Dienstag, 25. März 2014

Bildrätsel - wie heißen bzw. wo sind die Kirchen mit diesen Verkündigungsszenen?

Auflösung am Freitag
1. wichtiger Wallfahrtsort eines Landes


2.  an der Grabstätte eines bedeutenden Priesters


3. in Rom


4. noch mal Rom


5. zum dritten mal Rom



Was hier in Nazareth geschah, weit ab vom Blickpunkt der Welt, war ein einzigartiger Akt Gottes, ein machtvolles Eingreifen in die Geschichte, durch das ein Kind empfangen wurde, das der ganzen Welt das Heil bringen sollte. Das Wunder der Menschwerdung fordert uns immer neu heraus, unser Verstehen zu öffnen für die unbegrenzten Möglichkeiten von Gottes verwandelnder Kraft und seiner Liebe zu uns sowie für seinen Wunsch, mit uns vereint zu sein. Hier wurde der vor aller Ewigkeit gezeugte Sohn Gottes Mensch und ermöglichte so uns, seinen Brüdern und Schwestern, an seiner göttlichen Sohnschaft Anteil zu haben. Dieses Hinabsteigen der sich selbst entäußernden Liebe machte das Hinaufsteigen in der Erhöhung möglich, in der auch wir aufgerichtet werden, um an Gottes eigenem Leben teilzuhaben (vgl. Phil 2,6-11).

Der Geist, der „über Maria kam" (vgl. Lk 1,35), ist derselbe Geist, der zu Beginn der Schöpfung über den Wassern schwebte (vgl. Gen 1,2). Wir werden daran erinnert, daß die Inkarnation ein neuer schöpferischer Akt war. Als unser Herr Jesus Christus durch die Kraft des Heiligen Geistes im jungfräulichen Schoß Marias empfangen wurde, vereinte sich Gott selbst mit unserem geschaffenen Menschsein, trat in eine dauerhafte neue Verbindung mit uns und leitete eine neue Schöpfung ein. Die Erzählung von der Verkündigung zeigt Gottes außerordentliche Feinfühligkeit (vgl. Juliana von Norwich, Offenbarungen 77-79). Er drängt sich nicht auf, er bestimmt nicht einfach im voraus, welche Rolle Maria in seinem Heilsplan für uns spielen soll: Er sucht zuerst ihr Einverständnis. Bei der ursprünglichen Schöpfung war natürlich keine Rede davon, daß Gott das Einverständnis seiner Geschöpfe suchte, in dieser neuen Schöpfung aber tut er es. Maria steht für die gesamte Menschheit. Sie spricht für uns alle, als sie auf die Einladung des Engels antwortet. Der heilige Bernhard beschreibt, wie der ganze himmlische Hofstaat in brennender Erwartung ihrer Zusage harrte, welche die hochzeitliche Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit vollzog. Die Aufmerksamkeit aller Engelchöre war auf diesen Punkt geheftet, wo das Zwiegespräch stattfand, das ein neues und definitives Kapitel in der Weltgeschichte eröffnen würde. Maria sagte: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast." Und das Wort Gottes ist Fleisch geworden.

Wenn wir über dieses freudenreiche Mysterium nachdenken, gibt es uns Hoffnung, die sichere Hoffnung, daß Gott fortfährt, in unsere Geschichte einzugreifen, mit schöpferischer Kraft zu handeln, um Ziele zu erreichen, die nach menschlichem Ermessen unmöglich erscheinen. Es fordert uns heraus, uns dem verwandelnden Wirken des Schöpfergeistes zu öffnen, der uns erneuert, uns eins werden läßt mit ihm und uns mit seinem Leben erfüllt. Er lädt uns mit ausgesuchter Feinfühligkeit ein, seiner Einwohnung in uns zuzustimmen, das Wort Gottes in unseren Herzen aufzunehmen, und macht uns fähig, ihm in Liebe zu antworten und einander in Liebe zu begegnen.


(aus der Predigt von Benedikt XVI am 14. Mai 2009 in der Verkündigungskirche in Nazareth)




Gegrüßt seist du,
in jeder Hinsicht heilige Gottmutter Maria!

Wunderbares und ehrwürdiges Schatzhaus der ganzen Welt,
hellstrahlende Leuchte, Wohnstätte des Unbegreiflichen,
reiner Tempel des Schöpfers aller Kreatur!

