Freitag, 7. Oktober 2011

Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz

Die große Verehrung der Jungfrau Maria durch den hl. Dominikus ist auf den Orden übergegangen. Aus ihr entstand im 15. Jahrhundert das Rosenkranzgebet. Im Stundengebet des Predigerordens beziehen sich Hymnen und Antiphonen auf die Geheimnisse des Rosenkranzes. Hier als Beispiel der Hymnus zur ersten Vesper (Dominikanisches Stundenbuch, Proprium der Heiligen, 616):

Ein Himmelsbote steigt herab
und grüßt die Welt mit neuem Gruß:
"Freu dich, Maria, gnadenvoll,
du sollst des Höchsten Mutter sein."

Sie spricht ihr Ja und trägt das Kind
voll Glück in Zacharias Haus.
Elisabeth sie selig preist,
Johannes spürt den nahen Herrn.

Das ewge Wort aus Vaters Mund,
das Gott von Gott und Licht vom Licht,
wird in der Jungfrau-Mutter Schoß
für uns ein sterblich Menschenkind.

Es wird als erstgeborner Sohn
dem Herrn im Tempel dargestellt:
Der selbst Gesetzesgeber ist,
erfüllt sein eigenes Gebot.

Maria sucht mit Herzensangst
den Sohn, der ihr verloren scheint.
Im Tempel findet sie erfreut
ihr Kind in weiser Lehrer Kreis.

Dem heiligen dreieinen Gott
sei unsrer Herzen Lob geweiht.
Durch Gottes und Mariens Sohn
erhoffen wir das ewige Heil. Amen.

Hl. Dominikus, Franziskanerkirche Wien

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