Montag, 11. Dezember 2017

Papst Damasus I.


Papst Damasus, Petersdom

Damasus I., Papst. Damasus war Römer und wurde Diakon unter seinem Vorgänger Liberius, er begleitete seinen Bischof in den Streitigkeiten des Arianismus ins Exil. Nach dem Tod des Liberius wurde Damasus 366 zum Bischof von Rom gewählt. Da eine Minderheit Ursinus als Gegenpapst aufstellte, kam es zu jahrelangen teils blutigen Auseinandersetzungen. Damasus wurde von den Arianern verleumdet und 377 sogar des Mordes bezichtigt. Er vertrat den Vorranggedanken der Kirche von Rom gegenüber den anderen Teilkirchen, weil hier das Grab des Petrus war. Ihm kommt das Verdienst zu, den gelehrten Hieronymus mit einer Revision des lateinischen Bibeltextes beauftragt zu haben. So entstand die Vulgata. Von Damasus sind Briefe und Sendschreiben erhalten. Er verfasste auch Inschriften in Gedichtform, die er an den Grabstätten der Märtyrer und an kirchlichen Bauwerken anbringen ließ. In der Diziplin trat er für den Zölibat ein und verpflichtete die verheirateten Priester zur Enthaltsamkeit. In seine Zeit fällt das 1. Ökumenische Konzil von Konstantinopel. Papst Damasus starb am 11. Dezember 384.
(Martyrologium Sancrucense)



Herr und Gott,
der heilige Papst Damasus hat den Sieg der Märtyrer gepriesen,
er hat sie geliebt und ihr Andenken geehrt.
Gib, dass auch wir das Leben und Sterben deiner Blutzeugen ehren,
und ermutige uns zu einem Leben aus dem Glauben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet)

Aber nicht nur als Dichter und Bauherr zeichnete Damasus - nach dem im übrigen der Damasushof im Vatikan seinen Namen hat - sich aus, er war auch geistesgeschichtlich von höchst bedeutsamer Gestalt. Unter ihm erstanden dem Papsttum in den sechs großen Kirchenlehrern und Heiligen Basilius d. Große, Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa, Ambrosius, Hieronymus und Hilarius von Poitiers Helfer, die - unterstützt von Kaiser Theodosius - den Arius und die Irrlehren der Donatisten, Apollinaristen und Pneumatomachen "in ihren gewaltigen Denkgebäuden auf friedliche Weise entmachteten. Zwar hielt sich die Häresie der Arianer noch etwa 100 Jahre lang vorwiegend in den germanischen Ländern, bedeutete aber keine dogmatische Gefahr mehr" (H. Kühner).

Voller Weitblick berief Damasus den hl. Hieronymus zu seinem Geheimsekretär. Er betraute den großen Gelehrten mit der Revision der alten Bibeltexte und ihrer Übersetzung aus dem Griechischen und Aramäischen in die lateinische Sprache, wodurch die sogenannte Vulgata entstand, die auch heute noch in der Liturgie benutzt wird.

Die Lehre von der Trinität wurde während seines Pontifikats endgültig gefestigt, das Glaubensbekenntnis erhielt unter ihm seine heutige gültige Form, obgleich es erst von Benedikt III. (1012-1024) in das römische Meßbuch aufgenommen wurde.

Weiter bereicherte Damasus die Liturgie durch Einbeziehung des Kirchenjahrs und bestimmte, beraten vom hl. Hieronymus, auf der Synode von 382 den Kanon der biblischen Bücher. Auch das "Gloria Patri" am Schluß der Psalmen ist von ihm eingeführt worden.

Daß er am 2. Allgemeinen Konzil zu Konstantinopel teilgenommen hätte oder vertreten gewesen sei, ist nicht erwiesen. Indessen geht die Festigung des päpstlichen Primats ganz sicherlich auf Damasus zurück. Dieser heiligmäßige Papst, der Aufwand und Repräsentation pflegte, um damit den Herrn zu verherrlichen, legte für die Vorrangstellung des alten Rom im Gegensatz zum sog. zweiten Rom, nämlich Konstantinopel oder Byzanz, das eigentliche Fundament. Unter ihm gewann die päpstliche Hofhaltung zum erstenmal ganz bewußt den "fürstlichen Zuschnitt". Er war der erste große Papst-Herrscher der Spätantike, der erste, der den Titel "Pontifex Maximus" von den römischen Kaisern auf die Päpste übertrug. Und wenn er die Statue der Viktoria aus dem Senat in Rom entfernen ließ, so symbolisierte er damit den Untergang des heidnischen Rom. Der von ihm geprägte, aus der Geschichte bewiesene, bis heute gültige Begriff des Apostolischen Stuhles schuf klare Rechtsverhältnisse: Der Schlußpunkt der Definition des Primats war damit gesetzt! (H. Kühner). Seine lange Regierungszeit gab der Kirche nach den Verfolgungen und Wirren der inneren Spaltungen endlich die Möglichkeit zu friedlichem Aufbau, so daß sie den dann folgenden Stürmen der Völkerwanderung endlich standhalten konnte.
(Melchers, Das Jahr der Heiligen, 798f)
 

Relief v. Papst Damasus im Petersdom, Rom

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