Gegrüßt seist du, denn durch dich ist der uns kundgeworden,
der die Sünden hinweggenommen und die Welt erlöst hat!

Sei uns gegrüßt, du Schiff, das den Menschen das neue Leben zuführt!

Sei uns gegrüßt, du heilige Burg, in die der König der Könige niedersteigt,
um darin zu wohnen!

Sei uns gegrüßt, du demütige Jungfrau, du Mutter Gottes!

Heil dir, Gesegnete!
Heil dir, Selige!

Bringe für uns deinem eingeborenen,
aus dir entsprossenen Sohn
alle Fürbitten dar,
daß er sich unser erbarme
um deiner heiligen Fürbitte willen!

(Rabulas von Edesse, 350-435, in Marienlob durch die Jahrhunderte)

Montag, 24. März 2014

Katharina von Schweden


Katharina von Schweden, Ordensfrau. Katharina war die Tochter der hl. Birgitta von Schweden und wurde um 1331 geboren. Sie war seit 1345 mit Eggard von Kyren verheiratet. 1350 reiste Katharina zu ihrer Mutter nach Rom. Da im darauffolgenden Jahr ihr Gatte starb, blieb Katharina bei Birgitta und wurde deren treueste Schülerin. 1374 brachte sie den Leib ihrer heiligen Mutter nach Schweden und wurde die erste Vorsteherin des Klosters Vadstena. 1378 erlangte Katharina vom Papst die Bestätigung der Regel des Birgittenordens und ihres Klosters. Sie starb am 24. März 1381 und wurde in Vadstena bestattet. Dargestellt wird Katharina im Birgittinnenhabit oder als Pilgerin.(Martyrologium Sancrucense) Neben der römischen Kirche Santa Brigida ist der Eingang zum Mutterhaus des Erlöserordens (Birgittenordens). Im Obergeschoß hat man Zutritt zu zwei Kapellen, eine ist der hl. Birgitta geweiht, die andere ihrer Tochter Katharina.

S. Brigida, Rom

Katharina von Schweden an der Kirchenfassade von S. Brigida, Rom
 
Kapelle der hl. Katharina von Schweden, Rom

"Von Rom aus hatte sie mit ihrer heil. Mutter eine Pilgerfahrt nach dem gelobten Lande gemacht und dort mit tiefster Rührung und glühender Andacht alle durch den irdischen Wandel des göttlichen Erlösers geheiligten Orte besucht. Krank war die heil. Birgitta zurückgekommen und nach kurzer Zeit in den Armen ihrer Tochter gestorben. Bald hierauf kehrte nun Katharina, nachdem sie 25 Jahre bei ihrer heil. Mutter zugebracht hatte, mit dem Leichname derselben nach Schweden zurück, und ließ ihn in dem dort von ihnen errichteten Kloster Watzstein (Vadstena) oder Watzen beisetzen.
Nach Beendigung des Leichenbegängnisses begab sie sich selbst in das Kloster, wo sie als Vorsteherin angesehen wurde, unterwies die Nonnen in der Regel, welche ihre Mutter schriftlich hinterlassen hatte, und leuchtete mit dem Beispiele der Liebe, der Andacht und Abtödtung allen vor". (Quelle)

Überführung des Leichnams der hl. Birgitta nach Schweden, Rom

"Als die Tiber einen großen Theil Rom´s durch eine gewaltig zunehmende, reißende Ueberschwemmung zu verheeren drohte, kamen die Einwohner zu Katharina mit der Bitte, mit ihnen an das Gewässer zu gehen und dort zum Herrn um Abwendung des Unglücks zu flehen. Die Jungfrau weigerte sich in ihrer Demuth, ihnen zu folgen; allein sie wurde von ihnen wider ihren Willen dorthin getragen, und sieh, kaum hatten ihre Füße das Wasser berührt, so wich es schnell in sein Rinnsal zurück und die Ueberschwemmung hörte auf." (Quelle)

Die hl. Katharina bringt die Überschwemmung zum Stillstand, Rom

Darstellung Katharinas mit einem Hirsch,
der ihre Jungfräulichkeit schützte, Rom

Sonntag, 23. März 2014

3. Fastensonntag: Lebendiges Wasser

In jenen Tagen dürstete das Volk nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum überhaupt hast du uns aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen?
Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen?
Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich.
Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei, und nimm einige von Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh!
Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen!
Es wird Wasser herauskommen, und das Volk kann trinken.

Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels.
Den Ort nannte er Massa und Meriba - Probe und Streit -, weil die Israeliten Streit begonnen und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?
1. Lesung aus dem Buch Exodus (17,3-7)

Mose schlägt an den Felsen, Nikolausdom, Trnava, Slowakei

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott,
immer und überall zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus.

Er hatte der Samariterin schon die Gnade des Glaubens geschenkt,
als er sie bat, ihm einen Trunk Wasser zu reichen. 
Nach ihrem Glauben dürstete ihn mehr als nach dem Wasser,
denn er wollte im gläubigen Herzen das Feuer der göttlichen Liebe entzünden.

Darum preisen dich deine Erlösten und vereinen sich mit den Chören der Engel
zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.
(Präfation zum 3.  Fastensonntag)

Jesus im Gespräch mit der Frau am Jakobsbrunnen, Joh 4, Nikolausdom, Trnava, Slowakei

Mittwoch, 19. März 2014

Der heilige Joseph in Loreto



1. Wir feiern heute das Hochfest des hl. Josef, des Bräutigams von Maria (Mt 1,24; Lk 1,27). Die Liturgie stellt ihn uns als »Vater« Jesu vor (Lk 2,27.33.41.43.48), der bereit ist, die göttlichen Pläne zu verwirklichen, auch wenn sie das menschliche Verständnis übersteigen. Mit ihm, dem »Sohn Davids« (Mt 1,20; Lk 1,27), haben sich die Schriften erfüllt, und das Ewige Wort ist Mensch geworden durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria. Der hl. Josef wird im Evangelium »gerecht« genannt (Mt 1,19), und er ist für alle Gläubigen ein Vorbild des im Glauben verankerten Lebens.

Traum des hl. Josef, Loreto

2. Das Wort »gerecht« bezeichnet die moralische Rechtschaffenheit, die aufrichtige Anhänglichkeit an die Praxis des Gesetzes und die Haltung vollkommener Offenheit gegenüber dem Willen des himmlischen Vaters. Auch in den schwierigen und manchmal dramatischen Momenten maßt sich der einfache Handwerker von Nazaret nie das Recht an, den Plan Gottes in Frage zu stellen. Er wartet auf den Ruf aus der Höhe, und er respektiert schweigend das Geheimnis, indem er sich vom Herrn leiten läßt. Nachdem er den Auftrag erhalten hat, führt er ihn mit Folgsamkeit und Verantwortungssinn aus: Er hört aufmerksam auf den Engel, als es darum geht, die Jungfrau von Nazaret zur Frau zu nehmen (vgl. Mt 1,18–25), nach Ägypten zu fliehen (vgl. Mt 2,13–15) und nach Israel zurückzukehren (vgl. ebd. 2,19–23). Die Evangelisten beschreiben ihn in wenigen, aber bedeutsamen Zügen als fürsorgenden Beschützer Jesu und als aufmerksamen und treuen Gatten, der die familiäre Autorität in einer beständigen Haltung des Dienstes ausübt. Die Heiligen Schriften erzählen uns sonst nichts über ihn, aber in diesem Stillschweigen ist der Stil seiner Sendung enthalten: ein Dasein, das im grauen Alltag gelebt wird, zugleich aber geprägt ist von einem festen Glauben an die göttliche Vorsehung.

Rückkehr aus Ägypten, Engel halten schützend einen Schleier über die hl. Familie, Nazareth im Hintergrund, Loreto

