Der Erlöser befreit Adam und Eva aus der Unterwelt, Verduner Altar, Klosterneuburg IUS DOMUIT MORTIS TUA CHRISTI POTENCIA FORTIS - Deine starke Macht, Christus, hat das Recht des Todes bezwungen |
O Schlüssel Davids und Zepter des Hauses
Israel,
du öffnest und niemand schließt, du schließest und niemand öffnet.
Komm, o Herr, und befreie aus dem Kerker den Gefangenen,
der da sitzt in Finsternis und im Schatten des Todes.
du öffnest und niemand schließt, du schließest und niemand öffnet.
Komm, o Herr, und befreie aus dem Kerker den Gefangenen,
der da sitzt in Finsternis und im Schatten des Todes.
(O-Antiphon vom 20.12.)
Christi Höllenfahrt wird in den Evangelien nicht berichtet, gehört aber von Anfang an zum Glaubensgut der Kirche (vgl. Eph 4,9; 1 Petr 3,19-20 und das Glaubensbekenntnis. Im apokryphen Nikodemus-Evangelium ist sie ausführlich geschildert. Der Abstieg Christi in die Vorhölle, aus der er die Gerechten des Alten Bundes befreite, wurde von den Vätern gelehrt und in der Kunst sehr häufig dargestellt.
Auf unserem Bild trägt er in der Linken den Kreuzesstab, mit dem er das Höllentor aufgebrochen hat. Die Torflügel stehen weit offen. Christus zieht mit gewaltigem Ruck Adam und Eva empor. Hinter ihnen schlagen die Flammen heraus. Mit beiden Füßen tritt der Herr auf den Teufel, der gefesselt auf dem Boden liegt. (...)
Der Prophet Osee (Hosea), links oben, weist auf diese Szene hin mit den Worten ERO MORS TUA O (mors, morsus tuus ero, inferne - Hosea 13,14 Tod, ich will dein Tod sein, ich will deine Pestilenz sein, o Hölle.
(F. Röhrig, Der Verduner Altar, 76f)
Bildausschnitt des Verduner Altars, 1181, Leopoldskapelle, Stift Klosterneuburg |
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