Samstag, 24. Mai 2014

Übertragung der Gebeine des heiligen Vaters Dominikus

Dominikus wollte in Bologna in der Kirche des hl. Nikolaus "unter den Füßen der Brüder" begraben werden. Als er am 6. August 1221 in Bologna starb, bestatteten ihn die Brüder in einem einfachen Grab. Es wird überliefert, daß viele Kranke an seinem Grab Heilung und Gesundheit erhalten haben. Seine Brüder aber weigerten sich, diese Wunder anzuerkennen und erfüllten nicht das gegebene Versprechen.
Durch einen Umbau des Klosters kam die Grabstätte ins Freie und war so den Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Jordan von Sachsen war deshalb bestrebt, eine Übertragung des Leichnams an eine würdigere Stätte durchzusetzen.
Unter Papst Gregor IX. wurde in Anwesenheit des Erzbischofs Theodoricus von Ravenna in einer offiziellen kirchlichen Feier die Übertragung vorgenommen. Es war am Pfingstdienstag 1233, zur Zeit, als das Generalkapitel des Ordens in Bologna versammelt war. Die Gebeine des Dominikus wurden in einen kostbaren Marmorsarkophag gelegt. Es wird berichtet, daß beim Öffnen des Grabes ein wunderbarer Duft entströmte, "der allen klar zeigte, welch guter Wohlgeruch Christi dieser sei. Der Erzbischof zelebrierte das feierliche Hochamt. Und da es gerade der dritte Pfingstag war, der strahlend aufging, stimmte der Chor den Eröffnungsvers an: Nehmt in Besitz die Wonne eurer Herrlichkeit".
Im selben Jahr begann der kanonische Heiligsprechungsprozeß, der am 3. Juli 1234 zur Heiligsprechung des Dominikus durch Papst Gregor IX. führte.
Der sel. Johannes von Vercelli, der 6. Ordensmeister, ließ ein prächtiges Grabmal errichten und am 5. Juli 1267 die Gebeine des hl. Dominikus dort beisetzen.
(aus dem Proprium des Predigerordens, 376f)

Grabstätte des hl. Dominikus in San Domenico in Bologna

Heiligster Priester Gottes,
erhabener Bekenner und erlesener Prediger,
seliger Vater Dominikus,
vom Herrn als jungfräulicher Mensch erwählt
und vor allen anderen in deinen Tagen
Gott wohlgefällig und von Gott geliebt,
ruhmreich durch Leben, Lehre und Wunder,
den wir zu unserer Freude
beim Herrn, unserem Gott,
als besonderen Beistand besitzen:
zur dir, den ich unter den Heiligen
und erwählten Gottes voll Hingabe verehre,
rufe ich aus der Tiefe
in diesem Tal des Elends.
(aus dem Gebet des sel. Jordan von Sachsen zum hl. Dominikus)

Schädelreliquie des hl. Dominikus in einem kostbaren Reliquiar aus dem Jahr 1383

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