3. Der hl. Josef mußte tagtäglich durch harte handwerkliche Arbeit für den Unterhalt der Familie sorgen. Deshalb stellt die Kirche ihn als Patron der Arbeiter vor. Das heutige Hochfest ist darum eine gute Gelegenheit, um auch über die Bedeutung der Arbeit im Leben des Menschen, in der Familie und in der Gemeinschaft nachzudenken. Der Mensch ist Subjekt und Protagonist der Arbeit, und man kann im Hinblick auf diese Wahrheit gut den grundlegenden Zusammenhang zwischen Person, Arbeit und Gesellschaft erfassen. Die menschliche Arbeit – so lehrt das II. Vatikanische Konzil – geht aus dem Menschen hervor und ist auf den Menschen hingeordnet. Sie muß gemäß dem Plan und Willen Gottes mit dem wahren Wohl der Menschheit übereinstimmen und »dem Menschen als Einzelwesen und als Glied der Gesellschaft gestatten, seiner ganzen Berufung nachzukommen und sie zu erfüllen« (vgl. Gaudium et spes, 35). Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, ist eine »erprobte Spiritualität der menschlichen Arbeit« zu pflegen, die fest im »Evangelium der Arbeit« verwurzelt ist, und die Gläubigen sind berufen, den christlichen Sinn der Arbeit in ihren verschiedenen beruflichen Tätigkeiten zu verkünden und zu bezeugen (vgl. Laborem exercens, 26).

Heilige Familie in Nazareth, Jesus betet, Maria meditiert das Wort Gottes, Josef hobelt (Heiligung d. Arbeit), Loreto

 4. Der hl. Josef, ein so großer und so einfacher Heiliger, soll das Vorbild sein, an dem sich die christlichen Arbeiter orientieren, indem sie ihn in jeder Situation um Fürbitte anrufen. Dem fürsorglichen Beschützer der Heiligen Familie von Nazaret möchte ich heute die jungen Menschen anvertrauen, die sich auf ihren Beruf vorbereiten, die Arbeitslosen und diejenigen, die unter dem Mißstand des Beschäftigungsmangels leiden, die Familien und die ganze Welt der Arbeit mit den Erwartungen und Herausforderungen, den Problemen und Aussichten, die sie kennzeichnen. Der hl. Josef, der universale Schutzpatron der Kirche, wache über die ganze kirchliche Gemeinschaft und erlange als Mann des Friedens, der er war, für die ganze Menschheit, besonders für die in diesen Stunden vom Krieg bedrohten Völker, das wertvolle Geschenk der Eintracht und des Friedens.

(Papst Johannes Paul II. bei der Generalaudienz am 19. März 2003

Tod des hl. Josef, Maria steht ihm fürsorgend bei, Jesus segnet ihn, Loreto

Die Kapelle des hl. Josef (Spanische Kapelle) in der Basilika vom Heiligen Haus in Loreto wurde in
den Jahren 1886 - 1890 durch Spenden Spanischer Katholiken ausgeschmückt. Die Fresken sind von Modesto Faustini und stellen die hl. Familie, den Traum des hl. Josef, die Rückkehr aus Ägypten und den Tod des hl. Josef dar.
Am Altar sind unter der Statue des hl. Josef zwei Reliefs angebracht. Links eine Darstellung von Pius XI., der 1870 den hl. Josef zum Schutzpatron der Kirche erklärte, rechts der hl. Josef, der die hl. Theresia von Avila dazu anregte, seine Verehrung zu verbreiten.

In schwerer Krankheit suchte die hl. Theresia von Avila beim hl. Josef Hilfe:

"Als Fürsprecher und Beschützer wählte ich den glorreichen heiligen Josef aus, dem ich mich eindringlichst anempfahl. Seine Hilfe tat sich auf höchst sichtbare Weise kund. Dieser mitfühlende Vater meiner Seele, dieser hochverehrte Beschützer, zog mich ohne Umschweife aus dem Zustand, in dem mein Körper schmachtete, ebenso wie er mich den viel größeren Gefahren anderer Art entriß, die meine Ehre und mein ewiges Seelenheil bedrohten. Um das Glück voll zu machen, hat er mich stets weit über meine Bitten und meine Hoffnung hinaus erhört!

Bis auf den heutigen Tag erinnere ich mich nicht, ihn je um etwas gebeten zu haben, das er mir nicht gewährt hätte. Was für ein Bild würde ich vor Augen stellen, wäre es mir gegeben, die Gnaden mit denen Gott mich überhäuft hat, aufzuzeichnen oder die Gefahren für Leib und Seele, aus denen Er mich dank der Vermittlung dieses glückseligen Heiligen befreit hat. Der Herrgott gewährt seine Gnade den Heiligen, um uns in diesen oder jenen Nöten zu unterstützen; doch der glorreiche heilige Josef - und das weiß ich aus Erfahrung - breitet seine Macht auf alle aus. Jesus Christus, unser Herr, will uns damit zu verstehen geben, daß er in ihm die Autorität des Nährvaters wie die des Erziehers anerkennt, wie er ja selbst auf dieser Erde der Verbannung ausgesetzt war und wie es ihm beliebt, seiner Fürsprache im Himmel zu willfahren, indem er sein Ansuchen erhört.

