Freitag, 14. September 2018

Kreuzerhöhung

Kreuzigungsgruppe, Salisbury Cathedral

„Einen so großen Besitz hat das Kreuz geschaffen, und wer ihn erhält, hat einen großen Schatz! (Hl. Andreas von Kreta, Homilie X zur Kreuzerhöhung, PG 97, 1020). An diesem Tag, an dem die Liturgie der Kirche das Fest der Kreuzerhöhung feiert, ruft uns das Evangelium, das wir gerade gehört haben, die Bedeutung dieses großen Geheimnisses in Erinnerung: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit die Menschen gerettet werden (vgl. Joh 3,16). Der Sohn Gottes hat sich verwundbar gemacht, indem er wie ein Sklave wurde, gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2,7-8). Durch sein Kreuz sind wir erlöst. Das Marterwerkzeug, das am Karfreitag das Gericht Gottes über die Welt offenbarte, ist zur Quelle des Lebens, der Vergebung, des Erbarmens, zu einem Zeichen der Versöhnung und des Friedens geworden.

„Um von unseren Sünden geheilt zu werden, schauen wir auf den gekreuzigten Christus!“, schrieb der heilige Augustinus (Tract. in Johan., XII, 11). Wenn wir die Augen zum Gekreuzigten erheben, beten wir den an, der gekommen ist, um die Sünde der Welt hinwegzunehmen und uns das ewige Leben zu schenken. Die Kirche lädt uns ein, dieses glorreiche Kreuz voll Stolz zu erheben, damit die Welt sehen kann, wie weit die Liebe des Gekreuzigten zu den Menschen gegangen ist, zu uns Menschen. Sie lädt uns ein, Gott zu danken, denn von einem Baum, der den Tod gebracht hat, ist das Leben neu hervorgegangen. An diesem Holz offenbart uns Jesus seine erhabene Herrschaft, er offenbart uns, dass er in Herrlichkeit erhöht worden ist. Ja, „kommt, lasset uns anbeten“. Mitten unter uns ist jener, der uns so sehr geliebt hat, dass er sein Leben für uns hingegeben hat, jener, der jeden Menschen einlädt, vertrauensvoll zu ihm zu kommen.
(Papst Benedikt XVI., 14. 9. 2008 in Lourdes)





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