Hieronymus übersetzt die Bibel, Guido Reni, um 1634/35, Kunsthistorisches Museum, Wien |
Bildbeschreibung: Der hl. Hieronymus , einer der vier lateinischen Kirchenväter und Kardinal, hat sich in die Einsamkeit zurückgezogen, um die Bibel zu übersetzen. Dabei erscheint ihm ein Engel und bringt ihm göttliche Inspiration: hingebungsvoll lauscht ihm der greise Asket. Der zu seinen Füße lagernde Löwe wich nicht mehr von seiner Seite, nachdem der Heilige ihm einen Dorn aus der Pranke gezogen hatte. Von Guido Reni (1575-1642) tätig in Bologna und Rom.
Lust an Gottes Wort, Brief an den Priester Paulinus
Hieronymusstatue in der Blasiuskirche in Dubrovnik
Die Zelle des hl. Hieronymus in Bethlehem
Eine bronzierte Holzfigur des hl. Hieronymus in der Wiener Dominikanerkirche
Ein Hieronymusfresko in Sant`Apollinare in Ravenna
Die letzte Kommunion des hl. Hieronymus im Petersdom in Rom
Wenn du in der Kirche predigst, sollst du nicht nach dem Beifall der Menge haschen, sondern bei den Zuhörern eine reumütige Gesinnung erwecken. Die Tränen der Gläubigen sollen dein Lob sein.
Das Wort des Priesters soll die Würze der Schrift offenbaren.
Du sollst kein Deklamator sein, auch kein geschwätziger Zungenredner, hinter dessen Worten nichts steckt. Vielmehr soll sich heilige Wissenschaft und Vertrautheit mit den Geheimnissen deines Gottes in deiner Predigt kundtun. Überlassen wir es den Ungebildeten, mit leeren Worten um sich zu werfen und durch Zungenfertigkeit die Bewunderung des unerfahrenen Volkes auf sich zu lenken.
Eine leider nicht seltene Anmaßung bedeutet es, das zu erklären, was man selbst nicht versteht; und am Ende hält man sich selbst für ein Licht, wenn man anderen etwas weisgemacht hat. Nichts ist leichter, als das einfache Volk und eine schlichte Versammlung durch einen Schwall von Worten zu täuschen; denn je weniger sie an sachlichen Verständnis aufbringt, um so mehr wächst die Bewunderung.
(Brief von Hieronymus an den Priester Nepotian, in: Texte der Kirchenväter 4, 235f)
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