Wie ich, haben dies auch andere Leute erfahren, denen ich empfohlen hatte, sich an diesen unvergleichlichen Beschützer zu wenden. Und so kommt es, daß die Zahl derer, die ihn verehren, immer mehr wächst, und die erfreulichen Wirkungen seiner Fürsprache bestätigen von Tag zu Tag die Wahrheit meiner Worte.
Da ich nun heute weiß, aufgrund einer so langen Erfahrung, welches Vertrauen der heilige Josef bei Gott genießt, empfehle ich allen, seiner in besonderer Verehrung zu gedenken. Bisher habe ich stets beobachtet, wie diejenigen, die ihm besondere Zuneigung entgegenbrachten, die auch auf guten Werken beruhten, Fortschritte in der Tugend machten. Denn dieser himmlische Beschützer fördert auf eindringliche Weise die geistige Vertiefung der Seelen, die sich seiner anempfehlen.

Seit einigen Jahren schon erbitte ich mir an seinem Festtag eine besondere Gunst, jedesmal wurden meine Wünsche erfüllt. Wenn aber durch meine Unvollkommenheit meine Bitte irgendwie vom Weg göttlicher Lobpreisung abkam, regelte er sie auf wunderbare Weise so, daß mir weit größere Gnaden gewährt wurden.

Hätte ich die Gabe der Erzählkunst, so würde ich gern viel ausführlicher von den Gnadenerweisen berichten, für die ich und viele Leute diesem großen Heiligen dankbar sind. Um der Liebe Gottes willen bitte ich jene, die mir nicht glauben wollen, selbst den Beweis zu machen. Durch den Versuch werden sie bald erfahren, wie ratsam es ist, diesem großen Heiligen zu vertrauen und ihm eine besondere Verehrung entgegenzubringen. Die Personen, die dem Gebet besonders zugetan sind, sollten ihn mit kindlicher Zuneigung lieben.

Ich begreife nicht, wie man an die Königin der Engel denken kann und all die Unbill, die sie während des zarten Kindesalters des göttlichen Jesus erdulden mußte, ohne dem heiligen Josef zu danken, wie er mit völliger Hingabe beiden zur Seite stand. Und wer fände bei Josef nicht die Hingabe, mit der er dem einen wie dem anderen zur Hilfe kam! Wer niemand hat, der ihm das Beten lehrt, möge sich diesen wunderbaren Heiligen als Meister wählen, unter dessen Führung er nicht fürchten muß, Irrwege zu gehen.
Schließlich ließ er über mir seine Macht und Güte aufleuchten: dank ihm fühlte ich, wie meine Kräfte wiederkamen, ich erhob mich, konnte laufen und war nicht mehr gelähmt."

(Aus dem Leben der hl. Thersia)

Altar des hl. Josef, Loreto

Montag, 17. März 2014

Gelbe Nahrung

Während sich Kinder und Hunde des angebrochenen Frühlings in Salzburg erfreuen, sammeln am Stadtrand von Wien eifrige Zweiflügler  den Blütenstaub der Forsythien.







Sonntag, 16. März 2014

2. Fastensonntag: Verklärung des Herrn



Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus.
Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.
Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
(Mt 17,1-9)


