Samstag, 9. Februar 2013

Hl. Apollonia von Alexandrien

Bei den zahlreichen Martyrien, von denen Bischof Dionysios berichtet, handelte sich sich nicht um eigentliche Christenverfolgungen, sondern um Ausschreitungen des fanatisierten Pöbels.

"Bei uns nahm die Verfolgung nicht erst mit dem kaiserlichen Edikt des Dezius ihren Anfang. Sie hatte bereits ein ganzes Jahr vorher begonnen. Irgendein Phantast und Unheilsprophet unserer Stadt hatte zuvor die ungläubigen Massen verhetzt und gegen uns aufgestachelt, indem er den einheimischen Aberglauben neu entfachte. Durch ihn angereizt, nahm der Pöbel jede sich bietende Gelegenheit wahr zu Ausschreitungen. In der Ermordung unserer Brüder übten sie ihren Dämonendienst aus in der Überzeugung, daß dies allein der rechte Gottesdienst sei. Zuerst ergriffen sie einen alten Mann namens Metras und verlangten von ihm, daß er Gott lästere. Da er ihnen nicht zu Willen war, prügelten sie ihn, stachen ihm mit zugespitzten Schilfrohr in das Gesicht und in die Augen, führten ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn dort."

Hl. Apollonia, Stift Vorau

 "Damals ergriffen sie auch Apollonia, eine hochangesehene Jungfrau in ehrwürdigem Alter. Sie schlugen Apollonia so heftig ins Gesicht, daß ihr alle Zähne ausbrachen. Dann errichteten sie vor der Stadt einen Scheiterhaufen und drohten, sie lebendig zu verbrennen, wenn sie nicht ihre gottlosen Reden nachsprechen würde. Sie aber stürzte sich, als man sie auf ihre Bitte hin für einen Augenblick losgelassen hatte, in die Flammen und wurde von ihnen verzehrt."

(aus einem Brief des Bischofs Dionysios von Alexandria an den Bischof Fabian von Antiochia, in: Hrsg. Peter Manns, Reformer der Kirche, 121)



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