Maria erscheint Bernadette zum ersten Mal, Basilika der Unbefleckten Empfängnis, Lourdes |
Bernadette begibt sich mit ihrer Schwester Antoinette und ihrer Freundin Jeanne Abadie zur nahen Grotte Massabielle, um am Flussufer Holz zu sammeln. Plötzlich hört sie ein Geräusch, das dem Wehen des Windes gleicht und hebt den Kopf Richtung Grotte: "Ich sah eine weiß gekleidete Dame. Sie trug ein weißes Kleid und einen weißen Schleier, einen blauen Gürtel und auf jedem Fuß eine gelbe Rose."
Sie macht das Kreuzzeichen und betet den Rosenkranz mit der Dame. Nachdem das Gebet beendet ist, war die Dame nicht mehr zu sehen.
Aus einem Brief an P. Gondrand (von Maria Bernadette Soubirous):
Eines Tages ging ich mit zwei Mädchen an den Gave-Fluß zum Holzsammeln Da hörte ich ein Geräusch und schaute um nach der Wiese. Aber die Bäume bewegten sich nicht. Da schaute ich zu der Höhle hin. Dort sah ich eine Dame in weißen Gewändern. Sie trug ein weißes Kleid, das mit einer blauen Schärpe gegürtet war. Auf jedem Fuß hatte sie eine gelbe Rose von der gleichen Farbe wie ihr Rosenkranz.
Als ich das sah, rieb ich mir die Augen, weil ich dachte: Du täuschst dich! Ich tat die Hände in den Busen meines Kleides, wo ich meinen Rosenkranz fand. Ich wollte mir auch das Kreuz auf die Stirn machen. Aber ich konnte die Hand nicht hochbringen, sondern sie fiel mir herunter. Als aber die Dame das Kreuzzeichen machte, da versuchte ich es auch mit zitternder Hand, und da konnte ich es. Zugleich begann ich den Rosenkranz zu beten, indessen auch die Dame die Perlen gleiten ließ, aber ohne die Lippen zu bewegen. Als ich mit dem Rosenkranz fertig war, verschwand die Erscheinung sofort.
Ich fragte die beiden Mädchen, ob sie etwas gesehen hätten. Das verneinten sie, fragten aber, was ich ihnen zu enthüllen hätte. Da teilte ich ihnen mit: ich hätte eine Dame in weißen Kleidern gesehen, wisse aber nicht, wer sie sei. Ich kam am Sonntag wieder, weil ich mich hingezogen fühlte …
Erst beim dritten Mal sprach die Dame zu mir und fragte mich, ob ich vierzehn Tage lang zu ihr kommen wolle. Ich sagte: Ja! Sie setzte hinzu, ich solle die Priester auffordern, dort eine Kapelle bauen zu lassen. Dann hieß sie mich, aus der Quelle zu trinken. Da ich keine Quelle sah, ging ich zum Gave-Fluß. Aber sie gab mir zu verstehen, sie spreche nicht von dem Fluß und zeigte mit dem Finger auf die Quelle. Als ich hinging, fand ich nur ein bißchen lehmiges Wasser. Ich hielt die Hand hin, konnte aber nichts fassen. Darum fing ich an zu scharren und konnte schließlich ein wenig schöpfen. Dreimal schüttelte ich es weg. Doch beim vierten Mal konnte ich es trinken. Darauf entfernte sich die Erscheinung, und ich ging weg.
Vierzehn Tage ging ich hin, und jeden Tag erschien die Dame, außer an einem Montag und Freitag. Jedesmal trug sie mir auf, die Priester an den Bau der Kapelle zu mahnen. Jedesmal forderte sie mich auf, mich in der Quelle zu waschen und um die Bekehrung der Sünder zu bitten. Öfters fragte ich sie, wer sie sei, aber sie lächelte nur. Zuletzt sagte sie mir, die Arme und die Augen zum Himmel erhoben: Ich bin die unbefleckte Empfängnis. (im Stundenbuch steht falsch übersetzt: Ich bin die unbefleckt Empfangene)
(Lesehore vom Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes)
Barmherziger Gott, in unserer Schwachheit suchen wir bei dir Hilfe und Schutz.
Höre auf die Fürsprache der jungfräulichen Gottesmutter Maria,
die du vor der Erbschuld bewahrt hast,
und heile uns von aller Krankheit des Leibes und der Seele.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet)
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