Dom zu Neapel, dem hl. Januarius und der Aufnahme Mariä geweiht |
In der Krypta der Kathedrale zu Neapel werden seit etwa 1500 die Reliquien des hl. Januarius aufbewahrt. In einer unruhigen Zeit mit Krieg und Plünderungen (zw. dem 12. und 13. Jh.) hatte man sie in die Abtei Montevergine gebracht. Kardinal Carafa brachte sie 1497 nach Neapel zurück und setzte sie in einer unter dem Presbyterium der Kathedrale gebauten Renaissance-Krypta bei.
Die Kapelle des hl. Januarius mit den Glasampullen des Blutes des hl. Januarius
Decke aus dem 17. Jh. mit Szenen aus dem Leben Jesu und Mariens |
Patrozinium Maria Assunta u. S Gennaro Duomo di San Gennaro |
Aufnahme Mariens in den Himmel, Hochaltar |
zur Krypta mit den Reliquien des hl. Januarius |
Vase mit den Reliquien des hl. Januarius, Duomo di San Gennaro |
Kardinal Carafa, der die Rückkehr der Reliquien veranlasste und die Krypta erbauen ließ |
Büste des hl. Januarius, Dom von Neapel |
Kapelle des hl. Gennaro |
Giandomenico Vinaccia schuf zwischen 1692 und 1695 das kostbare Antependium (Altarfront) aus Silber am Hauptaltar, ein einzigartiges Werk, das den Stil des Rokoko in Neapel fantastisch vorwegnimmt: es ist ganz aus getriebenem Silber und stellt die Szene der am 13. Januar 1497 überführten Gebeine des hl. Januarius nach Neapel dar.
Im Vordergrund reitet Kardinal Alessandro Carafa, die Urne mit den Reliquien in der Hand haltend, hinter ihm bewegt sich der Zug der Plälaten und der Cavalieri.
Die Stadt Neapel, dargestellt durch die einen Lorbeerkranz in die Höhe hebende Sirene Parthenope und Fluß Sebeto als liegenden alten Mann mit einem Wasserkrug, nimmt die hl. Reliquien entgegen.
Das Pferd zertrampelt den Unglauben, eine Figur mit auf dem Boden verstreut liegenden Büchern. Vor dem in die Stadt einziehenden Heiligen flüchten der Hunger, die Pest (eine auf dem Rücken liegende Sterbende), der Krieg (ein Soldat mit einem Kanonenrohr).
Durch einen Bogen im Hintergrund sieht man den Vesuv, aus dem spiralförmige Feuerwolken aufsteigen. Die ganze Szene ist beherrscht von der Figur des Heiligen, der die Stadt segnet.
G. Vinaccia signierte sein Meisterwerk mit seinem Selbstportrait: der Cavaliere mit der Brille hinter dem Kardinal Carafa ist er selbst!
Um diesem einzigartigen Kunstwerk einen würdigen Rahmen zu geben, schuf Francesco Solimena den eleganten Hochaltar aus Porphyr, der 1667 fertig wurde. Hinter dem Altar, in einer Nische mit zwei silbernen Flügeltürchen, einem Geschenk von Karl II. von Spanien von 1667, werden die Büste des Heiligen und die Blutampullen verwahrt.
Die ebenfalls silberne Büste ist das Werk dreier Goldschmiede aus der Provence, ein Geschenk Karls II. von Anjou aus dem Jahr 1305. Der Kopf der Büste enthält die Schädelknochen des hl. Januarius.
(Kirchenführer)
Dürfte die Büste sein, die in der Beschreibung hinter dem Hochaltar sein sollte |
Übertragung der Reliquien des hl. Januarius nach Neapel |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen