1866 Die Laster lassen sich nach den Tugenden ordnen, deren Gegensatz sie sind, oder auch mit den Hauptsünden in Verbindung bringen, welche die christliche Erfahrung in Anlehnung an den hl. Johannes Cassian und den hl. Gregor d. Gr [Vgl. mor. 31,45] unterschieden hat. Als Hauptsünden werden sie deshalb bezeichnet, weil sie weitere Sünden, weitere Laster erzeugen. Hauptsünden sind: Stolz, Habsucht, Neid, Zorn, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Trägheit oder Überdruß [acedia]
2290 Die
Tugend der Mäßigung läßt Unmäßigkeit
aller Art meiden: jedes Übermaß an
Speisen, Alkohol, Tabak und Medikamenten. Wer in betrunkenem Zustand oder im
Geschwindigkeitsrausch auf der Straße, auf dem Wasser oder in der Luft die
Sicherheit anderer und die eigene gefährdet, versündigt sich schwer (Vgl. dazu
auch 1809).
2536 Das
zehnte Gebot verbietet die Gier und das maßlose Verlangen nach irdischen
Gütern; es verbietet die ungezügelte Habsucht, die aus dem unmäßigen,
leidenschaftlichen Verlangen nach Reichtum und der damit verbundenen Macht
entsteht. Es untersagt auch das Verlangen, eine Ungerechtigkeit zu begehen, die
den irdischen Besitz eines anderen schädigen würde (Vgl. dazu auch 2445):
„Wenn durch das Gesetz verboten wird: ‚Du sollst
nicht begehren‘ haben diese Worte den Sinn, daß wir unsere Begierden von
fremden Dingen fernhalten; denn der Durst der Begierde nach fremden Dingen ist
sehr groß und unendlich und läßt sich nie stillen, wie die Schrift sagt: ‚Der
Geizige wird nie genug Geld bekommen‘ (Koh 5,9)“ (Catech. R. 3,10,13).
2450 „Du
sollst nicht stehlen“ (Dtn 5 19). Weder „Diebe, noch Habgierige ... keine
Räuber werden das Reich Gottes erben“ (1 Kor 6 10).
(Katechismus der Katholischen Kirche, KKK)
(Katechismus der Katholischen Kirche, KKK)
Um die Laster loszuwerden,
empfehlen die orthodoxen Heiligen das aufrichtige Gebet (vor allem das
Jesusgebet), das Meiden verführerischer Dinge und schlechter Orte, das Fasten,
das Almosengeben, die Teilnahme an den Sakramenten, die Geduld und das Erkennen
der eigenen Schwäche.
Es ist auch hilfreich, folgende
Gebete oft zu beten, falls man vom Laster des unbeherrschten Nahrungstriebes
gequält wird:
Rosenkranzgebet des Hl. Nikodemus, gegen das Laster
der Gefräßigkeit:
O mein Herr Jesus! Ich komme aus
eigener Kraft gegen das Laster der Gefräßigkeit
nicht an; hilf mir, dem Sünder (der
Sünderin)! (mind. 33 x)
Gebet gegen das Laster der Gefräßigkeit:
Gott, mein Vater, mit dem Laster
der Gefräßigkeit schade ich meinem Leib und
meiner Seele. Es tut mir Leid,
das ich unenthaltsam war. Vergib mir. Erlöse mich von
dem Laster der Gefräßigkeit. (3
x)
Bitte um göttliche Hilfe, zur Überwindung der
Gefräßigkeit:
Gott, mein Vater, ich habe
manchmal einen unbeherrschten Nahrungstrieb. Herr, hilf
mir! Meine Seele braucht Trost.
Sie ist bedürftig. Sie will, dass deine Gnade mich
sättigt, denn „die Armen sollen
essen und satt werden, und den Herrn werden loben,
die ihn suchen; ihre Herzen
werden in die Ewigkeiten der Ewigkeiten leben.“ Sättige
meine Seele. Hilf mir auch das
Laster des unbeherrschten Essens abzulegen. Ich
danke dir. Amen.
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