Urlaubszeit



 

 Möge uns die Magna Mater Austriae
vor allen Angriffen des bösen Feindes bewahren!

Gnadenstatue, Mariazell

Samstag, 4. Juli 2015

Am Grab des sel. Pier Giorgio Frassati in Turin


Pier Giorgio, Jugendführer in Turin. Der selige Pier Giorgio Frassati wurde am 6. April 1901, einem Karsamstag, in Turin geboren. Sein Vater war Politiker und Eigentümer der Tageszeitung La Stampa. Der Vater war ein liberaler Freidenker und Agnostiker, die Mutter Malerin und nur formell religiös, sodass Pier Giorgio ohne Glauben aufwuchs. Im Gymnasium geriet er unter den Einfluss des Jesuiten Pietro Lombardi und schrieb sich schon als 12-Jähriger in die Bewegung des Eucharistischen Kreuzzuges ein. Da er in Latein durchfiel, musste er die Schule wechseln, schaffte es dann aber noch mit 17 Jahren, die Matura abzulegen. Zu dieser Zeit trat er der Marianischen Kongregation bei. Er wandte sich nun dem Studium der Betriebstechnik und des Maschinenbaus in Turin zu. Zu dieser Zeit
war er bereits Jugendführer. Pier entschied sich bewusst, als Laie Christus und der Kirche zu dienen. Mit apostolischer Gesinnung warb er für den täglichen Messbesuch und für die hl. Kommunion. 1921 verbrachte er einige Monate bei seinem Vater, der inzwischen Botschafter Italiens in Berlin geworden war, und lernte den Priester Karl Sonnenschein kennen. Pier Giorgio begleitete Sonnenschein bei seinen apostolischen Einsätzen in die Armenvierteln.
Nach Turin zurückgekehrt setzte er sein Bergbaustudium fort, kämpfte innerhalb der jungen Volkspartei für ein soziales Christentum und geriet in das Schussfeld des aufkeimenden Faschismuses. Pier Giorgio war ein begeisterter Sportler; er betete täglich den Rosenkranz und das Marianische Brevier. Kurz vor seiner Promotion zum Bergbauingenieur beendete eine Bauchfellentzündung am 4. Juli 1925 binnen weniger Tage sein kurzes und doch so erfülltes Leben. Sein Begräbnis in Turin wurde zu einem Triumphzug. Tausende Menschen, denen er geholfen hatte, eine Unzahl von Priestern, Klerikern und Studenten begleiteten den Sarg des jugendlichen Apostels, der nur 24 Jahre auf Erden gelebt hatte.
Johannes Paul II. sprach Pier Giorgio Frassati am 20. Mai 1990 selig und ernannte ihn zum
Patron der kirchlichen Jugendarbeit.
(Martyrologium Sancrucense)

"Die folgenden Worte des Apostels Petrus sind nicht nur an die Menschen seiner Zeit, sondern an uns alle und an unsere Zeitgenossen gerichtet:"Haltet in euren Herzen Christus den Herrn heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt! (1 Petr 3,15). In unserem Jahrhundert hat Pier Giorgio Frassati, den seligzusprechen ich im Namen der Kirche die Freude habe, in seinem Leben diese Worte des hl. Petrus gewissermaßen verkörpert. Die Kraft des Geistes der Wahrheit in Einheit mit Christus hat ihn zu einem modernen Zeugen der Hoffnung gemacht, die aus dem Evangelium und aus der im Herzen des Menschen wirkende Heilsgnade erwächst. Er ist so der lebendige Zeuge und der mutige Verteidiger dieser Hoffnung im Namen der jungen Christen des 20. Jahrhunderts geworden.
(...) Das Geheimnis seines apostolischen Eifers und seiner Heiligkeit ist in dem asketischen und geistlichen Weg zu suchen, den er ging; im Gebet, in der immerwährenden, auch nächtlichen eucharistischen Anbetung; in seinem Durst nach dem Wort Gottes, das er in den Bibeltexten erforschte, in der gelassenen Annahme des Lebens- und auch der Familienschwierigkeiten; in der mit lauterer Selbstdisziplin und kompromißlos gelebten Keuschheit, in der täglichen Vorliebe für die Stille und das normale Leben.
(...) Gewiß bietet der Lebensstil von Pier Giorgio Frassati, eines jungen, lebensvollen Menschen, beim oberflächlichen Hinschauen nichts außergewöhnliches. Aber ebendies ist die Einmaligkeit seiner Tugend, die zum Nachdenken anregt und zur Nachfolge anspornt.
In ihm verschmelzen harmonisch der Glaube und das tägliche Geschehen so sehr, daß die Verbundenheit mit dem Evangelium sich in liebender Sorge für die Armen und Bedürftigen immer mehr umsetzt bis zu den letzten Tagen der Krankheit, die zu seinem Tod führen sollte. Der Sinn für das Schöne und die Kunst, die Leidenschaft für den Sport und die Berge, das Augenmerk für die Probleme der Gesellschaft hindern ihn nicht an der ständigen Beziehung zum Absoluten.
Ganz eingetaucht in das Geheimnis Gottes und ganz dem ständigen Dienst am Nächsten hingegeben: so kann man sein Erdenleben zusammenfassen.
(aus der Predigt von Johannes Paul II. zur Seligsprechung am 20. Mai 1990)


Grabstätte von Pier Giorgio Frassati im Turiner Dom

Seliger Peter Georg Frassati,
nimm dich der Jugend an
und führe sie zu Christus.

Ulrich von Augsburg

Verherrlichung des hl. Ulrich, Ebenfurth, Niederösterreich, von J. G. Schmid, 1721

Ulrich von Augsburg, Bischof. Ulrich wurde 890 zu Augsburg aus einem alemannischen Grafengeschlecht geboren und erhielt seine theologische Ausbildung in Sankt Gallen. 923 wurde er von König Heinrich I. zum Bischof von Augsburg bestellt. In unerschütterlicher Treue stand er zum Königshaus und verteidigte 955 seine Bischofsstadt, die er nach 926 mit einer Mauer umgeben hatte, erfolgreich gegen die Ungarn. Der Sieg auf dem Lechfeld war die Frucht seines Vorbilds und seiner Gebete. Ulrich erfüllte seine bischöflichen Aufgaben mit großem Eifer: Zur Bildung des Klerus förderte er die Domschule, hielt regelmäßige Visitationen und Diözesansynoden, unterstützte Klöster und Stifte. Ulrich erbaute, vergrößerte und verschönerte Kirchen; er sorgte für die Seelsorge auch in abgelegenen Gebieten.
Ulrich war der Inbegriff eines bischöflichen Hirten. Er starb am 4. Juli 973 zu Augsburg und wurde von seinem Freund Wolfgang von Regensburg im Kloster Sankt Afra bestattet. Das Kloster wurde später „Sankt-Ulrich-und-Afra“ benannt. Ulrich wurde Patron von Stadt und Bistum Augsburg, seine Verehrung verbreitete sich im ganzen deutschen Sprachraum. Er wird in bischöflichen Gewändern mit Buch und Fisch dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)

Hl. Ulrich mit Fisch und Buch, Kanzel, Ebenfurt

Hier ist nachzulesen, warum dem hl. Ulrich ein Fisch als Kennzeichen zu eigen ist.

hl. Leonhard mit Mönchskutte auf der Kanzel, Ebenfurth
 
im unteren Teil des Hochaltarbildes ist die Schlacht auf dem Lechfeld zu sehen


Gott, du bist reich an Erbarmen.
Du hast deinem Volk in einer Zeit schwerer Not
den heiligen Ulrich als tatkräftigen Bischof geschenkt.
Seine Fürbitte helfe uns,
die Gefahren unserer Zeit in der Kraft des Glaubens zu bestehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet)

Pfarrkirche Ebenfurth

Pfarrkirche Ebenfurth

Freitag, 3. Juli 2015

Sei nicht ungläubig, sondern gläubig


Sehr bekannt und geradezu sprichwörtlich ist die Szene des „ungläubigen Thomas“, die sich acht Tage nach dem Osterfest ereignet. In einem ersten Moment hatte er nicht an die Erscheinung Jesu in seiner Abwesenheit geglaubt und gesagt: „Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, werde ich nicht glauben!“ (Joh 20,25).

Im Grunde geht aus diesen Worten die Überzeugung hervor, dass Jesus nun nicht mehr so sehr durch sein Antlitz als vielmehr durch seine Wundmale erkennbar ist. Thomas ist der Meinung, dass die die Identität Jesu bestätigenden Zeichen jetzt vor allem die Wundmale seien, in denen sich offenbart, wie sehr er uns liebte. Darin irrt der Apostel nicht. Wie wir wissen, erscheint Jesus acht Tage später mitten unter seinen Jüngern, und dieses Mal ist Thomas anwesend. Und Jesus sagt zu ihm: „Steck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig“ (Joh 20,27).

Thomas reagiert mit dem wunderbarsten Glaubensbekenntnis des ganzen Neuen Testaments: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20, 28). Dazu liefert der heilige Augustinus einen Kommentar: Thomas „sah und berührte den Menschen, bekannte aber seinen Glauben an Gott, den er weder sah noch berührte. Was er aber sah und berührte, führte ihn zum Glauben an das, woran er bis zu diesem Moment gezweifelt hatte“ (In Iohann. 121,5).

Der Evangelist fährt mit einem letzten Wort Jesu an Thomas fort: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben werden“ (Joh 20,29). Dieser Satz kann auch in die Gegenwart gesetzt werden: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Wie dem auch sei, spricht Jesus hier ein grundlegendes Prinzip für die Christen aus, die nach Thomas kommen werden, und somit für uns alle.

Es ist interessant zu beobachten, wie ein anderer Thomas, nämlich der große mittelalterliche Theologe aus Aquin, dieser Formel der Seligkeit jene anscheinend gegensätzliche zur Seite stellt, die Lukas überliefert: „Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht“ (Lk 10,23). Der Aquinat jedoch kommentiert: „Mehr Verdienst hat der, der glaubt ohne zu sehen, als der, der sieht und glaubt“ (In Johann. XX lectio VI § 2566). In der Tat beruft sich der Brief an die Hebräer auf die ganze Reihe der biblischen Patriarchen, die an Gott glaubten, ohne die Erfüllung seiner Verheißungen zu sehen, und definiert so den Glauben als „Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“ (Heb 11,1).

Der Fall des Apostels Thomas ist für uns aus wenigstens drei Gründen wichtig:

Erstens, weil er uns in unseren Unsicherheiten tröstet;
zweitens, weil er uns zeigt, dass jeder Zweifel zu einem lichtreichen Ergebnis jenseits jeglicher Unsicherheit führen kann,
und schließlich, weil die Worte, die Jesus an ihn richtet, uns an den wahren Sinn des reifen Glaubens erinnern und uns dazu ermutigen, trotz aller Schwierigkeiten auf unserem Weg der Treue zu ihm fortzuschreiten.

(Papst Benedikt XVI. in der Generalaudienz vom 29. Sept. 2006, hier die ganze Ansprache)

Christus erscheint den Aposteln und Thomas, Notre Dame de Paris, Paris

Donnerstag, 2. Juli 2015

Marienverehrung ist geistgewirkter Auftrag an die Kirche


Elisabeth grüßt Maria mit den Worten, mit denen die Kirche es noch immer tut (Lk 1,42). Das "Gegrüßt seist du Maria" hat schon im Lukas-Evangelium den Charakter einer Gebetsformel, in der wir nicht mehr bloß die Stimme der Elisabeth hören, sondern mit ihr vereint die Stimme der frühen Kirche, die den Gruß als Gebetswort weiterträgt.
So wird uns in dieser Szene die lebendige Marienverehrung der Kirche des Neuen Testamentes greifbar: Marienverehrung ist so alt wie die Kirche selbst, und Lukas sagt uns, sie sei vom Heiligen Geist inspiriert, denn die Formel, in der sie sich ausdrückt, ist für ihn nicht Erfindung eines Menschen, sondern Eingebung vom Geist Gottes her.
Marienverehrung ist ein in der Schrift enthaltener Auftrag der an die Kirche, denn das Wort aus dem Magnifikat "Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter" richtet sich an die Kirche aller Zeiten.


Maria ist in Person die seliggepriesene, durch alle Prüfungen hindurch endgültig gerettete Tochter Zion. Was damit gesagt ist, wird noch deutlicher, wenn man beobachtet, daß Lukas die Mutter des Herrn mit der Lade des Bundes parallelisiert, sie selbst als die wirkliche Bundeslade darstellt.
Sie trägt das lebendige Wort; ehe sie dem Leib nach Mutter wurde, war sie es dem Geiste nach, sagt Augustinus treffend.
Überall sonst bei den Kindern Adams und Evas ist das Geborenwerden, das Geheimnis des Lebens, zugleich auch ein Todesgeheimnis. Das neue Leben setzt voraus, daß das alte in den Tod zurücktritt. Aber die Geburt dessen, der das Leben ist, ist kein Todesgeschehen. Sie ist nichts als Leben. Die Bundeslade ist unverweslich. Zum Glauben gehört die Freude über das menschgewordene Wort, das "Hüpfen" vor der Lade, das Frohsein:
Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.

(J. Ratzinger, Gottes Angesicht suchen, 40, in, J. Ratzinger, Mitarbeiter der Wahrheit, 2.7.)

Heimsuchung, russisch-orthodoxe Kathedrale z. hl. Nikolaus, Wien

Allmächtiger, ewiger Gott,
vom Heiligen Geist geführt, eilte Maria,
die deinen Sohn in ihrem Schoß trug,
zu ihrer Verwandten Elisabeth.
Hilf auch uns, den Eingebungen deines Geistes zu folgen,
damit wir vereint mit Maria deine Größe preisen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet zu Mariä Heimsuchung)

Mittwoch, 1. Juli 2015

Monat des Blutes Christi


Apokalyptisches Lamm im Himmel des Baldachins, Maria-Empfängnis-Dom, Linz


Siegeslitanei vom Kostbaren Blut Jesu Christi

Ich preise die Wunden und das Blut des Lammes, das heilt die Gebrechen meines Leibes.
Ich preise die Wunden und das Blut des Lammes, das heilt die Gebrechen meiner Seele.
Ich preise die Wunden und das Blut des Lammes, das heilt die Gebrechen meines Geistes.

Anbetung dem Blut des Lammes in Seiner vergebenden Macht.
Anbetung dem Blut des Lammes in Seiner reinigenden Macht.
Anbetung dem Blut des Lammes in Seiner lösenden Macht.
Anbetung dem Blut des Lammes in Seiner sieghaften Macht.
Anbetung dem Blut des Lammes in Seiner erneuernden Macht.
Anbetung dem Blut des Lammes in Seiner bewahrenden Macht.

Dem, der der Kraft des Blutes Jesu glaubt, ist nichts unmöglich!

Ich preise das Blut des Lammes,
das alle meine Sünden bedeckt, sodass keine mehr zu sehen ist.
Ich preise das Blut des Lammes,
das mich reinwäscht von meinen Sünden, sodass ich schneeweiss werde.
Ich preise das Blut des Lammes,
in dem Kraft ist, mich von all meinem Gebundenheiten und Sündenketten zu lösen.
Ich preise das Blut des Lammes,
das stärker ist als mein eigenes, verderbtes Blut und mich gleichgestaltet dem Bild Gottes.
Ich preise das Blut des Lammes,
in dem Sieg ist über alle Mächte, die mich bedrücken wollen, über jede Feindesmacht.
Ich preise das Blut des Lammes,
das mich bewahrt vor den listigen Anläufen des Feindes.
Ich preise das Blut des Lammes,
das mir das hochzeitliche Kleid bereitet.
Ich preise das Blut des Lammes,
das alles, alles, alles neu macht.

Halleluja. Amen.

(Sr. M. Basilea Schlink)

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