Dienstag, 15. März 2016

Die Ruhestätte des hl. Klemens Maria Hofbauer in Maria am Gestade

gotisches Netzrippengewölbe im Langhaus von 1414




Maria am Gestade gehört mit der Ruprechtskirche und der Peterskirche zu den frühesten Kirchengründungen Wiens. Im 8./9. Jhdt. Wurde am Steilhang der Donau eine Holzkapelle errichtet, wo die Schiffer und Flößer, nachdem sie den gefährlichen Fluss passiert hatten, ihren Dank abstatteten. Einer alten Überlieferung zufolge war 882 der Missionar und Baumeister Alfried durch den Passauer Bischof Madalvin mit der Errichtung einer Marienkapelle als Schutz für ein von den Schiffern mitgebrachtes besonderes Marienbild beauftragt worden.
Die Erweiterung der Kirche, die wahrscheinlich ein schlichter mit Holz gedeckter Steinbau war, erfolgte möglicherweise durch Heinrich II. Jasomirgott als Dank an die Muttergottes für die Heimkehr vom Kreuzzug. Die Weihe nahm 1154 sein Bruder Bischof Konrad von Passau vor.


runder Marmoraltar mit dem neugotischen Reliquienschrein, Klemens-Kapelle

Am 19. April 1820, kurz nach dem Tod Hofbauers am 15. März desselben Jahres, ging Maria am Gestade an die Redemptoristen über. Am 4. November 1862 wurden die sterblichen Überreste des hl. Klemens von Maria Enzersdorf nach Maria am Gestade überführt.
Im Langhaus ist die Kapelle auf der rechten Seite seit Mitte des 20. Jahrhunderts dem hl. Klemens Maria Hofbauer gewidmet.




Hornberger Votivbild aus dem Jahr 1462 hinter dem Marmoraltar


1820 gestorben, wurden die sterblichen Überreste Klemens Maria Hofbauers zunächst auf dem Romantikerfriedhof bei Mödling beigesetzt, 1862 aber nach Maria am Gestade übertragen. Die Marmordeckplatte des früheren Hochgrabes wurde 1959 in der Klemens-Kapelle aufgestellt. Sie zeigt den 1909 heiliggesprochenen und 1914 zum Stadtpatron Wiens ernannten Hofbauer im Gewand seiner Ordensgemeinschaft mit gütigem Gesichtsausdruck.







1. Sankt Klemens, heil’ger Gottesmann, 
wir loben deinen Namen!
Du warst den Gnaden aufgetan, 
die dir vom Herren kamen.
Die Glut erlosch im eignen Haus, 
Gott aber warf sein Feuer aus:
Da stand dein Herz in Flammen.

2. Du hast der Menschen dich erbarmt 
als einer unter ihnen;
was da verloren und verarmt, 
das kamst du zu bedienen.
Du botest Obdach, brachtest Brot; 
in dir ist all der bittern Not
des Herren Lieb erschienen.

3. Doch größer war des Hungers Qual
in den verlassnen Seelen.
Du führtest sie zum Gottesmahl
und zu des Lebens Quellen;
und wie ein Brot brachst du das Wort
vom Gottesreich an jedem Ort,
den Gott dich hieß erwählen.

4. Ob Ehr, ob Spott, du sahst es kaum,
du sätest deinen Samen.
Die Saat ging auf und ward zum Baum,
und die Verlornen kamen.
Was dir zerbrach in deiner Hand,
Gott hat’s zum Heile hingewandt.
Nun lobt es deinen Namen.

5. Sankt Klemens, der die Not der Zeit
wie keiner sah und kannte,
der Abfall, Elend, Dunkelheit
entflammten Herzens bannte:
Weck auch in uns den Feuergeist,
der rettet, ruft und mit sich reißt!
Send uns, wie Gott dich sandte!

T: Maria Luise Thurmair
M: Zu singen nach GL 141 „Ich steh an deiner Krippe hier“
oder GL 462 „Zu dir, o Gott, erheben wir“
oder GL 612 "Herr, sei gelobt durch deinen Knecht"




Johann Clemens Hofbauer

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