Mittwoch, 21. August 2013

Benedikt XVI. über Pius X.



Liebe Brüder und Schwestern!

Vor 100 Jahren, am 4. August 1903, wurde mein Vorgänger, der hl. Pius X., gewählt. Giuseppe Sarto kam in Riese, einem kleinen Ort in den Voralpen Venetiens, zur Welt, in einer Gegend, die tief christlich geprägt war, und er verbrachte sein ganzes Leben bis zur Papstwahl in Venetien. Herzlich begrüße ich die große Pilgergruppe aus Treviso, die in Begleitung ihres Bischofs angereist ist, um ihrem berühmten Landsmann die Ehre zu erweisen.

Eure Anwesenheit, liebe Brüder und Schwestern, bietet mir die Möglichkeit, die bedeutende Rolle dieses Nachfolgers Petri in der Geschichte der Kirche und der Menschheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts herauszustellen. Als Pius XII. ihn am 29. Mai des Marianischen Jahres 1954 zur Ehre der Altäre erhob, bezeichnete er ihn als »unbezwingbaren Kämpfer für die Kirche und von der Vorsehung geschenkten Heiligen unserer Zeit«; sein Werk glich »dem Kampf eines Giganten zur Verteidigung eines äußerst wertvollen Schatzes, nämlich der inneren Einheit der Kirche in ihrem tiefsten Fundament, dem Glauben« (vgl. Acta Apostolicae Sedis XLVI (1954), S. 308). Möge dieser heilige Papst, der uns ein Beispiel vollkommener Treue zu Christus und leidenschaftlicher Liebe zu seiner Kirche hinterlassen hat, auch in Zukunft über der Kirche wachen.


(Benedikt XVI. am 6. August 2003)

Denkmal aus weißem Marmor für Pius X., der den
Gläubigen seine Arme entgegenstreckt, Petersdom

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