Jahre später, am 27. April 1672, wurde er
von Papst Clemens X. selig gesprochen. Die Heiligsprechung erfolgte am 22. Mai
1712.
Schrein mit den Reliquien des hl. Pius V., S. Maria Maggiore, Rom |
Statue von Papst Pius V. über seinem Grab, S |
Pius V. ( Basilika in Pompei)
Pius V in S. Maria Maggiore (Rom)
Pius V. in St Dominics Priory (London)
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