Altar der Verklärung, Petersdom

"Nachdem die Liturgie uns am vergangenen Sonntag das Evangelium von den Versuchungen Jesu in der Wüste vorgelegt hat, lädt sie uns in Fortsetzung des Weges der Buße heute, am zweiten Fastensonntag, dazu ein, über das außergewöhnliche Ereignis der Verklärung auf dem Berg nachzudenken. Zusammen betrachtet kündigen beide Episoden das Ostergeheimnis an: der Kampf Jesu mit dem Versucher läßt den großen abschließenden Zweikampf der Passion vorausahnen, während das Licht seines verklärten Leibes die Herrlichkeit der Auferstehung vorwegnimmt. Auf der einen Seite sehen wir Jesus als vollkommenen Menschen, der wie wir sogar der Versuchung ausgesetzt ist; auf der anderen Seite betrachten wir ihn als Sohn Gottes, der unser Menschsein vergöttlicht. Auf diese Weise könnten wir sagen, daß diese beiden Sonntage gleichsam als Stützpfeiler dienen, auf denen das gesamte Gebäude der Fastenzeit bis Ostern ruht, mehr noch: die ganze Struktur des christlichen Lebens, das im wesentlichen in der österlichen Dynamik besteht: vom Tod hin zum Leben.
Der Berg – der Berg Tabor wie auch der Sinai – ist der Ort der Nähe zu Gott. Er ist der gegenüber dem alltäglichen Dasein erhöhte Raum, wo die reine Luft der Schöpfung geatmet werden kann. Er ist der Ort des Gebets, an dem man in der Gegenwart Gottes steht, wie Mose und Elija, die neben dem verklärten Jesus erscheinen und mit ihm über den »Auszug« sprechen, der ihm in Jerusalem bevorsteht, das heißt sein Pascha.

Die Verklärung ist ein Ereignis des Gebets: betend taucht Jesus in Gott ein, er vereint sich innig mit ihm, er bejaht mit seinem menschlichen Willen den Willen der Liebe Gottes, und so bricht das Licht über ihn herein und die Wahrheit seines Seins kommt sichtbar zum Vorschein: Er ist Gott, Licht vom Licht. Auch das Gewand Jesu wird leuchtend weiß. Dies läßt an die Taufe denken, an das weiße Kleid, das die Neugetauften tragen. Wer in der Taufe neu geboren ist, wird mit Licht bekleidet und nimmt so das himmlische Dasein vorweg, das die Offenbarung des Johannes mit dem Symbol der weißen Gewänder darstellt (vgl. Offb 7,9.13).
Hier liegt der zentrale Punkt: die Verklärung ist Vorwegnahme der Auferstehung, diese aber setzt den Tod voraus. Jesus offenbart vor den Aposteln seine Herrlichkeit, damit sie die Kraft haben, dem Ärgernis des Kreuzes entgegenzutreten, und verstehen, daß man durch viel Bedrängnis hindurchgehen muß, um zum Reich Gottes zu gelangen. Die Stimme des Vaters, die von oben erklingt, verkündet wie bei der Taufe am Jordan, daß Jesus sein geliebter Sohn ist, und fügt hinzu: »Auf ihn sollt ihr hören« (Mt 17,5). Um in das ewige Leben einzugehen, muß man auf Jesus hören, ihm auf dem Weg des Kreuzes nachfolgen und dabei wie er in der Hoffnung auf die Auferstehung stehen. »Spe salvi«, auf Hoffnung hin gerettet. Heute dürfen wir sagen: »Auf Hoffnung hin verklärt«.

Wenn wir uns jetzt im Gebet an Maria wenden, wollen wir in ihr das menschliche Geschöpf erkennen, das in seinem Innern von der Gnade Christi verklärt worden ist, und wir wollen uns ihrer Führung anvertrauen, um mit Glauben und Großherzigkeit auf dem Weg der Fastenzeit voranzugehen."

(Benedikt XVI, Angelus 17.2.2008)



Der Altar der Verklärung ist eines der Hauptwerke von Raffaello Sanzio (1483-1520). Unter Papst Gregor XIII. wurden im 16. Jahrhundert fast alle Gemälde im Petersdom durch Mosaike ersetzt.

Die lichtdurchflutete Gestalt Jesu wird zwischen Mose und Elija in den Himmel emporgehoben. Die Apostel Petrus, Jakobus und Johannes sind wie geblendet zu Boden gestürzt. Links sind die Heiligen Felicissimus und Agapitus zu sehen, deren die Kirche am 6. August, dem Fest der Verklärung des Herrn, gedenkt.
Im unteren Teil ist die auf die Verklärung folgende Heilung des mondsüchtigen Jünglings (Mt 17,14-20) dargestellt. Die knieende Frau ist ein Sinnbild der Kirche, die Frieden und Hoffnung bringt und einlädt diese Gaben vom Himmel zu erwarten.
(vgl. Nicolo Suffi, Sankt Peter, 95)