Konstantin sieht ein Kreuz am Himmel mit den Worten: en touto nika /in hoc signo vinces - in diesem Zeichen wirst du siegen |
Am 28. Oktober 312 besiegte Kaiser Konstantin seinen Konkurrenten Maxentius an der Milvischen Brücke nördlich von Rom. Am Tag davor hatte er in einer Vision das Kreuz als Lichtzeichen am Himmel gesehen mit dem Versprechen: „In hoc signo vinces – In diesem Zeichen wirst du siegen!“ Konstantin ließ daraufhin das Christusmonogramm an den Standarten seiner Armee befestigen und schrieb den unerwarteten Sieg über das strategisch und zahlenmäßig überlegene Heer der Macht Christi zu.
Eusebius von Caesarea berichtet in seiner Vita Constantini über die Visions Konstantins vor der Schlacht:
Gott gewährt Konstantin
auf seine Bitte eine Erscheinung: er läßt ihn um die Mittagszeit am Himmel ein
Kreuz aus Licht schauen mit der Inschrift, er solle durch dieses siegen.
Er rief
also in seinen Gebeten diesen Gott an und flehte inständig zu ihm, er möge ihm
offenbaren, wer er sei, und ihm zu dem bevorstehenden Unternehmen hilfreich
seine Rechte reichen. Während der Kaiser aber so betete und eifrig darum
flehte, erschien ihm ein ganz unglaubliches Gotteszeichen, das man wohl nicht
leicht gläubig hinnehmen würde, wenn ein anderer davon berichtete; da es aber
der siegreiche Kaiser selber uns, die wir diese Darstellung schreiben, lange
Zeit hernach, als wir seiner Freundschaft und des Verkehres mit ihm gewürdigt
worden waren, erzählt und sein Wort mit Eidschwüren bekräftigt hat, wer sollte
da noch Bedenken tragen, der Erzählung Glauben zu schenken, zumal auch die
Folgezeit der Wahrheit seines Wortes Zeugnis gab?
Um die Stunde der Mittagzeit,
da sich der Tag schon neigte, habe er, so sagte der Kaiser, mit eigenen Augen
oben am Himmel über der Sonne das Siegeszeichen des Kreuzes, aus Licht
gebildet, und dabei die Worte gesehen: „Durch dieses siege!“ Staunen aber habe
bei diesem Gesichte ihn und das ganze Heer ergriffen, das ihm eben auf seinem
Marsche, ich weiß nicht wohin, folgte und dieses Wunder schaute. (Vita Constantini)
Der Christus Gottes
erscheint Konstantin im Traume und befiehlt ihm, sich im Kriege eines
Feldzeichens zu bedienen, das dem Kreuze nachgebildet sei.
Da sei er
nun in Verlegenheit gewesen, was doch diese Erscheinung bedeute. Während er
aber dieses erwogen und noch lange darüber nachgedacht habe, habe ihn die Nacht
überrascht. Da habe sich ihm nun im Schlafe der Christus Gottes mit dem am
Himmel erschienenen Zeichen gezeigt und ihm aufgetragen, das am Himmel
geschaute Zeichen nachzubilden und es bei seinen Kämpfen mit den Feinden als
Schutzpanier zu gebrauchen.
(Eusebius von Caesarea,Vita Constantini, über das Leben des Kaisers Konstantin)
„Wir beten dich an Herr Jesus Christus,
hier und in allen deinen Kirchen auf der ganzen Welt
und preisen dich,
denn durch dein heiliges Kreuz
hast du die Welt erlöst.“
Vision von Konstantin im Baptisterium von S. Giovanni in Laterano, 17. Jh. von Andrea Camassei u. Carlo Maratta |
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