Samstag, 16. April 2016

Am Grab des hl. Benedikt Labre in Rom

Benedikt Josef Labre verteilt vor dem Kolosseum Nahrung, die er selbst erbettelt hat

Benoit Joseph (Benedikt Josef) Labre wurde am 26.3.1748 in Amettes in Frankreich geboren. Nachdem er sich mehrfach bei den Kartäusern, Zisterziensern und Trappisten vergeblich um Aufnahme in den Orden bemüht hatte, begann er 1770 zu den Wallfahrtsorten in Frankreich, in der Schweiz, in Spanien und Italien zu pilgern. Dabei lebte der junge Büßer in vollkommener Armut und ertrug geduldig Spott und Anfeindungen. Auf dem Pilgerweg suchte Benedikt die eucharistische Anbetung und pflegte das immerwährende, schweigende Gebet. Dabei durfte er außergewöhnliche mystische Erfahrungen machen. 1781 kam er nach Rom und brach auf den Stufen der Kirche S. Maria ai Monti zusammen. Am 16.4. 1983 starb Benedikt Labre in einem hinter der Kirche liegenden Haus. Sein Grab befindet sich in der Kirche S. Maria ai Monti unter dem Altar in der vierten Kapelle links. 1860 wurde Labre von Pius IX. seliggesprochen, 1881 erfolgte die Heiligsprechung durch Leo XIII. Er ist Patron der Pilger, der Obdachlosen, der Penner und der Bettler.
(vgl. Bombeck, Auch sie haben Rom geprägt, 132f)

S. Maria ai Monti




oberhalb des Altars des hl. Benedikt Labre eine Verkündigungsdarstellung


Die Skulptur des Sterbenden ist von Achille Albacini, 1892
Nachdem der junge Benedikt in keinem Kloster zu gebrauchen war, pilgerte er fortan durch ganz Europa. Er zog als zerlumpter Bettler, arm und verwahrlost, von Heiligtum zu Heiligtum und lebte dem Wort des Herrn entsprechend: "Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben ihre Nester, aber des Menschen Sohn hat nicht, wo er sein Haupt hinlegen kann."
Er war der Heilige der Landstraßen. Benedikt Labre war kein Wanderer, sondern ein wirklicher Pilger, der stets zu Fuß unterwegs war und kein anderes Daheim besaß als seine Heimat in Gott. Er war bestrebt, möglichst unbemerkt über die Erde zu gehen. (....)
Tatsache ist jedenfalls, daß der beständig betende Pilger ganz selten an der Kommunion teilgenommen hat; Christus wahrhaftig in sich aufzunehmen versetzte ihn in den Zustand von Furcht und Zittern. Der übelriechende Schmutz seiner zerfetzten Kleider stand in schreiendem Widerspruch zu seiner inneren Begnadung. Wenn er vor dem Tabernakel betete und in Ekstase geriet, umfloß ihn ein strahlender Lichtglanz, darob die Kirchenbesucher staunten.

Hier ruht der Leib des hl. Benedikt Josef Labre

Am Ende seines Lebens hielt sich Labre in Rom auf, doch die Bewohner der Ewigen Stadt schenkten ihm vorerst kaum Beachtung. Nach der ältesten Biographie, die von seinem Beichtbater Joseph Marconi vier Jahre nach Labres Tod (am 17. April 1783) erschien, erlitt seine "zärtliche Seele" in der Osterwoche auf den Stufen der Kirche Madonna dei Monti einen Schwächeanfall; offenbar war er vor Hunger ohnmächtig geworden. Einige Leute eilten erbei, unter ihnen der benachbarte Metzger Zaccarelli, der den Bettler fragte: "Willst du in mein Haus kommen?" Mit zuckenden Lippen antwortete der völlig Entkräftigte: "In dein Haus? Sehr gerne." Doch die Füße versagten ihren Dienst, und man trug den Mann, der kaum das Gewicht eines Kindes besaß, in das Haus des Fleischers. Der Bettler wünschte auf den Boden gelegt zu werden, doch verstand man seine leisen Worte nicht richtig. Mann bettete ihn auf eine harte Lagerstatt. Da er beständig mit geschlossenen Augen dalag, sagte Zaccarelli zu ihm: "Du bist müde, Benedikt, du willst schlafen." Mechanisch wiederholte der Bettler: "Ja, ich bin müde, ich will schlafen." Sagte er sonst nichts mehr?
Nein, nichts anderes, das waren seine letzten, ganz unbedeutenden Worte auf dieser Erde. Dann fiel er in die Agonie, und der herbeigerufene Priester wagte nicht, dem Bewußtlosen die Sterbesakramente zu spenden. Er begnügte sich, ihm die Letzte Ölung zu geben, und dann verschied Benedikt Labre.
"Er nahm den Schatz seines Schweigens, sein Geheimnis, mit sich ... Er starb unter dem Schatten einer dunklen Woke, die sich nur langsam aufhellen sollte", kommentiert Agnes de la Gorce dieses Sterben. Freilich, die Kinder fingen plötzlich an, auf der Straße zu schreien: "Der Heilige ist tot, der Heilige ist tot." Überraschenderweise nahmen weite Kreise der Bevölkerung an seiner Bestattung teil.
(Walter Nigg, Die Hoffnung der Heiligen, 31ff)


vrnl: Geburt Marias, Darstellung Marias im Tempel, Hochzeit v. Maria und Josef

Himmelfahrt Jesu

Gnadenbild aus dem 14. Jh., die größeren Heiligenfiguren sind die Diakone
Stephanus (rechts) u. Laurentius, die kleineren knieenden Heiligen sind Franziskus
und ein unbekannter Mönch (viell. Bernhard)
"Unsere Liebe Frau, Königin vom Berge, bitte für uns"


über dem Gnadenbild eine Statue des auferstandenen Christus, flankiert von zwei Anbetungsengeln, links die Kreuzigung,
rechts Jesus erscheint seiner Mutter Maria


O lieber Gott, weite die Öffnungszeiten dieser Kirche auf alle Kirchen Roms aus!!!


 

3 Kommentare:

  1. Predigt von Weihbischof Schwaderlapp (Köln) über den Hl. Benedikt Labre: http://www.kathtube.com/player.php?id=42331

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