Fest der Weihe der
Lateranbasilika. Das Fest erinnert an die Sternstunde der konstantinischen Wende. Am 28. Oktober 312 besiegte Kaiser Konstantin seinen Konkurrenten Maxentius an der Milvischen Brücke nördlich von Rom. In der Nacht zuvor hatte er in einer Vision das Christuszeichen Chi-Rho gesehen und die prophetische Stimme vernommen: „In hoc signo vinces – In diesem Zeichen wirst du siegen!“ Konstantin ließ daraufhin das Christusmonogramm an den Standarten seiner Armee befestigen und schrieb den unerwarteten Sieg über das strategisch und zahlenmäßig überlegene Heer der Macht Christi zu.
Fortan förderte Konstantin den Christusglauben in vielerlei Hinsicht: Er ließ seine Söhne christlich erziehen, erbaute Kirchen über den Apostelgräbern in Rom und über dem Grab Christi in Jerusalem, er verordnete die Arbeitsruhe am „Tag der Sonne“ und ließ selbst die heidnischen Soldaten zum Gottesdienst antreten. Konstantin schaffte Kreuzigung und Gladiatorenspiele ab, berief 325 das erste Ökumenische Konzil in Nicäa ein, und ließ sich schließlich auf dem Sterbebett taufen. Als „erster christlicher Kaiser“ schenkte er Papst Silvester seinen Privatpalast „in lateranis“ samt der zugehörigen Basilika, die er zu einer Kirche umbauen ließ. Silvester I. weihte die Lateranbasilika im Jahre 324 dem allerheiligsten Erlöser.
Da seit dem 12. Jahrhundert zusätzlich Johannes der Täufer ihr Patron ist, wird sie „San Giovanni in Laterano“ genannt. Als älteste Papstkirche trägt die Basilika den Titel „Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises“. Sie war über ein Jahrtausend die Residenzkirche des Papstes, in ihr wurden fünf Ökumenische Konzilien gefeiert und an ihr befindet sich heute noch die Universität des Papstes und die Curie für die Diözese Rom. Ihr heutiges Aussehen hat die Lateranbasilika seit 1726, als sie nach Bränden und Plünderungen von Benedikt XIII. wiedereingeweiht wurde. Der weltweit gefeierte Weihetag der Lateranbasilika bezeugt auch die katholische Verbundenheit aller Kirchen des Erdkreises mit dem Heiligen Stuhl, da ja Rom, wie schon der Apostelschüler Ignatius bezeugt, „den Vorsitz der Liebe“ unter allen Kirchen innehat.
(aus dem Martyrologium Sancrucense)
|
Fassade v. S. Giovanni in Laterano |
|
Inschrift in der Lorbeerkrone unter der Tiara:
Die heilige Lateranbasilika (ist) Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des ganzen Erdkreises |
Zur Fassade gehört eine den fünf Kirchenschiffen entsprechende fünftorige Vorhalle. Beim Eintritt in die Vorhalle erhebt sich zur Linken die Statue
Konstantins des Großen (oder eines seiner Söhne), die Papst Klemens XII. 1737 hierherbringen ließ.
|
Statue von Kaiser Konstantin dem Großem |
|
Heilige Pforte, Lateranbasilika
Ich bin die Tür;
wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden;
er
wird ein- und ausgehen und Weide finden. (Joh 10,9) |
|
Innenraum der Lateranbasilika, vergoldete Holzdecke aus dem 16. Jhdt. |
Der Kosmatenfußboden geht auf Papst Martin V. zurück (1417-1431), und wurde von Francesco Borromini (+1667), der die Basilika renoviert und umgestaltet hat, instandgesetzt.
|
Blick in das von Borromini barockisierte Langhaus
mit dem Hauptaltar und der Confessio |
In der Vierung steht der Papstaltar aus weißem Marmor. In seinem oberen Teil befindet sich jener hölzerne Altar, an dem einst Petrus im Hause des Pudens die Eucharistie gefeiert haben soll. Darüber erhebt sich ein gotisches
Ziborium, das von Papst Urban V. (1362-1370) in Auftrag gegeben wurde.
Es soll als kostbare Reliquien die Häupter der beiden Apostelfürsten bergen.
|
links: Paulus, rechts Petrus |
|
Holzstatue von Johannes dem Täufer aus dem 14./15. Jhdt. |
|
Inschrift: Bereitet dem Herrn den Weg |
In der Confessio der Lateranbasilika sind nicht wie sonst üblich Reliquien der Apostel und Märtyrer begraben. Dort werden die sterblichen Überreste von Papst Martin V. aufbewahrt, der die Lateranbasilika vor dem Verfall bewahrte.
|
Querschiff mit Ziborium |
Im rechten Seitenschiff der Basilika ist das Grab von Bonifatius VIII. (1294-1303), der 1300 das erste Heilige Jahr ausrief. Ins neu errichtete Grab hat Borromini ein älteres Fresko einbezogen, das sich ursprünglich in der Benediktionsloggia befand. Einige Kunsthistoriker sind der Meinung, dass das Fresko die Ausrufung des ersten Jubiläumsjahres zeigt, andere sehen darin die Inbesitznahme des Lateran im Jahre 1295.
|
Fresko am Grab von Bonifatius VIII., möglicherweise von Giotto |
|
Der volle Name der Basilika lautet: Erzbasilika des Allerheiligsten Erlösers,
des heiligen Johannes des Täufers und des hl. Johannes des Evangelisten im Lateran |
|
Ob ich mir beim vielen Fotografieren den Kopf verrenkt habe? |
|
Was soll man dazu sagen? |
|
Blick auf die Kirche SS. Salvatore della Scala Santa (Heilige Treppe) |
|
um den segnenden Christus sind Heiligenstatuen aufgestellt, links Johannes d. Täufer, rechts Johannes d. Evangelist |
himmlisch schön! Danke, da konnte ich jetzt mal hin reisen und mich hinreißen lassen!
AntwortenLöschen