Geburt Jesu, Chartres |
Das Kindlein in der Krippe ist wirklich Gottes Sohn. Gott ist nicht ewige Einsamkeit, sondern ein Kreis der Liebe in Hingabe und Zurückschenken: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Mehr noch: In Jesus Christus ist Gottes Sohn, Gott
selbst ein Mensch geworden. Zu ihm sagt der Vater: „Mein Sohn bist du.” Das
ewige Heute Gottes ist in das vergängliche Heute dieser Welt herabgestiegen und
zieht unser vergehendes Heute in Gottes immerwährendes Heute hinein.
Gott ist
so groß, daß er klein werden kann.
Gott ist so mächtig, daß er sich wehrlos
machen kann und als wehrloses Kindlein auf uns zugeht, damit wir ihn lieben
können.
Gott ist so gut, daß er auf seinen göttlichen Glanz verzichtet und in
den Stall herabsteigt, damit wir ihn finden können und so seine Güte auch uns
berührt, uns ansteckt, durch uns weiterwirkt.
Das ist Weihnachten: „Mein Sohn
bist du; heute habe ich dich gezeugt.“ Gott ist einer von uns geworden, damit
wir mit ihm sein, ihm ähnlich werden können. Er hat das Kind in der Krippe zu
seinem Zeichen gewählt: So ist er. So lernen wir ihn kennen. Und über jedem Kind
steht etwas vom Strahl dieses Heute, von der göttlichen Nähe, die wir lieben
und der wir uns beugen sollen – über jedem Kind, auch über dem
ungeborenen.
(Benedikt XVI., Christmette 2005)
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