Statue des hl. Hyazinth in der Grabkapelle, Dreifaltigkeitskirche Krakau |
Hyazinth, gegen Ende des 12. Jahrhunderts in Schlesien geboren, war Kanoniker in Krakau. Während eines Aufenthaltes in Rom lernte er den hl. Dominikus kennen und bat ihn um Aufnahme in den Orden. 1221 schickte Dominikus ihn zusammen mit Bruder Heinrich von Mähren nach Polen, um dort den Orden einzuführen. Auf dem Weg dorthin war er einige Monate in Friesach (Kärnten), um dem ersten Dominikanerkloster auf deutschem Boden über die Anfangsschwierigkeiten hinwegzuhelfen.
1225 sandte der erste Provinzial von Polen, Bruder Gerhard von Breslau, die Brüder von Krakau, wo 1222 eine Dominikanergemeinschaft entstanden war, in fünf Richtungen aus. Hyazinth gründete die Konvente in Danzig und in Kies. Von 1229-1233 weilte er in Kiew und verließ die Stadt, kurz bevor die Brüder durch den Fürsten Vladimir Rurikowic aus ihr vertrieben wurden.
In den Zusammenhang seiner vielen Reise durch Nord- und Osteuropa gehört die Legende von der wunderbaren Überquerung der Weichsel, die Hyazinth und zwei Gefährten auf ihren Ordensmänteln gelang, als sie das Heiligste Sakrament und eine Statue der heiligen Jungfrau Maria bei sich trugen.
Hyazinth starb am 15. August 1257 im Konvent von Krakau. Papst Clemens VIII. sprach ihn am 17. April 1594 heilig.
(Proprium des Predigerordens)
Dreifaltigkeitskirche der Dominikaner in Krakau |
Im Obergeschoß des linken Kirchenschiffes ist die im spätbarocken Stil erbaute Hyazinth-Kapelle (kaplica Św. Jacka) |
Hinter einem Gitter befindet sich das Grab des hl. Hyazinth von Polen |
"Als die Tataren in das Land einbrachen, erstürmten sie auch die Stadt Kiew und verwandelten sie in einen Aschenhaufen. Während die Flammen loderten und das Blut der Erschlagenen floß, befand sich der hl Hyazinth gerade in der Kapelle des von ihm gegründeten Klosters. Furchtlos nahm er in dieser äußersten Gefahr den Speisekelch aus dem Tabernakel und hieß die Brüder ihm folgen. Doch wie er die Kirche verlassen wollte, hielt er plötzlich inne, denn das schöne Muttergottesbild aus Alabaster, vor dem er so oft gebetet hatte, rief ihm zu: "Mein Sohn, du fliehst, und mich läßt du allein zurück? Nimm mich mit und überlasse mich nicht den Händen meiner Feinde."
Da ergriff der Heilige vertrauensvoll die schwere Figur, und siehe, sie schien ihm leicht wie ein Schilfrohr. In der einen Hand das heiligste Sakrament, mit der andren die Marienstatue tragend, eilte er nun unbehelligt mitten durch die tobenden Haufen der wilden Mongolen. Am Dnjepr angelangt, breitete er kurz entschlossen seinen Mantel über das Wasser und glitt sicher ans andere Ufer. Er kam wohlbehalten nach Krakau, wo er das Marienbild in der Klosterkirche aufstellte."
(Melchers, Das Jahr der Heiligen, 519f)
Predigt des hl. Hyazinth ?? |
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den heiligen Hyazinth berufen,
durch seine unermüdliche Predigt viele Völker und Nationen
im Glauben zu erneuern und zu bestärken.
Auf seine Fürsprache festige auch uns im Glauben,
damit wir deinen Ruhm verkünden und dem Heil der Menschen dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Der hl. Hyazinth vertreibt die Dämonen |
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