Donnerstag, 27. September 2012

Die Herzreliquie des hl. Vinzenz von Paul in der Rue du Bac


Vinzenz von Paul, Priester, Ordensgründer und Apostel der Nächstenliebe. Vinzenz, geboren am 24. April 1581 zu Pouy, wurde 1600 Priester und lebte seit 1608 in Paris. Dort lernte er Pierre de Bérulle kennen, der einen solchen Einfluss auf ihn ausübte, dass Vinzenz 1617 das Gelübde ablegte, sein Leben den Armen zu weihen.

1625 gründete er die „Kongregation der Mission“, die als „Lazaristen“ bekannt wurden. Allein bis zu seinem Tod hielten die Lazaristen in Frankreich etwa 800 Volksmissionen. Ebenso war er an der Gründung von Priesterseminaren und an der Einrichtung von Exerzitien für den Klerus beteiligt. Vinzenz rief eine Vereinigung von Frauen zur Betreuung von armen und alleinstehenden Kranken ins Leben sowie mit Luise von Marillac die Vinzentinerinnen, die erstmals in der Kirche eine Genossenschaft ohne Profess und Klerus bildeten, um sich allen Werken der christlichen Nächstenliebe zu widmen. Vinzenz wurde so zum Erneuerer des kirchlichen Lebens im Frankreich des 17. Jahrhunderts bei Klerus und Laien. Seine Ideen aber breiteten sich weit über Frankreich hinaus in der ganzen Welt aus. Vinzenz starb am 27. September 1660.

(aus dem Martyrologium Sancrucense)


1830 erschien die Mutter Gottes Katharina Laboure. Sie war Novizin im Pariser Mutterhaus der Vinzentinerinnen. In der Erscheinungskapelle wird heute die Herzreliquie des Hl. Vinzenz von Paul aufbewahrt. In der Französischen Revolution hatte man die kostbare Reliquie nach Turin gebracht, später verblieb sie über 140 Jahre beim Bischof von Lyon. 1947 kam sie in die Rue du Bac.

Führung durch die Kapelle der wundertätigen Medaille


Vinzenz von Paul, inmitten eines lodernden Feuers von Engeln umgeben  (rechts)

Vor ihrem Eintritt bei den Vinzentinerinnen sieht Katharina Laboure in einem visionären Traum einen alten Priester, der die hl. Messe feiert. Beim Ita missa est gibt er ihr ein Zeichen, sie möge zu ihm kommen. Da erfasst sie die Furcht. Sie entfernt sich und macht einen Krankenbesuch (immer noch im Traum). Der alte Priester, es ist Vinzenz von Paul, folgt ihr und sagt zu ihr: "Meine Tochter, es ist gut, die Kranken zu pflegen. Du fliehst jetzt vor mir, aber eines Tages wirst du dich freuen, zu mir zu kommen. Der liebe Gott hat seine Absichten mit dir. Vergiss es nicht!"

(nach: Rene Laurentin, Das Leben der hl. Katharina Laboure, 40f)


Die zeitlichen Güter kann man nicht besser verwenden,
als wenn man sie zu Zwecken der christlichen Liebe gebraucht.
In diesem Fall kehren sie zu Gott zurück,
zu dem ohnehin in jedes Ding als Ursprung und letztes Ziel zurückkehren soll.
(Vinzenz von Paul)


Vinzenz von Paul m. Herzreliquiar, Kapelle Rue du Bac, Paris

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