Mittwoch, 15. Oktober 2014

Am Taufbrunnen der hl. Theresia von Avila (inkl. Redebeitrag zur Familiensynode gegen die Verharmlosung der Sünde)



Avila, Spanien

Theresia von Jesus, Karmelitin, Ordensreformatorin und Kirchenlehrerin. Theresia wird nicht nur deshalb, „die Große“ genannt, um sie von der „kleinen Therèse“, also von „Theresia vom Kinde Jesu“ zu unterscheiden. Ihr Leben bezeugt das große Gnadenwirken Gottes.
Teresa de Cepeda y Ahumada wurde als jüngstes von 11 Geschwistern am 28. März 1515 zu Avila in Spanien geboren. Sie trat als 20-jährige am 2. November 1535 in das Karmelitinnenkloster der Menschwerdung in Avila ein. Die Observanz war oberflächlich, ja verkommen. Nach einem Jahr brach Theresia zusammen, lag einige Tage im Koma, so dass man sie für tot hielt. Man hatte ihre Augen bereits mit Wachs verschlossen und hätte sie beinahe lebendig begraben. Danach hatte Theresia erste mystische Visionen. 1539 kam es nach einer Begegnung mit dem leidenden Christus zur – wie sie es nannte – „endgültigen Bekehrung“. In ihrem Kloster und von der Ordensleitung wurde sie deshalb oft nicht ernst genommen, ja bekämpft. 1560 erlebte sie Visionen der Hölle, die ihren Wunsch nach Vollkommenheit noch verstärkten. Unter größten Schwierigkeiten und Anfeindungen ihrer Ordensschwestern setzte sie die Reform des Karmeliterordens durch: 1562 erfolgte mit Genehmigung des Papstes und des Ortsbischofs die Gründung eines Reformklosters in Avila. Die „Unbeschuhten Karmelitinnen“ mit strengster Klosterzucht waren geboren. Zusammen mit Johannes vom Kreuz gründete sie ab 1568 insgesamt 32 solche Reformklöster für Frauen und für Männer. Neuer Widerstand verhinderte die Weiterführung der Reform, bis der Papst 1580 die Unbeschuhten zu einem eigenen Orden erhob.
Theresia starb am 4. Oktober 1582 zu Alba de Tormes. Die spanischen Stände erklärten sie 1617 zur Patronin Spaniens. In ihrem Buch „Die Seelenburg“ beschreibt Theresia die Vereinigung der Seele mit Gott. Durch die Lektüre dieses Buches hat sich Edith Stein, die spätere Märtyrin und Patronin Europas, bekehrt. Theresia von Avila wird dargestellt als Karmelitin, wie ein Engel ihr Herz durchbohrt.
(Martyrologium Sancrucense)

Pfarrkirche zum hl. Johannes d. Täufer und Taufkirche d. hl. Theresia





Die Kirche San Juan wurde im 15. Jahrhundert an Stelle einer alten romanischen Kirche errichtet. Hier an diesem Taufbecken empfing die hl. Theresia am 4. April 1515 das Sakrament der Taufe.

Danke, Hochwürden, dass Sie das Gitter öffnen!




Ich weiß von einer Person, der unser Herr zeigen wollte, was aus einer Seele wurde, sobald sie in eine Todsünde fiel.
Diese Person sagt, wenn man das begriffen hätte, wäre ihrer Meinung nach kein Mensch mehr fähig zu sündigen, auch wenn er sich den denkbar größten Schwierigkeiten aussetzen müsste, um den Gelegenheiten zu fliehen. Daher überkam sie der starke Wunsch, dass doch alle das begreifen möchten, möge er auch euch überkommen, Töchter, dass ihr viel für diejenigen zu Gott betet, die in diesem Zustand sind, ganz und gar zur Dunkelheit geworden, so wie dann auch ihre Werke sind.

Denn so wie bei einer ganz klaren Quelle auch alle Rinnsale, die aus ihr entspringen, klar sind - wie das für eine Seele im Zustand der Gnade zutrifft, der es von daher zukommt, dass ihre Werke in den Augen Gottes und der Menschen wohlgefällig sind, weil sie aus jenem Lebensquell hervorgehen, an dem die Seele wie ein Baum gepflanzt ist, der keine Lebenskraft und Frucht hätte, wenn sie ihm nicht von daher zukäme, da dieses ihn erhält und bewirkt, dass er nicht vertrocknet, sondern gute Früchte hervorbringt -, so ist es auch bei einer Seele, die sich durch eigene Schuld von dieser Quelle entfernt und sich an eine andere mit pechschwarzem Wasser von widerlichem Gestank verpflanzt hat, alles, was aus ihr hervorströmt, lauter Unheil und Schmutz.

(Theresia von Avila, Erste Wohnungen der Inneren Burg, 2,2, Herder, 89)









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